Die Avocado hat einen Fettgehalt von etwa 30 Prozent und in 100 Gramm stecken stolze 160 Kilokalorien. Damit sollst du noch gesund abnehmen können? Wir finden, der Frucht wird Unrecht getan und sind dem Ganzen auf den Grund gegangen. Was bietet sich da an? Natürlich ein Interview mit ihr!
Eine Frucht packt aus
Trainingsworld: Wie erklärst du dir deinen oftmals schlechten Ruf?

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Avocado: Das könnte an dem hohen Fettgehalt liegen – denn von allen bekannten Obst- und Gemüsesorten ist dieser bei uns tatsächlich am höchsten. Das lässt viele natürlich vor dem Kauf zurückschrecken, allerdings zu Unrecht. Es handelt sich dabei nämlich hauptsächlich um wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die gut für den Körper sind und sich positiv auf den Blutfettspiegel auswirken – und außerdem sehr gut verdaulich sind. Der hohe Anteil an unverdaulichen Faserstoffen verringert sogar das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, indem er den Cholesterinspiegel senkt. Schon allein deshalb bin ich sehr gesund. Hinzu kommt, dass diese ungesättigten Fettsäuren nach Meinung einiger Experten sogar beim Abnehmen helfen. Grund dafür ist insbesondere das Enzym Lipase. Es steuert die Fettverbrennung während der Verdauung sowie im Fettgewebe und soll zudem das Speichern des Fettes verhindern.
Viele Vitamine und Mineralstoffe
Trainingsworld: Wie sieht es mit Vitaminen und Mineralstoffen aus?
Avocado: Das ist eine gute Frage, denn wir enthalten nicht nur Kalorien, sondern auch viele wichtige Vitamine: Zunächst Vitamin C! Zusammen mit einer frisch gepressten Zitrone verspeist, deckt das bereits den gesamten Tagesbedarf. Folsäure, Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer und viele Ballaststoffe kommen noch hinzu. Meine Freunde nennen mich auch den Schönmacher: Speziell die Vitamine A, C und E tun Haut und Haaren gut und lassen sie strahlen. Nicht umsonst enthalten Haarkuren sehr häufig Inhaltsstoffe der Avocado.
Doppelt so viel Energie wie eine Banane
Trainingsworld: Ihr seid also nicht nur reich an gesunden Fettsäuren, sondern auch an vielen wichtigen Vitaminen. Würdest du euch also als ideale Nervennahrung beschreiben?
Avocado: Das möchte ich gerne anhand eines Beispiels erklären. In einer Avocado steckt zweimal so viel Energie wie in einer Banane. Und sogar viermal soviel wie in einem Apfel. Eine spezielle Kohlenhydratkombination sorgt dafür, dass Nerven und Gehirnzellen besser mit dieser Energie versorgt werden. Damit sind wir ein gesunder Stresskiller. Also, um deine Frage kurz zu beantworten: Ja!
Reif, wenn sie sich etwas weich anfühlt
Trainingsworld: Nun fällt es uns oft schwer, die perfekte Avocado zu finden. Wann seid ihr denn nun reif?
Avocado: Wir werden immer unreif geerntet. Sogar in der freien Natur fallen wir noch im unreifen Zustand vom Baum und reifen auf dem Boden nach. Daher kannst du uns auch nach dem Kauf noch einige Tage liegen lassen, bevor du uns zubereitest. Allerdings kannst du uns mittlerweile auch schon verzehrfertig im Supermarkt kaufen. Erst, wenn das Fruchtfleisch auf leichten Druck nachgibt und sich weich anfühlt, sind wir reif und haben unser volles Aroma erreicht.
Den Kern in der angeschnittenen Frucht belassen
Trainingsworld: Vom perfekten reifen Zustand bis hin zur braunen Avocado vergehen gefühlt nur wenige Minuten. Kannst du uns einen Trick zur Haltbarkeit verraten?
Avocado: Wenn Du eine Hälfte nicht direkt essen möchtest, belasse den Kern in der aufzubewahrenden Hälfte. Dieser enthält nämlich spezielle Enzyme, die uns frisch halten. Außerdem kannst du die Schnittfläche mit Zitronensaft beträufeln, damit das Fruchtfleisch seine schöne Farbe behält und nicht unansehnlich wird. Klar ist also: Avocados sind sehr gesund und ernährungstechnisch wertvoll. In der richtigen Menge helfen wir dir auch beim Abnehmen. Anstatt eines Wiener Schnitzels empfiehlt sich zum Mittag also ein Wrap mit Avocado!
Der Buchtipp aus der Trainingsworld-Redaktion:
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Schnell, gesund und lecker – geht das in der Küche überhaupt? Natürlich! Veronika Pachala zeigt in ihrem Buch, wie’s funktioniert. | JETZT BESTELLEN
Im stressigen Alltag muss es in der Küche oft schnell gehen. Die Erfolgsautorin Veronika Pachala und ihre Freundin und Koautorin Clara Beyer zeigen in ihrem Buch Schnell und gesund kochen, wie man mit wenig Zeit dennoch vollwertig und nährstoffreich kochen und gesundes Essen auf den Tisch zaubern kann, das für Genussoasen sorgt. In einem einführenden Kapitel stellt Veronika Pachala ihren Vorrat in Tiefkühler, Kühlschrank und Küchenschrank vor, der die Basis für die Rezepte darstellt. Sie gibt hilfreiche Tipps, welche Zutaten man immer vorrätig haben sollte, damit vor dem Kochen nicht jedes Mal ein Großeinkauf zu erledigen ist. Mit ein paar wenigen frischen Zutaten und den Lebensmitteln aus dem Vorrat lassen sich leckere Blitzgerichte, Mahlzeiten zum Mitnehmen oder auch etwas aufwendigere Gerichte in größerer Menge zubereiten, die zur Hälfte eingefroren und an einem anderen Tag aufgetischt werden können. Besonders spannend ist dabei das Konzept, Basisrezepte für drei Tage vorzukochen und an den aufeinanderfolgenden Tagen binnen Minuten unterschiedliche Gerichte daraus entstehen zu lassen. Das ist Meal Prep in einer sehr gelungenen Variante.
Dabei verzichtet Pachala wie gewohnt auf Kuhmilch, Weizen, Soja und raffinierten Zucker. Die Rezepte sind allergiefreundlich, meist glutenfrei, vegetarisch und vielfach vegan, aber reich an wichtigen Nährstoffen. Es werden nur gängige Gemüsesorten verwendet und bei den Zutaten oft alternative Lebensmittel angegeben, sodass man hernehmen kann, was gerade vorrätig ist.
Ob Süßkartoffelpüree mit geröstetem Blumenkohl, Quinoa mit Pilzcremesoße, schnelle Vollkornpizza Caprese, Salatsandwiches mit Linsentalern, Gemüse-Dal oder Auberginenlasagne mit Zucchinicreme – die Rezepte begeistern nicht nur Mütter, sondern jeden, der schnell und gesund kochen möchte. Die wunderschönen Rezeptfotos der Autorin und eigens für das Buch angefertigte Illustrationen sind bezeichnend für den persönlichen Stil der Erfolgsbloggerin.