Werden Tennisspieler gefragt, welche Verletzungen sie zu ihrer aktiven Zeit hatten, dann fällt so gut wie immer der Bänderriss im Fuß. Eine Verletzung, die im Tennissport sehr häufig und schnell vorkommt.
Besonders auf hartem Untergrund, aus dem zum Beispiel nahezu jeder Hallenboden besteht, kann es schnell zu einem Bänderriss im Fuß kommen. Doch was heißt das genau für den Betroffenen? Wie lange fällt man sportlich aus und wie wird solch eine Verletzung behandelt?
Ein Bänderriss im Fuß ist eine typische Sportverletzung im Tennis. Durch das abrupte Abstoppen und das Rutschen auf ascheähnlichem Untergrund werden die Bänder im Fuß stark beansprucht. Hauptgrund für das Reißen der Bänder ist das Umknicken mit dem Fußgelenk. Besonders häufig passiert so etwas auf hartem Untergrund, wie er in Deutschland in nahezu jeder Tennishalle mit Teppichboden zu finden ist. Besonders auf diesen Bodenbelägen kommt es schnell dazu, dass man stolpert und in Folge dessen umknickt oder aber das Gleichgewicht aus einer laufenden Bewegung heraus verliert. Dann knickt das Fußgelenk in der Regel nach innen. Im besten Fall lautet die Diagnose dann Bänderdehnung, schlechtestenfalls Kapselriss.
Bänderriss bedeutet nicht gleich Operation
Reißen die Bänder im Fuß, kann oftmals ein hörbares Knacken im Fuß wahrgenommen werden. Ein Auftreten ist meistens nicht möglich und der Fuß, in der Regel der äußere Knöchel, schwillt umgehend an. Bei einem Bänderriss kann der Außenknöchel des Fußes so groß werden wie ein Tennisball. Hierbei sollte unbedingt vermieden werden, aufzutreten. Auch erste Gehversuche sollten möglichst unterlassen werden, da es bei erneuter Belastung zu weiteren Schäden des Fußes kommen kann.
Vor einigen Jahren noch bedeutete ein Bänderriss im Fuß immer gleich eine Operation. Von diesem medizinischen Ansatz ist man mittlerweile jedoch nicht mehr überzeugt. Studien haben gezeigt, dass eine Operation keine schnellere Heilung bewirkt, als wenn diese nicht stattfindet. Dies ist sicherlich nicht auf jeden Bänderriss zu übertragen. Reißt die Achillessehne, ist eine Operation unumgänglich. Beim Tennis sind jedoch vermehrt die Innen- und Außenbänder des Fußes betroffen. Reißen diese komplett ab, verfallen diese mit der Zeit zu Gewebe. Reißen diese nur an, vernarbt sich das Band mit der Zeit. Hier ist jedoch die Gefahr, dass das angerissene Band bei zunehmender Belastung immer weiter einreißt.
Therapeutische Maßnahmen – Ruhigstellen und Kühlen
Zunächst sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um sicher zu gehen, um welche Verletzung es sich genau handelt. Es kann zum Beispiel passieren, dass das Band an der Kapsel abreißt und ein Stück vom Knochen mit abreißt. In diesem Falle gilt es abzuklären, inwieweit der Knochen beschädigt ist und ob dieser operativ behandelt werden muss. Ist das Band jedoch nicht an der Kapsel gerissen, gibt es unterschiedliche therapeutische Ansätze.
Am sinnvollsten ist zunächst das Ruhigstellen des Fußes, was meistens mit einer Fußschiene gewährleistet werden kann, zumindest für die erste Zeit. Regelmäßiges Kühlen an der betroffenen Stelle führt dazu, dass die Schwellung am Fuß schneller abklingt. Wenn die Schwellung nachlässt, ist auch erstes, zaghaftes Laufen wieder möglich. Generell gilt: Es kann alles gemacht werden, was nicht schmerzt. Besonders bei Abriss des Außenbandes im Fuß ist das Treppenlaufen mehrere Wochen lang nicht möglich. Der Fuß kann so belastet werden, wie es schmerzfrei geht. Alles was schmerzt ist schädlich für den Heilungsprozess. Diverse Sportsalben, wie zum Beispiel Mobilat, unterstützen sicherlich den Prozess der Heilung, jedoch reagiert jeder anders auf solche Salben. Grundsätzlich kann mit solchen Cremes aber nichts falsch gemacht werden.
Stärkung der Muskulatur im Fußgelenk für mehr Stabilität
Nach einem Bänderriss fehlt die Stabilität im Fuß. Besonders beim Tennis ist es ratsam, in den ersten Monaten nach der Verletzung mit einer stabilisierenden Bandage am Fußgelenk zu spielen. Erstens stabilisiert diese den Fuß an sich und zweitens ist solch eine Bandage eine gute psychische Stütze. Nach so einer Verletzung sind die Bewegungen in den ersten Wochen auf dem Tennisplatz doch eher zurückhaltend, da die Verletzung stets im Hinterkopf ist.
Es ist durchaus ratsam, die Muskulatur im Fußgelenk zu stärken. Am besten geeignet hierfür sind zielgerichtete Übungen im Fitnessstudio. Mit zunehmender Muskulatur haben Sie auch mehr Stabilität und es werden zukünftigen Verletzungen vorgebeugt. Wird die Muskulatur im Fuß nicht gestärkt, fehlt es dem Fuß an Stabilität und Sie knicken bei abrupten Stoppbewegungen einfach um, weil nichts im Fuß ist, was diesen Belastungen entgegenwirkt.
Fazit
Ein Bänderriss kann beim Tennis sehr schnell passieren. In der Regel reißen die Innen- oder Außenbänder des Fußes beim abrupten Stoppen auf dem Tennisplatz. Durch das schnelle Stoppen knickt das Fußgelenk oftmals um und durch diese ungewollte Bewegung reißen die Bänder.
Ein Bänderriss ist normalerweise nach 6-8 Wochen auskuriert. Der Heilungsprozess kann aber auch weitaus länger dauern, wenn der betroffene Fuß nicht ruhig gestellt wird. Wird dieser trotz Schmerzen belastet, kann es Monate dauern, bis man wieder genesen ist. Auflegen von Kühl-Pads lassen die Schwellung im Fuß schneller abklingen und sind für den Heilungsprozess fördernd. Es sollte jedoch vermieden werden, länger als eine Woche Schmerztabletten einzunehmen. Diese unterdrücken nur den Schmerz, so dass viele denken, der Fuß kann wieder voll belastet werden. Letztendlich wird der Genesungsprozess dadurch jedoch nur verlangsamt.
Markus Czerner