Muskuloskelettale Gesundheit – Im Wandel der Zeit

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Rückenschmerzen, Knie- und Hüftarthrosen, Nackenverspannungen – Muskuloskelettale Erkrankungen mit all ihren Symptomen haben eine lange Geschichte und sind nicht allein auf unseren modernen Lebensstil oder das Arbeitsumfeld zurückzuführen. Lösungsorientierte Ansätze reichen nachweislich bis in die Antike zurück. Selbst das Wissen darüber, welche Kosten und Kollateralschäden sich im Gesundheitswesen und in der Volkswirtschaft durch eine kränkliche und schwächelnde Gesellschaft ergeben, ist lange bekannt. Eberhard Schlömmer, Sportwissenschaftler und Functional-Movement-Experte, gibt uns einen interessanten Einblick in die Welt der Muskuloskelettalen Gesundheit.

Einfach ausgedrückt, bezieht sich die muskuloskelettale Gesundheit auf den Zustand unserer Knochen, Muskeln, Gelenke und Bindegewebsarten. Muskuloskelettale Probleme und Erkrankungen führen weltweit die Statistiken aller Krankenkassen an. Sie gelten als die häufigste Ursache von chronischen Schmerzen sowie körperlichen Funktionseinschränkungen und spielen eine entscheidende Rolle beim Verlust an Lebensqualität und -freude [1,2]. Bekannte Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Knie- und Hüftarthrose oder Muskel- und Nervenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen, Nackenverspannungen und viele mehr sind meist nur die Folge einer langen individuellen Vorgeschichte.
Unser Wissen über die menschliche Bewegung, das Training, das Immunsystem, die Biomechanik, die Genetik, die Epigenetik, die Neuroplastizität, die Faszien, die Rehabilitation usw. und unsere Erfahrungen nehmen stetig zu. Ebenso das Wissen über das Entstehen von Krankheiten und mögliche Risikofaktoren. Wenn man sich jedoch die Zahlen und Statistiken der World Health Organisation (WHO) bzgl. muskuloskelettaler Beschwerden ansieht, ist die Tendenz weiterhin steigend statt rückläufig:

  • Weltweit leiden etwa 1,71 Milliarden Menschen an Muskel- und Skeletterkrankungen.
  • Muskel- und Skeletterkrankungen tragen weltweit am meisten zur Erwerbs- und Arbeitsunfähigkeit bei.
  • Rückenschmerzen sind in 160 Ländern die häufigste Ursache für Erwerbs- und Arbeitsunfähigkeit und mit einer Prävalenz von 568 Millionen Menschen die größte Belastung.
  • Muskuloskelettale Beschwerden und Probleme schränken die Mobilität und die Geschicklichkeit erheblich ein, was zu einem frühzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben, einem geringeren Wohlbefinden und einer eingeschränkten Fähigkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben führt.
  • Aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Alterung der Bevölkerung nimmt die Zahl der Menschen, die mit muskuloskelettalen Problemen und Erkrankungen und den damit verbundenen Funktionseinschränkungen leben, rasch zu [3].

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Über den Autor
Eberhard Schlömmer ist Diplom-Sportwissenschaftler, Ausbilder bei „Functional Movement Systems“ und Ernährungs-Coach. Seit über 20 Jahren ist er in der Aus- und Fortbildung von Trainern, Physiotherapeuten und Medizinern tätig. Seine neue App „Symmio“ dient als Self-Screening-Tool für muskuloskelettale Einschränkungen.
www.fms-ausbildung.de www.symmio.com


Quellenangaben
[1] Sebbag, E., et al. (2019). The world-wide burden of musculoskeletal diseases: a systematic analysis of the world health organization burden of diseases database. Ann Rheum Dis 78:844–848.
[2] Picavet, H., Hoeymans, N. (2004). Health related quality of life in multiple musculoskeletal diseases: SF-36 and EQ-5D in the DMC3 study. Ann Rheum Dis 63:723–729.
[3] Cieza, A., et al. (2021). Global estimates of the need for rehabilitation based on the Global Bur- den of Disease study 2019: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019. The Lancet, 396(10267), 2006–2017.

Fotos: ilbusca – iStock, Eberhard Schlömmer

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Reto

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