Kleines Organ, große Wirkung: Die Schilddrüse

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Obwohl die Schilddrüse fast jedem Menschen ein Begriff ist, wissen die Wenigsten wirklich über sie Bescheid. Wo genau in unserem Körper ist sie? Welche Aufgaben hat sie und was passiert, bei einer Schilddrüsenunterfunktion? In diesem Artikel finden sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Schilddrüse und erfahren, warum sie für unseren Hormonhaushalt eine so elementare Rolle spielt.

Eine Drüse mit vielen Aufgaben

Ihre Schilddrüse ist ein wichtiges, kostbares Organ, Sie haben ja schließlich nur eine. Sie ist fragil, geformt wie ein Schmetterling umschließt sie die Luftröhre tief unten am Hals. Sie reagiert massiv auf Chemikalien, ob sich diese im Swimmingpool, in der Zahnpasta, im Trinkwasser oder in Ihrem neuen Auto befinden. Viele dieser Stoffe stören Ihre Schilddrüse in ihrer Funktion, die darin besteht, Schilddrüsenhormone zu produzieren.

Die Schilddrüsenhormone wirken auf jede einzelne Körperzelle, und von denen haben wir Milliarden. Sie regeln rund um die Uhr all Ihre Aktivitäten. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es, Nahrungsbestandteile in Energie umzuwandeln. Die Schilddrüse verwandelt also Essen in Treibstoff. Und wenn sie nicht richtig arbeitet? Dann sind Sie natürlich müde. Deshalb gehört Müdigkeit, vor allem am Morgen, zu den Leitsymptomen der Schilddrüsenunterfunktion. Dauert die Müdigkeit den ganzen Tag an, dann ist das eher ein Zeichen für eine schlechte Funktion der Nebennieren, die möglicherweise mit einer Schilddrüsenunterfunktion einhergeht.

Wenn die Schilddrüsenhormone ausbleiben, pumpen die Nebennieren für eine gewisse Zeit mehr Hormone in den Körper. Wenn Ihre Nebennieren ständig zu viel Cortisol ausstoßen, weil Sie noch dazu unter starkem Stress stehen, breiten sich im Körper Entzündungen und Schmerzen aus.

Die Produktion der Schilddrüsenhormone

Der Vorgang der Produktion von Schilddrüsenhormonen dauert nur wenige Sekunden. Er sorgt dafür, dass Sie mit Ihren 1,50 bis 2 Metern top in Form sind! Der Hypothalamus (in Ihrem Gehirn) schickt einen Stoff namens TRH (Thyrotropin Releasing Hormone oder Thyreoliberin), auch als Protirelin bekannt, zur Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) an der Gehirnbasis, um dort ein anderes Hormon freizusetzen, das TSH (Thyroidea-stimulierendes Hormon), dessen Aufgabe es ist, die Schilddrüse anzuregen. TRH bewirkt also eine Ausschüttung von TSH. Das TSH wiederum regt die Schilddrüse dazu an, Thyroxin (T4) zu bilden. T4 hat nun noch nicht den richtigen »Hallo wach«-Effekt auf unsere Körpersysteme.

Es »aktiviert« in dem Sinne, dass es dem Körper hilft, aus Riboflavin FAD herzustellen, das man Flavin-Adenin-Dinukleotid nennt. Dieses Coenzym spielt eine wichtige Rolle bei der Methylierung, der Übertragung von Methylgruppen. FAD senkt den Blutdruck effektiver als jedes Medikament. Zumindest ist dies das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung. Sie brauchen genug Thyroxin, um FAD herstellen und für die Methylierung nutzen zu können. Die Methylierung sorgt dafür, dass in Ihrem Körper sozusagen »der Müll rausgebracht« wird. Wir können also das T4 nicht als Kick für unseren Körper benutzen, doch es hilft uns bei der Methylierung, die Schadstoffe aus dem Körper leitet. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion haben wir automatisch wenig Thyroxin, daher auch weniger Entgiftung.

Syptome bei Fehlfunktion der Schilddrüse

Wenn Ihre Schilddrüsenfunktion gestört ist, haben Sie entweder zu wenig Schilddrüsenhormone (Unterfunktion oder Hypothyreose) oder zu viel (Überfunktion oder Hyperthyreose). In Amerika leiden etwa 20 Millionen Menschen unter Schilddrüsenstörungen, doch nur etwa 60 Prozent wissen dies auch. Vor allem Frauen sind anfällig für Schilddrüsenerkrankungen. Im Vergleich zu Männern entwickeln sie fünf- bis achtmal häufiger Schilddrüsenfunktionsstörungen. Im Zuge einer Schilddrüsenstörung kommt es unweigerlich auch zu einer Ermüdung der Nebennieren, was zu weiteren hormonellen Störungen führt. Am Erscheinungsbild einer Frau lassen sich solche hormonellen Störungen sofort ablesen:

  • Dünnes, trockenes Haar
  • Die Augenbrauen sinken an den äußeren Enden in gerader Linie ab
  • Der äußere Rand der Brauen ist nur dünn behaart
  • Der untere Wimpernkranz ist dünn oder fehlt ganz
  • Um Mund und Kinn kommt es wegen der hormonellen Störung zur Ausbildung von Akne
  • Die Ermüdung der Nebennieren zeigt sich in einem dunklen Schatten am inneren Augenwinkel
  • Trockene Haut
  • Leichte Schwellung rund um den Adamsapfel

Glücklich dank der Schilddrüse

Wenn wir uns wirklich gut fühlen wollen, müssen wir jedoch ohnehin warten, bis der Körper aus T4 ein anderes Hormon namens T3 gebildet hat. Dieses Hormon ist es eigentlich, das uns aktiv macht. Das bringt aber, was die Gesundheit angeht, ein Problem mit sich. Man hofft, dass T4 in Trijodthyronin oder T3 (auch fT3 oder freies Trijodthyronin) umgewandelt wird. Wenn das allerdings nicht funktioniert und es zu rT3 (reverses Trijodthyronin) wird, dann haben Sie ein Problem! Denn rT3 behindert die Funktion von fT3 und verursacht so die Unterfunktionssymptome. Die Standard-Laborwerte sehen dabei völlig normal aus, denn die Schilddrüse funktioniert auch normal. Aber Sie hängen trotzdem antriebslos auf dem Sofa herum und nehmen zu. Sie waschen Ihre Haare und finden ganze Büschel im Ausguss. Sie sind ständig erkältet. Ihre Zellen hungern förmlich nach Thyronin. Sie sind schilddrüsenkrank!

 

Die Funktion der Schilddrüsenhormone

Wenn es um die Produktion und Verarbeitung von Schilddrüsenhormonen geht, sind viele Faktoren beteiligt. Die Hirnanhangsdrüse und die Schilddrüse arbeiten zusammen, doch die Schilddrüse ist es, die letztlich die Hormone herstellt und freisetzt. Wenn alles reibungslos funktioniert, werden die Schilddrüsenhormone in die Zelle transportiert und von Thyroxin (T4) zu Trijodthyronin (T3) umgewandelt, das uns Wohlbefinden schenkt. Aber was tut das Schilddrüsenhormon nun eigentlich genau?

  • Regulation des Herzschlag
  • Es sorgt dafür, dass uns warm ist
  • Es regt den Sotffwechsel an
  • Steigerung der Muskelkraft
  • Ersatz von absterbenden Zellen durch gesunde
  • Wachstum von Haaren und Nägeln
  • Regelung der Darmfunktion
  • Verbesserung der Fruchtbarkeit
  • Linderung des Schmerzempfinden
  • Es sorgt dafür, dass wir uns glücklich und zufrieden fühlen

Wie Sie sehen, schmeißen die Schilddrüsenhormone den ganzen Laden! Wenn es also bei der Produktion, dem Transport in die Zelle oder der Aktivierung des Hormons Schwierigkeiten gibt, dann heißt es: »Houston, wir haben ein Problem!« Um Hormone herstellen zu können, braucht Ihre Schilddrüse Tyrosin. Das ist eine Aminosäure, die, um zum Schilddrüsenhormon umgebaut werden zu können, Jod benötigt. Jod und Tyrosin verbinden sich zu T3. Daher kommt jeweils das T: Tyrosin. Die Zahlen dahinter bezeichnen die Anzahl der Jodatome. T4 heißt letztlich: ein Tyrosinmolekül, das vier Jodatome mit sich trägt. T3 ist ein Tyrosinmolekül mit drei Jodatomen.

Eine kurze Übersicht der Schilddrüsenhormone

TSH: Ein Hormon der Hirnanhangsdrüse; es regt die Produktion von Schilddrüsenhormonen an.

T1: Eine Hormonvor- oder -abbaustufe; ihre biochemische Funktion ist noch nicht bekannt.

T2: Eine Hormonvor- oder -abbaustufe mit schwacher Wirkung

T3: Trijodthyronin; dieses aktive Schilddrüsenhormon brauchen wir.

T4: Thyroxin; es wird von der Schilddrüse gebildet und in dieser inaktiven Form auch gespeichert.

rT3: Reverses Trijodthyronin; es ist der nicht-funktionale Zwilling von T3.

TPO: Ein Enzym, dessen Wert bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse häufig erhöht ist.

Tg: Thyreoglobulin; ein Antikörper, der Ihre Schilddrüse angreift (Hashimoto-Syndrom)

Autorin: Suzy Cohen

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