Übergewicht: Warum es sich lohnt, schlank zu sein!

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Ein gesunder, schlanker Körper trägt Sie mit sprichwörtlicher Leichtigkeit durch die Herausforderungen des Alltags, ein durchaus erstrebenswertes Ziel: Bekommen Sie Ihr Übergewicht, Adipositas bzw. Fettleibigkeit und Fettsucht wieder unter Kontrolle, und nehmen effektiv aber gesund ab!

Kurz vorab: In diesem Artikel werde ich häufiger den Begriff Body-Mass-Index, beziehungsweise die Abkürzung BMI verwenden. Dabei handelt es sich um eine Kennzahl, die das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße stellt, um daraus Aussagen zu Über- oder Untergewicht abzuleiten.

Was hat Übergewicht mit dem BMI zu tun?

Dieser allgemeine Vergleichswert hat selbstverständlich seine Grenzen. So würde ein Bodybuilder bei der reinen Betrachtung des BMI sehr wahrscheinlich als übergewichtig eingestuft werden, obwohl er so gut wie kein Fett am Körper hat. Für die breite Masse ist diese Kennzahl aber dennoch durchaus brauchbar. Von Übergewicht spricht man in der Regel ab einem BMI von 25, von Adipositas, also Fettleibigkeit, ab einem BMI über 30. Wenn Sie jetzt neugierig sind, wo Sie selbst liegen, dann können Sie Ihren eigenen BMI berechnen, indem Sie Ihr Gewicht durch Ihre Größe in Metern zum Quadrat teilen. Also zum Beispiel bei jemandem, der 1,80 m groß und 80 kg schwer ist: 80 / (1,80 × 1,80) = 24,7

Wie ungesund ist Übergewicht?

Dass Übergewicht ungesund ist, ja sogar zu schweren bis tödlichen Krankheiten führen kann, ist kein Geheimnis.Trotzdem habe ich in all den Jahren, in denen ich Menschen zum Thema Sport und Ernährung beraten und auch trainiert habe, nur in absoluten Ausnahmefällen gehört, dass jemand hauptsächlich zum Wohle seiner Gesundheit abnehmen möchte. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass vielen gar nicht bewusst ist, wie immens der gesundheitliche Nutzen des Schlankseins ist.

Aber es stellt sich auch die Frage: Ist es wirklich das Körpergewicht, auf das es ankommt, oder ist es nicht viel wichtiger, sich gesund zu ernähren und ausreichend Sport zu treiben? In der Tat kommt diesen beiden Aspekten eine große Bedeutung zu, wenn es darum geht, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten. Erstaunlicherweise haben sie im Vergleich zum Körpergewicht aber den deutlich kleineren Effekt auf die Lebenserwartung. Während ein gesunder Lebensstil sich nämlich primär auf die Morbidität (Erkrankungsrate) auswirkt, hat ein schlanker Körper auch noch große positive Auswirkungen auf die Mortalität (Sterblichkeitsrate).

Im Rahmen ihrer Studie aus dem Jahr 2005 über den Einfluss unterschiedlicher Ernährungsmuster auf das Krebsrisiko bringen die drei Forscher Elaine Hsieh, Christine Chai und Marc Hellerstein von der Berkeley University in Kalifornien diese Tatsache folgendermaßen auf den Punkt: »Während sportliche Betätigung und gesunde Nahrung einen vorzeitigen, krankheitsbedingten Tod verhindern können, haben sie sich nicht als allgemein lebensverlängernd herausgestellt.«3

Wie wirkt sich Übergewicht auf die Lebenserwartung aus?

Der lebensverlängernde Effekt eines geringen Körpergewichts hingegen scheint selbst bei Untergewicht (BMI weniger als 19) noch Bestand zu haben, wie eine fast 20 Jahre andauernde Studie an über 100 000 amerikanischen Frauen herausfand.4 Zwar kommt eine neuere Untersuchung,5 die auch in den deutschen Medien Beachtung fand, zu dem gegenteiligen Ergebnis, ließ dabei aber wichtige Aspekte unberücksichtigt. So wurde beispielsweise ein Gewichtsverlust, der aus schweren Krankheiten resultierte, nicht aus der Betrachtung eliminiert, sondern letztlich in die Todesfälle schlanker Menschen eingerechnet und dadurch in einen falschen kausalen Zusammenhang gebracht. Aus diesem Grund wird die Aussagekraft dieser Ergebnisse von vielen Experten überaus kritisch gesehen.

Gleichzeitig stellt die überwältigende Mehrzahl der auf diesem Gebiet tätigen Forscher explizit heraus, dass eine Kalorienreduktion beziehungsweise ein niedriger BMI der einzige wissenschaftlich nachgewiesene Weg ist, wie man den Alterungsprozess verlangsamen, eine hohe Vitalität erhalten und somit die Lebensspanne verlängern kann.

Übergewicht und Sport

Bitte verstehen Sie dies auf keinen Fall als Aufforderung, Ihre sportlichen Ambitionen zu verwerfen oder sich ab sofort nur noch von Fastfood zu ernähren. Wie schon gesagt, haben Sport und Nahrungsauswahl durchaus einen wesentlichen Einfluss auf Ihre Gesundheit und können Sie effektiv vor verschiedenen Erkrankungen schützen. Ich wollte Ihnen lediglich bewusst machen, dass Ihr Körpergewicht in Bezug auf Ihre Lebenserwartung eine wesentlich größere Rolle spielt, als Sie vielleicht bislang angenommen hatten.

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Um Ihnen einen etwas fundierteren Überblick über die vielfältigen positiven Effekte eines schlanken Körpers zu geben, steigen wir an dieser Stelle kurz in ein paar Forschungsarbeiten zum Thema Kalorienrestriktion ein, die ja die inhaltliche Grundlage aller Diäten darstellt.

Von Kalorienrestriktion ist dann die Rede, wenn die aufgenommene Nahrungsmenge unter dem eigentlichen Bedarf des Körpers liegt. So viel sei schon mal verraten: Die positiven Auswirkungen einer solchen leicht defizitären Ernährung auf den Organismus sind ziemlich beeindruckend.

Dabei wurden diese Effekte von Fruchtfliegen über Ratten bis hin zum Menschen bereits an fast jeder Lebensform untersucht und auch durchaus stichhaltig nachgewiesen. Während die Verbesserung der Blutfette, die Verringerung des Herzinfarktrisikos und die Optimierung der Insulinreaktion (was letztendlich vor Diabetes schützt) im Zusammenhang mit dem Abnehmen noch recht naheliegend erscheinen, gehen die positiven Effekte noch deutlich weiter. So kann beispielsweise sogar die Aktivität bestimmter schützender Gene in der Muskulatur, dem Gehirn und der Leber durch längerfristige Kalorienreduktion positiv beeinflusst werden. 6 Außerdem kann die Entstehung von Nierenerkrankungen ebenso verzögert oder gar verhindert werden wie die Bildung von Tumoren.7

Wie wirkt sich Übergewicht auf die Gesundheit aus?

Zum Thema Tumorbildung gibt es eine besonders interessante Studie der drei bereits zitierten Wissenschaftler Hsieh, Chai und Hellerstein. Diese verglichen drei Gruppen von Mäusen, die entweder völlig frei essen durften (Kontrollgruppe) oder zwei Varianten der Kalorienrestriktion unterlagen. Nach einem Monat wurde bei allen Tieren die Vermehrungsrate von Haut-, Brust- und T-Zellen (Lymphozyten) untersucht. Je höher dieser Wert ist, desto anfälliger sind die entsprechenden Zellen für schädliche Mutationen und somit für Krebs. Das kommt daher, dass immer wieder Schäden in der DNA einer Zelle auftreten, die jedoch ebenso fortlaufend repariert werden.

Teilt sich eine Zelle mit defekter DNA jedoch noch vor deren Reparatur, wird der Fehler quasi fortgeschrieben, und es kann zur Tumorbildung kommen. Vereinfacht kann man also sagen, je langsamer die Teilungsrate der Zellen, desto geringer das Krebsrisiko.

Das Ergebnis ihrer Untersuchung hat sogar die Forscher selbst überrascht: In der Gruppe, deren Kalorienzufuhr um ein Drittel des Tagesbedarfs reduziert war, waren die Teilungsraten von Hautzellenum rund 40 Prozent, die von Brustzellen sogar um knapp 90 Prozent gesunken.8 Nun sind wir natürlich keine Mäuse, und es bedarf weiterer Forschung, um diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen zu können.

Allerdings hat man beobachtet, dass Frauen, die früher einmal an Magersucht litten, eine besonders hohe Resistenz gegenüber Brustkrebs besitzen.9 Hiermit haben wir zumindest ein Indiz, dass eine grundsätzliche Übertragbarkeit der oben beschriebenen Forschungsergebnisse auf den Menschen nahelegt. Bedenkt man dabei, dass mehr Frauen an Brustkrebs sterben als an jeder anderen Krebserkrankung, so lässt sich der hohe medizinische Wert dieser Erkenntnisse zumindest erahnen.

Übergewicht und die Auswirkungen auf Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Auf der Suche nach der Wirksamkeit einer reduzierten Nahrungsaufnahme und somit einer schlanken Figur beim Menschen bringt uns auch die Betrachtung zweier Langzeitstudien an Rhesusaffen, die zu unseren nächsten Verwandten zählen, weiter. Die erste der beiden Studien kommt zu dem Ergebnis, dass eine moderate Verringerung der Futtermenge die Lebenserwartung der Primaten signifikant erhöht. Die Sterblichkeit in der Versuchsgruppe war nach 20 Jahren nicht einmal halb so hoch wie in der Kontrollgruppe. Außerdem gab es deutlich weniger Fälle von Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Hirnatrophie.10

Kein schlechtes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die besagten Affen einfach nur weniger gegessen haben. Den positiven Effekt auf die tatsächliche Lebenserwartung konnte die zweite, sehr ähnlich angelegte Studie zwar nicht bestätigen, sehr wohl aber die deutlich verbesserte Gesundheit der Versuchstiere im Vergleich zur Kontrollgruppe.11

Stephen D. Hursting singt in seiner Untersuchung der Auswirkungen einer Kalorienrestriktion auf Alterungsprozesse und Krebs gar einregelrechtes Loblied auf den Nahrungsverzicht und bezeichnet diesen bei allen Tieren, einschließlich Säugetieren, als »das potenteste und am breitesten wirkende Mittel zur Krebsvorbeugung in der experimentellen Forschung«.12

Wie aber sieht es beim Menschen aus? Nun, wie die beiden Beispiele mit den Rhesusaffen schon gezeigt haben, nimmt die Vergleichbarkeit von Studienergebnissen tendenziell ab, je komplexer die untersuchte Lebensform ist. Lassen sich Mäuse und Ratten noch relativ leicht unter nahezu identischen Bedingungen halten, so wird dies bei einer größeren Zahl von Affen schon bedeutend schwieriger.

Diese kleinen Unterschiede in der Haltung der Tiere oder der Zusammensetzung der Nahrung wurden auch von den Autoren der beiden oben genannten Studien für die unterschiedlichen Ergebnisse in Bezug auf die Lebenserwartung verantwortlich gemacht. Der Versuch, Menschen über einen langen Zeitraum unter idealen, vergleichbaren Testbedingungen zu untersuchen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das heißt zwar nicht, dass es keine Forschungsergebnisse am Menschen gibt, jedoch ist die Beurteilung ihrer Aussagekraft wesentlich komplizierter.

Dankenswerterweise hat sich ein amerikanisches Forscherteam um Amie J. Dirks die Mühe gemacht, eine Vielzahl von existierenden Daten, Beobachtungen und Studien kritisch auszuwerten und sich somit genau dieser Aufgabe zu stellen.13 Dabei fanden sie beispielsweise heraus, dass die Bewohner Okinawas, die weniger Kalorien zu sich nehmen als ihre Landsleute im restlichen Japan, deutlich seltener an Krebs und Herzerkrankungen sterben als die übrige Bevölkerung und den höchsten Anteil an über Hundertjährigen weltweit aufweisen. Nun lässt sich natürlich über diesen kausalen Zusammenhang streiten.

Gene, Umweltbedingungen, die Zusammensetzung der Nahrung

Schließlich können auch Gene, Umweltbedingungen, die Zusammensetzung der Nahrung und tausend andere Gründe für dieses Ergebnis verantwortlich sein. Allerdings verweisen die Forscher auch auf einige etwas eindeutigere Untersuchungen, bei denen Menschen längere Zeit unter kontrollierten Bedingungen auf einen Teil ihrer Nahrung verzichteten.

Eines davon war das Experiment »Biosphere 2« in Arizona, an dem unter anderem der Ernährungswissenschaftler Roy Walford teilnahm. Dieses war ursprünglich gar nicht darauf ausgelegt, die Auswirkungen von Kalorienrestriktion auf die Teilnehmer zu untersuchen. Stattdessen wollte man nachweisen, dass in einem komplett in sich geschlossenen künstlichen Ökosystem langfristiges Überleben möglich wäre.

Dieses Ziel scheiterte allerdings aufgrund unterschiedlicher Probleme und Planungsfehler. So mussten die Teilnehmer des Experiments beispielsweise sehr bald feststellen, dass – anders als ursprünglich gedacht – die in der Biosphäre zur Verfügung stehende Menge an Nahrung um etwa 30 Prozent zu niedrig war. Roy Walford, der sich lange Jahre intensiv mit den positiven Auswirkungen von Kalorienrestriktion auseinandergesetzt hatte, überzeugte seine Mitstreiter, das Experiment trotzdem wie geplant fortzusetzen. So bewiesen die Bewohner von »Biosphere 2« nach zwei Jahren im »Gewächshaus« zwar nicht, dass ein derartiges Ökosystem insgesamt funktioniert, belegten dafür aber anhand ihrer Blutwerte, dass eine teilweise Reduktion der Nahrungszufuhr auch beim Menschen einen deutlich positiven gesundheitlichen Effekt haben kann.

Die Effekte der Kalorienreduktion

Eine weitere von Dirks und Kollegen ausgewertete Studie am Menschen wurde von der Caloric Restriction Society (CRS) durchgeführt. Diese beobachtete mehrere tausend Teilnehmer über mehr als zehn Jahre und kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass die an Tieren beobachteten Effekte der Kalorienreduktion auf den Menschen übertragbar seien.

David Sinclair von der Harvard Medical School bringt seine Einschätzung zu unserer Ausgangsfrage über die Wirksamkeit beim Menschen somit treffend auf den Punkt: »Wenn Kalorienrestriktion beim Menschen nicht die Lebenserwartung verlängert, dann sind wir auf diesem Planeten die Ausnahme (…).«14

Wir wissen jetzt also, dass Schlanksein äußerst positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, die weit über die Vermeidung von Diabetes und Herzinfarkt hinausgehen. Somit haben wir neben dem optischen Aspekt auch einen sehr guten medizinischen Grund, etwas leichter durchs Leben zu gehen. Das alles scheint aber nicht der Realität zu entsprechen, wenn man sich die Zahlen ansieht, die das Robert Koch-Institut in seiner zweiten Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland veröffentlicht hat. Demnach leiden etwa 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen an Übergewicht. Immerhin fast jeder vierte Deutsche ist sogar krankhaft fettleibig.1

Dabei handelt es sich keineswegs um ein rein deutsches Problem. Die Amerikaner sind bereits seit längerer Zeit ein Sinnbild für einen bedenklichen Anstieg der Adipositas, und selbst bei den traditionell sehr schlanken Franzosen wächst die Zahl der Übergewichtigen rasant. Weltweit leiden heute zweimal mehr Menschen an Übergewicht als an Hunger; wenngleich letzteres sicher ein noch schlimmeres Schicksal darstellt.

Was ist der Grund für diese erschreckend hohen Zahlen von fettleibigen Menschen?

Nach dem Lesen der letzten Absätze wissen Sie zwar wahrscheinlich deutlich besser über die gesundheitlichen Vorteile des Abnehmens Bescheid als der Durchschnitt der Bevölkerung, aber die Erkenntnis, dass Übergewicht ungesund ist, dürfte heutzutage zu fast jedem durchgedrungensein. Und selbst wenn dieser medizinische Aspekt vielleicht gerne mal verdrängt wird, dürfte sich doch spätestens beim Stichwort Schönheitsideal eine breite Mehrheit finden, die hierin einen persönlichen Grund zur Gewichtsreduktion sieht.

Ich glaube also nicht, dass es bei den meisten Übergewichtigen am grundsätzlichen Willen abzunehmen scheitert. Die Vielzahl an Diättipps, die sich auf fast jedem Cover gängiger Frauenzeitschriften findet (bei Männerzeitschriften ist die Botschaft oft die gleiche, wenn auch etwas anders verpackt), bestätigt diese Vermutung. Die Nachfrage nach Lösungen für das Problem Übergewicht ist durchaus immens. Die existierende Bandbreite höchst unterschiedlicher Konzepte liefert aber auch schon den ersten Hinweis darauf, warum in der Realität dann doch mehr als die Hälfte aller Deutschen zu viel auf die Waage bringen.

Welche Diät hilft bei Übergewicht?

Denn sie macht deutlich, dass keine der ganzen hochgepriesenen Diäten auf Dauer so richtig gut zu funktionieren scheint. Einen weiteren Hinweis kann, besser gesagt, konnte ich an mir selbst beobachten, und ich würde wetten, dass es Ihnen da ganz ähnlich geht: Man bemüht sich immer mal wieder, bewusst etwas weniger zu essen, aber wirklich von Dauer sind die auf diese Weise hart errungenen Erfolge in aller Regel nicht. Denn leider ist die einfache Botschaft, die in all den zitierten Studien steckt – »iss weniger, dann bist du gesünder« –, in der Praxis gar nicht so einfach umzusetzen.

Nicht umsonst lautet ein beliebter Scherz unter Ernährungswissenschaftlern:
»Calorie restriction is a great way to live a long and miserable life!« oder frei übersetzt: Kalorienreduktion ist eine hervorragende Möglichkeit, ein langes, elendes Leben zu führen. Die Tatsache, dass die Mehrheit aller Deutschen an Übergewicht leidet, verdeutlicht also, dass einfach weniger zu essen in einer Welt, die uns mit jederzeit verfügbarer, billiger Nahrung geradezu überschüttet, kaum umzusetzen ist. Außerdem beweist dies auch, dass es die an fast jeder Ecke angepriesenen Wunderdiäten, die bei jedem wirken, schlicht nicht gibt.

Auch Kurzzeitfasten ist kein solches Wundermittel. Gegenüber den meisten anderen Diäten hat es aber einen großen Vorteil: Es ist einfacher umzusetzen, bedarf prinzipiell keinerlei Einschränkungen bei der Nahrungsauswahl und kann auch langfristig erfolgreich durchgehalten werden. Denn es bietet Ihnen einen immensen Vorteil: Sie müssen auf nichts verzichten – zumindest nie länger als ein paar Stunden. Natürlich erfordert auch dieses Ernährungsprinzip verglichen mit einer völlig uneingeschränkten Ernährung eine gewisse Disziplin und wird Sie insbesondere am Anfang durchaus etwas fordern.

Trotzdem bin ich überzeugt, dass Ihnen das Kurzzeitfasten deutlich leichter fallen wird als all jene Diäten, die Sie bisher ausprobiert haben, und aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass es leichter wird, je länger Sie dabeibleiben.

Fazit

  • Schlanksein verlängert das Leben – und zwar bei so gut wie allen Lebewesen, einschließlich uns Menschen.
  • Kalorienrestriktion beziehungsweise ein daraus resultierender niedriger BMI schützt Sie vor einer Vielzahl von schweren Krankheiten – selbst Ihr Gehirn profitiert von einem schlanken Körper!
  • Dennoch sind in Deutschland, wie weltweit, immer mehr Menschen übergewichtig oder gar fettleibig, da es keine Wunderdiät gibt, die bei allen funktioniert, und eine konstante Kalorienreduktion wie auch der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel nur mit sehr viel Disziplin durchzuhalten sind.

Autor: Daniel Roth

Der Buchautor und Blogger Daniel Roth beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit den Themen Ernährung und Abnehmen. Im Selbstversuch hat er mit dem Prinzip des Kurzzeitfastens mehr als zehn Kilogramm abgenommen und gleichzeitig seine Gesundheit nachhaltig verbessert – sein Blutdruck und seine Cholesterin- und Entzündungswerte sind durch das Fasten dauerhaft gesunken.

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Quellen:

1. Seimer, Maja (2012): »Neue Diätformel: 8-Stunden-Tag beim Essen macht schlank«, 21.05.2012 auf: www.fitforfun.de, online verfügbar unter http://www.fitforfun.de/abnehmen/ gesund-essen/schlank-bleiben das-richtige-timing-beim-essen_aid_12391.html, zuletzt geprüft am 05.05.2017.
2. »Intermittierendes Fasten«, online verfügbar unter http://de.wikipedia.org/w/index. php?oldid=116829423, zuletzt aktualisiert am 02.04.2017, zuletzt geprüft am 05.05.2017.
3. Hsieh, Elaine; Chai, Christine M.; Hellerstein, Marc K. (2005): »Effects of caloric restriction on cell proliferation in several tissues in mice: role of intermittent feeding«, in: American Journal of Physiology 51 (5), S. E965 ff.
4. Manson, J. E.; Willett, W. C.; Stampfer, M. J.; Colditz, G. A.; Hunter, D. J.; Hankinson, S. E. u. a. (1995): »Body weight and mortality among women«, in: The New England Journal of Medicine 333 (11), S. 677–685, online einsehbar unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/ pubmed/7637744, zuletzt geprüft am 05.05.2017.
5. Flegal, Katherine M.; Kit, Brian K.; Orpana, Heather; Graubard, Barry I. (2013): »Association of All-Cause Mortality With Overweight and Obesity Using Standard Body Mass Index Categories. A Systematic Review and Meta-analysis«, in: The Journal of the American Medical Association 309 (1), S. 71.
6. Heilbronn, Leonie K.; Smith, Steven R.; Martin, Corby K.; Anton, Stephen D.; Ravussin, Eric (2005): »Alternate-day fasting in nonobese subjects: effects on body weight, body composition, and energy metabolism«, in: The American Journal of Clinical Nutrition (81), online verfügbar unter http://ajcn.nutrition.org/content/81/1/69.full, zuletzt geprüft am 05.05.2017.                                                                                            7. Ramsey, Jon; McDonald, Roger (2010): »Honoring Clive McCay and 75 Years of Calorie Restriction Research«, in: The Journal of Nutrition, Juli 2010, 140 (7), S. 1205–1210, online verfügbar unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2884327/, zuletzt geprüft am 05.05.2017.
8. Hsieh/Chai/Hellerstein 2005.
9. Pallavi, Rani; Giorgio, Marco; Pelicci, Pier G. (2012): »Insights into the beneficial effect of caloric/ dietary restriction for a healthy and prolonged life«, in: Frontiers in Physiology 3, online verfügbar unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3429088/, zuletzt geprüft am 05.05.2017.
10. Colman, Ricki J. u. a. (2009): »Caloric Restriction Delays Disease Onset and Mortality in Rhesus Monkeys«, in: Science 325 (5937), S. 201–204.
11. Mattison, Julie A.; Roth, George S.; Beasley, T. Mark; Tilmont, Edward M.; Handy, April M.; Herbert, Richard L. u. a. (2012): »Impact of caloric restriction on health and survival in rhesus monkeys from the NIA study«, in: Nature 489 (7415), S. 318–321.
12. Hursting, Stephen D.; Lavigne, Jackie A.; Berrigan, David; Perkins, Susan N.; Barrett, J. Carl (2003): »Calorie Restriction, Aging, and Cancer Prevention: Mechanisms of Action and Applicability to Humans*«, in: Annual Review of Medicine 54 (1), S. 131–152.
13. Dirks, Amie J.; Leeuwenburgh, Christiaan (2006): »Caloric restriction in humans: Potential pitfalls and health concerns«, in: Mechanisms of Ageing and Development 127 (1), S. 1–7, Januar 2006, online einsehbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/ S0047637405002186, zuletzt geprüft am 05.05.2017.
14. Sinclair, David (2009): »Eating less may be the key to living longer«. In: New Scientist, 15.07.2009. Online verfügbar unter http://www.newscientist.com/article/mg20327175.600- eating-less-may-be-the-key-to-living-longer.html, zuletzt geprüft am 05.05.2017.

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