Was ist eigentlich Fitness?

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Für Fitness gibt es keinen klar definierten und gemeinhin akzeptierten Standard. Daher wird der Begriff oft unterschiedlich interpretiert. Mark Lauren beschreibt acht körperliche Fähigkeiten, die aus seiner Sicht eine gute Fitness ausmachen. Diese gilt es zu trainieren.

Erstaunlicherweise gibt es keinen klar definierten, überall akzeptierten Standard für Fitness. Doch grundsätzlich finden wir Menschen, die auf vielseitig Art trainiert sind attraktiver als jene, die eher spezifisch trainieren. Der Körper eines Zehnkämpfers werden die meisten Menschen attraktiver finden als den eines Gewichthebers. Davon ausgehend beschreibt Mark Lauren in seinem Programm „Fit ohne Geräte“ acht körperliche Fähigkeiten: Muskelkraft, mus­kuläre Ausdauer, Ausdauer von Herz und Kreislauf, Leistung, Schnelligkeit, Koordination, Balance und Beweglichkeit. Wie diese acht körperlichen Qualitä­ten bei Ihnen ausgebildet sind, entscheidet seiner Ansicht nach über Ihren Fitnessgrad. 

Der Erfolg in Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Aussehen kommt ganz automatisch, wenn Sie sich in Ihrem Training auf die Verbesserung dieser acht Fähigkeiten konzentrieren.

Muskelkraft: Die Fähigkeit, Kraft auf eine bestimmte Distanz auszuüben. Muskelkraft kann durch den Schwierigkeitsgrad einer Übung gemessen werden, die man einmal ausüben kann. Beispiel: Sportler A schafft einen klassischen Liegestütz, während Sportler B einen Handstand­-Liegestütz schafft. Sportler B hat also mehr Muskelkraft. 

Leistung: Die Menge an Kraft, die man in einem bestimmten Zeitraum ausüben kann. Kraft = Leistung : Zeit 

Beispiel: Sportler A und B schaffen jeweils nur einen Klimmzug, wobei Sportler A diesen schneller ausführen kann. Sportler A bringt dann mehr Leistung, obwohl beide dieselbe Muskelkraft haben. 

Muskuläre Ausdauer: Der Zeitraum, in dem man eine bestimmte Kraft ausüben kann. Dies können Sie vergleichen, indem Sie prüfen, wer die Endposition bei einem Klimmzug länger halten kann. 

Ausdauer von Herz und Kreislauf: Die Fähigkeit Ihres Körpers, die arbeitenden Muskeln während län­gerer Aktivität mit Sauerstoff zu versorgen. Dies können Sie trainieren, indem sie z.B. ohne Pause 200 Kniebeugen nacheinander machen. 

Schnelligkeit: Ihre Fähigkeit, eine Bewegung oder eine Bewegungsabfolge schnell und wiederholt aus­ zuführen. Wenn Sportler A in 30 Sekunden 45 Kniebeugen schafft und Sportler B nur 25, besitzt Sportler A die größere Schnelligkeit. 

Koordination: Ihre Fähigkeit, mehr als eine Bewe­gung zu kombinieren, um einen bestimmten Be­wegungsablauf auszuführen. Das Beugen von Hüfte, Knien und Knöcheln und die richtige Verlängerung dieser Gelenke werden alle zu einer einzigen Be­wegung kombiniert. Ihre Fähigkeit, diese Bewegun­gen mit dem richtigen Timing zu einem Ablauf werden zu lassen, bestimmt Ihre Koordination und entscheidet, wie gut Sie diese Übung ausführen können. 

Balance: Ihre Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten und Ihren Körperschwerpunkt zu kontrollieren. 

Beweglichkeit: Ihr Bewegungsspielraum. Wenn Sportler A, während er eine Kniebeuge mit der korrekten Ausrichtung macht, mit dem Gesäß seine Fersen berühren kann, Sportler B aber nur so weit kommt, dass seine Oberschenkel waagerecht sind, ist Sportler A beweglicher. 

Einfach gesagt, ist Fitness der Grad, den eine Person erreicht, wenn sie über diese acht Eigenschaften verfügt. Indem Sie sich auf die Verbesserung dieser acht Fähigkeiten konzentrieren und weniger auf Ihr Aussehen, werden Sie die meis­ten Fortschritte machen, sowohl in Bezug auf Ihre Leistungsfähigkeit als auch auf Ihr Aussehen. Die Form ergibt sich aus der Funktion. 

Wie entwickeln wir also diese umfassende Fitness? Indem wir kurze Krafttrainingseinheiten mit unse­rem eigenen Körpergewicht absolvieren und uns ver­nünftig ernähren.

 

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Quelle

Mark Lauren: Fit ohne Geräte – Training mit dem eigenen Körpergewicht, Riva Verlag 2011

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Über den Autor

Mark Lauren

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