Das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin: Nebenwirkungen, Einnahme und Alternativen

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L-Thyroxin und die Schilddrüse: Bei Kopfschmerzen? Tablette nehmen! Sodbrennen? Tablette nehmen! Schilddrüsenprobleme? Tablette nehm…halt, Moment! Bei solch „üblichen“ Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Sodbrennen ist die Hemmschwelle, mal eben eine Tablette einzuwerfen, sehr niedrig. Bei Schilddrüsenproblemen haben wir es jedoch mit einem komplexeren Sachverhalt zu tun.

Die Schilddrüse und L-Thyroxin

Schließlich ist die Schilddrüse ein ebenso sensibles wie wichtiges Organ, das viele zentrale Körperfunktionen reguliert. Wer mag schon unbedacht seinem Körper Substanzen einflößen, die den Stoffwechsel umstrukturieren und durchaus Nebenwirkungen haben? Dennoch verschreiben Ärzte, die bei einem Patienten Schilddrüsenprobleme feststellen, relativ schnell Tabletten mit L-Thyroxin. Was ist dran am Begriff L-Thyroxin, über den man unvermeidbar stolpert, wenn man sich mit der Schilddrüse auseinandersetzt?

Wie die Schilddrüse funktioniert

Die gesunde Schilddrüse eines Menschen stellt zwei Hormone her: Thyroxin (auch bekannt als T4) und Triiodthyronin (auch bekannt als T3). Das künstlich hergestellte L-Thyroxin ist dem körpereigenen Schilddrüsenhormon T4 identisch und entfaltet genau die gleiche Wirkung.

Ärzte verschreiben L-Thyroxin-Tabletten daher, wenn eine Schilddrüse selbst nicht genügend Hormone herstellt. Dies ist auch als Schilddrüsenunterfunktion bekannt. Um zu verstehen, was eine Schilddrüsenunterfunktion ist, und inwiefern sie sich von einer Schilddrüsenüberfunktion unterscheidet, kann man sich die Schilddrüse wie ein kleines Kraftwerk vorstellen.

Zu viel oder zu wenig Energie: Beides nicht der Idealfall

Wird im Kraftwerk korrekt gearbeitet, entsteht weder zu viel noch zu wenig Energie. Es ist genau so viel Energie vorhanden, wie benötigt wird. Bei zu wenig Energie können jedoch nicht alle Stellen ausreichend versorgt werden. Produziert das Kraftwerk zu viel Energie, ist das aber auch nicht gut. Denn sofern es diese Energie nicht speichern kann, läuft es quasi im Endlosmodus auf Hochtouren. Vereinfacht ausgedrückt weiß es vor lauter Energie gar nicht, wohin damit.

Exakt so verhält es sich bei der Schilddrüse. Ist zu wenig Energie vorhanden, also eine Schilddrüsenunterfunktion der Fall, dann äußert sich das folgendermaßen:

  • Ständiges Gefühl der Erschöpfung
  • Schmerzen in den Knochen und Muskeln
  • Hohe Cholesterinwerte
  • Ständiges Kältegefühl
  • Spröde Haut und brüchige Fingernägel
  • Trockene Haare, eventuell sogar Haarausfall
  • Unkontrollierbare Gewichtszunahme
  • Häufiges Gefühl des Benebeltseins

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion, also einem übermäßig aktiven „Kraftwerk“, kommt es häufig zu folgenden Symptomen:

Hashimoto: Eine besonders aggressive Form der Schilddrüsenkrankheiten

Eine spezielle Form der Schilddrüsenkrankheiten ist die sogenannte Hashimoto. Bei dieser Krankheit erleidet die Schilddrüse eine chronische Entzündung und löst sich mit der Zeit regelrecht auf. Bei den meisten Betroffenen treten zu Beginn der Krankheit kurzfristig Symptome einer Überfunktion auf. Langfristig leiden sie dann aber unter den Symptomen einer Unterfunktion. Logisch, schließlich löst sich das Gewebe der Schilddrüse auf, sodass sie nicht mehr in vollem Umfang arbeiten kann.

Zurück zum L-Thyroxin. Es ersetzt bei einer Schilddrüsenunterfunktion die Hormone, die das Organ entweder in einer nicht ausreichenden Menge oder sogar überhaupt nicht herstellt. Kann man bei einer solch „trägen“ Schilddrüse also einfach ein paar solcher Tabletten einnehmen? Leider nicht.

Ein sensibles Thema: Die richtige L-Thyroxin-Dosierung

Dezisiv ist zum einen die Dosierung. Die im Handel erhältlichen Arzneien weisen unterschiedlichen Stärken (also dem Anteil an L-Thyroxin in μg) auf. Die gebräuchlichsten sind L-Thyroxin 25, L-Thyroxin 50, L-Thyroxin 75 und L-Thyroxin 100. Sofern die Schilddrüsenunterfunktion bloß gering ausgeprägt ist, wäre L-Thyroxin 100 also die falsche Wahl. Bei einer starken Schilddrüsenunterfunktion würde L-Thyroxin 25 dagegen nur wenig bringen.

L-Thyroxin: Auf den TSH-Wert achten

Ausschlaggebend für die Einstellung der L-Thyroxin-Dosierung ist der sogenannte TSH-Wert. TSH ist ein von der Hirnanhangdrüse produziertes Hormon. An dem TSH-Wert kann ein Arzt ablesen, ob die Schilddrüse ausreichend Hormone herstellt. Sollten Sie also damit beginnen, L-Thyroxin einzunehmen, sollte Ihr Arzt diesen Wert regelmäßig kontrollieren.

L-Thyroxin: Die passende Dosierung zu finden ist zeitaufwendig

Ohnehin gilt bei der Einnahme von L-Thyroxin: Mit einer geringen Dosierung beginnen und diese dann, gegebenenfalls, langsam steigern. Bis das Gespann aus Arzt und Patient die ideale Dosis ermittelt hat, kann es mehrere Wochen oder Monate dauern. Denn jeder Körper ist ob seines Alters, Gewichts und eventueller Vorerkrankungen nun mal anders.

L-Thyroxin-Nebenwirkungen

L-Thyroxin gilt als ein im Grunde sehr gut verträgliches Medikament. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es dem körpereigenen Schilddrüsenhormon T4 identisch ist. Ist die zugeführte Hormonmenge allerdings zu hoch, treten meist solche Nebenwirkungen auf, die den Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion entsprechen.

Vorsicht bei Herzkrankheiten und Bluthochdruck

Bei mehr als zehn Prozent der Menschen treten als L-Thyroxin-Nebenwirkungen Kopfschmerzen, Herzrasen und Schlafprobleme auf. Ebenfalls recht häufig leiden sie unter Nervosität, Hitzewallungen und Hautausschlag. Vor allem bei Menschen mit Herzkrankheiten, Epilepsie oder hohem Blutdruck treten diese Symptome auf. Sie sollten bei Beginn der Einnahme demnach besonders vorsichtig sein. Denn sollte Ihr Körper durch zu stark dosierte Tabletten einen regelrechten „Hormonschock“ verpasst bekommen, ist es schnell geschehen, dass sich besagte Krankheiten verschlimmern.

L-Thyroxin ist kein Abnehmmittel

Zu den L-Thyroxin-Nebenwirkungen zählt auch eine unkontrollierte Gewichtsabnahme. Das mag den ein oder anderen zunächst freuen, sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es ist davon abzuraten, die Tabletten als Abnehmmittel zu „missbrauchen“. Wer das dennoch tut, riskiert eine völlige Dysfunktion des Hormonhaushalts und setzt seine Gesundheit aufs Spiel. Was bringen ein paar verlorene Kilogramm, wenn man womöglich dauerhaft unter Muskelkrämpfen, Durchfall und Herzrasen leidet?

Wer darf L-Thyroxin auf keinen Fall einnehmen?

Zunächst einmal ganz simpel: Wer allergisch auf einen der Wirkstoffe in L-Thyroxin-Tabletten ist, darf sie auch nicht einnehmen. Des Weiteren sollten die Tabletten nie eingenommen werden, wenn man unter einer der folgenden Beschwerden leidet:

Darüber hinaus sollten Schwangere darauf achten, nicht zur gleichen Zeit Schilddrüsenblocker und L-Thyroxin einzunehmen.

Die L-Thyroxin-Einnahme: Worauf sollte ich außerdem achten?

L-Thyroxin ist ein sogenanntes interaktionsträchtiges Arzneimittel. Das bedeutet, dass es im Zusammenspiel mit bestimmten Substanzen bzw. Lebensmitteln zu Wechselwirkungen kommt. Sie hemmen die Aufnahme des Schilddrüsenhormons. Dies gilt speziell für die folgenden Dinge:

  • Eisenpräparate
  • Antazida (Enthalten in Mitteln gegen Sodbrennen)
  • Kalziumtabletten
  • Sojaprodukte
  • Sehr fettige Mahlzeiten
  • Betablocker
  • Cortison
  • Mittel zur Empfängnisverhütung
  • Hormonmittel bei Wechseljahresbeschwerden

L-Thyroxin: Diabetiker aufgepasst

Im Gegenzug kann das Schilddrüsenhormon den Effekt von Medikamenten vermindern, die darauf ausgelegt sind, den Blutzuckerwert zu senken. Wer Mittel einnimmt, die die Blutgerinnung abschwächen, sollte ebenfalls im Hinterkopf behalten, dass das Schilddrüsenhormon diesen Effekt verstärken kann.

Zu welcher Tageszeit man das Schilddrüsenhormon einnehmen sollte

Aufgrund all dieser Wechselwirkungen empfehlen die meisten Ärzte, L-Thyroxin morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück einzunehmen. Ebenfalls wichtig: Wenn Sie die Einnahme einmal vergessen, sollten Sie am darauffolgenden Tag auf keinen Fall die doppelte Menge nehmen. Das kann in einer gefährlichen Überdosis, dem schon erwähnten „Hormonschock“, resultieren.

Ist L-Thyroxin bei Schilddrüsenproblemen unverzichtbar?

Sowohl bei Medizinern als auch Patienten scheiden sich bei dieser Frage die Geister. In der klassischen Schulmedizin gibt es im Grunde bloß eine pragmatische Antwort: „Wer eine Schilddrüsenunterfunktion hat, nimmt L-Thyroxin.“ Das Gros der deutschen Ärzte sieht die Einnahme von L-Thyroxin als einzige sinnvolle Lösung.

Alternativmediziner und Heilpraktiker sehen das allerdings anders. Sie werfen den traditionellen Medizinern häufig vor, hier nach ökonomischen Gesichtspunkten zu handeln. Die Behandlung mit dem Hormon sei schließlich einfach und günstig. Und zeitsparend, weil man sich nicht näher mit dem Problem des jeweiligen Patienten befassen müsse.

Alternative Wege: Schüßler-Salze und spezielle Therapien

Alternativmediziner setzen bei Schilddrüsenproblemen wie einer Unterfunktion oder Hashimoto dagegen auf eine individuelle Schilddrüsenpflege. Das heißt: Mit richtiger Ernährung, homöopatischen Mitteln, Schüßler-Salzen und speziellen Therapien (zum Beispiel via Klangschalen) der Schilddrüse zu neuer Balance verhelfen.

Anstatt sich als mit dem Urteil „Sie müssen bis an Ihr Lebensende L-Thyroxin einnehmen“ abzufinden, gehen Alternativmediziner bei der Behandlung von Schilddrüsen in die Tiefe. Ob das der richtige Weg ist? Das sollte letzten Endes jeder Patient ob seiner persönlichen Gesinnung selbst entscheiden.

Auf sich selbst hören: Fühle ich mich gesund?

Die pragmatische L-Thyroxin-Einnahme mag für den einen genau das Richtige sein, während ein aufgeschlossener Mensch mit einer alternativen Behandlungsmethode genau die richtige Entscheidung trifft. Es spricht nichts dagegen, beiden Methoden eine Chance zu geben und sich schließlich für den Weg zu entscheiden, auf dem man sich so fühlt, wie man es sich so sehr wünscht: Gesund.

Unser Tipp für alle betroffenen Hashimoto-Patienten!

Das Onlineprogramm von Dr. Berndt Rieger gegen Hashimoto-Thyreoiditis

Mit diesen Tipps können Sie Hashimoto lindern

Was viele immer noch nicht wissen: Hashimoto ist die häufigste Form der Schilddrüsenerkrankung!

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Über den Autor

Niklas Nowak

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