Der Passierball ist ein idealer Schlag im Tennis um den Netzangriff des Gegners abzuwehren, der jodch nur aus Notsituationen heraus gespielt wird. Markus Czerner erklärt was der Passierball ist und wie man ihn im Techniktraining trainiert.
Der Passierball ist ein idealer Schlag um den Netzangriff des Gegners abzuwehren. Jedoch ist dieser auch äußerst schwierig, da es sich hierbei um einen Schlag aus der Not heraus handelt. Der Gegner kommt nur ans Netz, wenn er vorher den Punkt gut vorbereitet hat und sein Gegenüber stark in die Defensive gelockt hat. Der nächste Passierball entscheidet dann über Punktgewinn oder Punktverlust.
Der Passierball wird in der Regel aus der Defensive heraus gespielt. Es kommt zwar immer mal wieder vor, dass der Angriffsschlag des Gegners missglückt und Sie den Ball locker und ohne Probleme links oder rechts vorbeispielen können, aber das sind die Ausnahmen. In der Regel werden Sie zu dem Passierball aus vollem Lauf heraus gezwungen.
Den Ball flach halten
Besonders für Tennisspieler, die einen extremen Topspin spielen, ist es wichtig beim Passierball den Ball relativ flach zu halten. Die Flugkurve beim Topspin ist hoch, so dass es einfach ist den Ball zu vollieren. Machen Sie es Ihrem Gegner schwer, indem Sie flach und ideal vor seine Füße spielen. Selbst wenn der Passierschlag nicht so gut gesetzt ist, dass der Ball am Gegner vorbeifliegt, machen Sie es Ihrem Gegenüber so sehr schwer, da der Ball sich dann unterhalb des Netzes befindet und als Volley schwierig zu spielen ist.
Übungsformen für den Passierball
Machen Sie im Techniktraining gezielte Übungsformen für den Passierball. Spielen Sie 3-4 Bälle von der Grundlinie und lassen Sie dann Ihren Trainingspartner ans Netz kommen. Wichtig ist, dass dieser Sie mit dem Netzangriff unter Druck setzt. Ihre Aufgabe ist es nun, den Ball an Ihrem Trainingspartner vorbei zu spielen. Versuchen Sie hierbei Cross und Longline Schläge zu variieren. Spielen Sie zum Beispiel die ersten 10 Passierschläge Cross, die nächsten 10 dann Longline. Wichtig ist, dass Sie den Punkt zu Ende spielen, falls Sie Ihr Gegenüber nicht mit dem ersten Schlag passieren können. Spätestens der zweite Schlag muss sitzen. So trainieren Sie gleichzeitig auch Passierschläge ohne Winkel. Wenn Sie unter Druck gesetzt werden ergibt sich in der Regel ein guter Winkel, um am Netzmann vorbei zu spielen. Falls der Ball mittig bei Ihnen ins Feld kommt, müssen Sie dem Ball einen Winkel mitgeben, was definitiv technisch anspruchsvoller ist.
Übung für den Longline-Passierschlag
Den Longline-Passierschlag (Erfolgreiche Tennis-Taktik: Meistens cross, nur selten longline) können Sie noch mittels einer anderen Übung sehr effektiv trainieren. Stellen Sie zwei Torstangen oder dergleichen ans Netz, so dass Sie das Netz eingrenzen können. Die eine Stange stellen Sie an die erste Aus-Linie, die zweite etwa 1,5 m daneben. Der daraus resultierende Spielraum ist Ihr Zielfenster für die nächste Übung. Versuchen Sie den Ball nur in dieses Zielfeld zu spielen. Sie können das Netz auf diese Weise auf der Vor- und Rückhandseite eingrenzen. Wenn Ihnen die Übung mit einem Abstand von 1,5 m zu einfach ist, dann stellen Sie die Stangen näher aneinander, so dass die Zielfläche minimiert wird. Das Ganze natürlich immer näher in Richtung der Aus-Linie.
Markus Czerner