Abnehmen – Leichter schneller Laufen

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Beim Laufen läuft jedes Kilo mit, heißt es. Manche Experten sprechen von 1 Minute Zeitersparnis pro verlorenem Kilogramm Gewichtsverlust. Wir haben eine Formel, mit der Sie eine mögliche Zeitverbesserung etwas realistischer einschätzen können.

Warum spielt das Körpergewicht beim Laufen eine so große Rolle? Haben Sie schon mal versucht, mit Einkaufstüten in der Hand schnell zu laufen? Dann haben Sie ja bereits einen Eindruck, wie sich das zusätzliche Gewicht auswirkt.

 

Extragewicht macht langsam

Prinzipiell verhält es sich mit unseren Fettdepots genauso, allerdings haben wir uns mit der Zeit einfach an das Gewicht unserer Problemzonen gewöhnt, weshalb uns der Unterschied beim Laufen (oder sonstigen Ausdauertraining) nicht mehr auffällt.

Da unsere Beine bei jedem Schritt unser gesamtes Körpergewicht tragen müssen, kann man sich leicht vorstellen, wie sich mögliche Extrakilos in Form von Bierbauch und Reiterhose auf die Laufleistung auswirken. Wer ein paar Kilos abnimmt, läuft dann gleich schneller.

 

Verbesserungspotenzial ausrechnen

Um wie viele Minuten sich Ihre Laufzeit verbessert, wenn Sie bei gleichem Trainingszustand weniger wiegen, können Sie mit folgender Formel relativ realistisch berechnen:

Gewichtsverlust in Prozent x 0,66 = Verbesserungspotenzial in Prozent

Multiplizieren Sie Ihren prozentualen Gewichtsverlust mit 0,77 und Sie kennen Ihr Verbesserungspotenzial beim Laufen.

 

Rechenbeispiel

Ein Läufer nimmt von 80 auf 75 Kilogramm ab. Das entspricht einem prozentualen Gewichtsverlust von zirka 5,1 %. Multipliziert mit 0,66 ergibt sich ein Verbesserungspotenzial von 3,63 %. Angenommen, unser Läufer schafft die 10 Kilometer in 50 Minuten, dann könnte er mit 5 Kilogramm weniger Gewicht dieselbe Strecke fast 2 Minuten schneller zurücklegen.

 

Nicht übertreiben

Für ambitionierte Läufer geht es beim Laufen also nicht primär ums Abnehmen, sondern die Motive zum Abnehmen ändern sich. Ein Läufer will leichter werden, damit er schneller laufen kann.

Grundsätzlich ist es also sinnvoll, als Sportler über ein Gewichtsmanagement nachzudenken, wenn man seine optimale Leistungsfähigkeit erreichen will. Allerdings sind dem auch Grenzen gesetzt. Ein hoher Gewichtsverlust geht in der Regel auch mit einem Kraftverlust einher.

Die entscheidende Größe ist also Kraft pro Kilogramm Körpergewicht. So lange das Verhältnis ausgewogen bleibt oder sich zu Gunsten der Kraft verbessert, ist anzunehmen, dass sich auch die Leistungsfähigkeit verbessert. Wird ein Läufer aber zu dünn, dann büßt er sogar an Leistungsfähigkeit ein.

Für die meisten Hobbysportler spielt das sicherlich keine Rolle, aber für Spitzensportler ist Abnehmen durchaus ein schmaler Grat, zumal sich nicht nur die Leistung verschlechtern kann, wenn man zu viel Gewicht verliert, sondern auch die Gesundheit ist gefährdet.

 

Fazit

Eine Gewichtsreduzierung ist für die meisten Läufer durchaus hilfreich, wenn man seine Leistungsfähigkeit verbessern möchte, man sollte es aber nicht übertreiben.

 

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Jörg Birkel

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