Da Stabilität und Mobilität in den Gelenken wichtige Faktoren beim Ausführen von Bewegungen sind, müssen auch beide Faktoren im Training berücksichtig werden. Die Stabilität von Gelenken ist nach dem Verständnis von Cook oftmals ein Problem des Timings.
Das Aktivieren und Hemmen von Muskeln ist ein zentraler Faktor, den es im Training anzusprechen gilt. Fehlen entwicklungsgeschichtliche wichtige Bewegungsmuster in der Genese, kann dies später zu schwerwiegenden Problemen führen. Cook führt in diesem Zusammenhang als Beispiel Inselbewohner an, bei denen der Boden als „unsauber“ gilt, während der Bauch sauber und zu schützen ist. Aus diesem Grund werden Babys die sich aus der Rückenlage auf den Bauch drehen unmittelbar wieder auf den Rücken gedreht. Das Bewegungsmuster, bei dem der Unterkörper und die Hüfte das Umdrehen auf den Rücken aktiv gestalten wird somit nicht ausgeprägt. In der späteren Entwicklung sind diese Menschen motorisch nicht in der Lage Sprünge vom linken auf das rechte Bein zu stehen und zu stabilisieren. Grund scheint zu sein, dass das unwillkürliche Aktivieren der stabilisierenden Muskelpartner nicht möglich ist.
Funktionen erkennen
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass einige der Testübungen auf den ersten Blick Informationen liefern, die jedoch erst auf den zweiten Blick richtig verstanden werden. Der zum FMS gehörige Test der Schultermobilität liefert beispielsweise nicht unbedingt die Beweglichkeit der Schulter, sondern eben auch der Rippen und der Schulterblätter sowie die reziproke Aktivität der Schulterblätter bei gleichzeitiger Abduktion der einen und Adduktion der anderen Seite. Hier zeigt sich, wie sehr der Trainingserfolg funktioneller Trainingsansätze durch die Fähigkeit der Trainer beeinflusst wird, einen Sachverhalt zu beurteilen und die Informationen korrekt zu verarbeiten. Trainingspläne lassen sich so optimal erstellen.
Erweiterte Tests
Neben dem beschrieben Basistest zur Beurteilung der Bewegungsausführungen entwickelte Cook auch Tests, die bei Schmerzen oder in der Reha Anwendung finden. Der Selective Functional Movement Asessment (SFMA) und der Y Balance Test bieten sich insbesondere bei Patienten mit Schmerzen zur genaueren Abklärung an. Oliver Schmidtlein, Physiotherapeut des FC Bayern München arbeitet mit seinen Mitarbeitern derzeit an einer Studie bei der eines der genannten Testverfahren Informationen zur Wiedereingliederung von Patienten mit Verletzungen des Vorderen Kreuzbandes (VKB) liefern soll.
Fazit
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