Erfolg spornt erfolgreiche Sportler an

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Ein Trainer muss Erwartungen haben und diese klar formulieren. Man muss diese Erwartungshaltung auf den Sportler anwenden, um den gleichen Erfolg zu haben. Letztendlich muss aber auch die richtige Motivation da sein und die kommt oft durch Erfolge.

Wenn wir uns umschauen, wo Trainer außergewöhnliche Erfolge erzielen, verstehen wir mehr von der Bedeutung von Erwartungen bzw. Erwartungshaltungen: Brasilien brilliert im Fußball, Russland im Damentennis, die Dominikanische Republik im Baseball. Warum hat man gerade dort so außergewöhnlichen Erfolg? Die Kinder in Brasilien sind so arm, dass sie sich oft ihren Fußball aus Abfallstoffen selbst zusammenbasteln, die Tennishallen in Russland sind so heruntergekommen, dass man sich fragt, ob sie den nächsten Herbststurm überstehen. Und doch werden genau dort die höchsten sportlichen Leistungen produziert. Warum? Weil man aus Erfahrung weiß, dass es funktioniert, und man die Erwartungshaltung hat, dass sich die Mühe auch in Zukunft wieder auszahlt. Trainer erwarten, dass ihre Methoden erfolgreich sind, und ihre Sportler erwarten, dass sie einmal ganz oben ankommen. Diese positive Erwartungshaltung bestimmt ihren Ehrgeiz, und viele absolvierte Trainingsstunden wiederum führen zum Erfolg. Gut Ding will Weile haben. 

Von jedem Sportler das Maximale erwarten 

Wir müssen diese Erwartungshaltung auch auf unsere Sportler anwenden, wenn wir mit unseren Programmen den gleichen Erfolg haben wollen. 

Ich selbst trainiere weniger NFL-Combine-Athleten als die meisten anderen Trainer und dennoch hatte ich in den vergangenen neun NFL-Combines mehr 4.3-Athleten im Camp als jeder andere. Die Statistik war also gegen mich. Doch wenn ich Athleten trainiere, dann erwarte ich einfach, dass sie höchste Leistungen erbringen, und zwar in jedem Bereich: in der Ernährung, der Athletik, der Technik etc. Und meine Erwartungshaltung wird erfüllt. Verstehen Sie mich nicht falsch. Der Grundsatz „Erwartungshaltung“ sollte nicht nur für Hochleistungssportler gelten, sondern für jedermann. Setzen Sie hohe, aber erreichbare Ziele und erwarten Sie, dass diese erfüllt werden. 

Sportliches Training macht nicht immer Spaß

Ein Merkmal unserer heutigen Gesellschaft ist, dass alles, was wir tun, Spaß machen muss. Ständig werden wir unterhalten und bemessen den Wert aller Aktivitäten am Spaßfaktor. Da passt Sport nicht ins Konzept: Denn sportliches Training macht nicht immer Spaß. Es ist sogar physisch und psychisch mitunter extrem belastend, es laugt uns aus und verlangt von uns das Äußerste. Die Sportler müssen lange Durststrecken überwinden, bevor endlich der lang ersehnte Erfolg da ist. Doch der Erfolg ist das, was erfolgreiche Sportler zum Weitermachen anspornt. Er gibt ihnen so viel Befriedigung, dass sie sich gerne von Ziel zu Ziel arbeiten. Diese mentale Einstellung kann man lernen. Leider gibt es dafür keine Anleitung in den Trainingsbüchern. Ein guter Coach aber weiß, wie er seine Sportler bei der Stange hält und sie immer wieder aufs Neue motiviert

Den Sportler vor anspruchsvolle, machbare Aufgaben stellen

Sich wiederholende Tätigkeiten werden im Allgemeinen als langweilig angesehen, und langweilige Aufgaben sind verpönt. Auch diese Einstellung passt mit Sport nicht zusammen: Sportliches Training ist Wiederholung. Immer wieder muss der Sportler genau die gleichen Bewegungen üben, bis sich in seinem Gehirn Myelin bildet und sich der gewünschte Bewegungsablauf eingeschliffen hat. Dennoch: Wiederholung sollte nicht langweilig sein, denn Langeweile entsteht, wenn man sich nicht mehr auf seine Sache konzentrieren muss. Der Athlet soll aber ständig mit der Aufgabe beschäftigt sein, soll bemüht sein, Bewegungen stets so präzise wie möglich auszuführen. Wer dies beherzigt, der dürfte beim Training nicht gelangweilt sein. Auch dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe des Trainers: Er muss den Sportler stets vor anspruchsvolle, machbare Aufgaben stellen und ihn mental bei der Stange halten. 

Nicht viele Trainer haben das nötige Fingerspitzengefühl für ihre Sportler und nicht viele Sportler haben den nötigen Ehrgeiz, etwas Außergewöhnliches zu erreichen. Darin liegt die Chance: Wenn es Trainern gelingt, eine Erwartungshaltung zu schaffen und den Sportler über das körperliche Training hinaus als Ganzes zu fordern, dann ist Erfolg garantiert!

Hier geht es zu Teil 1 Ist Erfolg eine Talentfrage?.

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