Gravelbiken: Breitere Reifen, breitere Perspektiven

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Fährst du noch Rad oder gravelst du schon? Gravelbiken hat sich zu DEM Trend der Roadbike-Szene entwickelt – kein Wunder, bei der Vielseitigkeit, die die Allround-Bikes bieten. Ab jetzt heißt die Antwort auf die Frage „Asphalt oder Almweg?“ ganz einfach: „Graveln!“

Was ist eigentlich „Graveln“?

Die schönsten Panorama-Pässe entlangheizen oder doch lieber querfeldein über die Almlandschaft radeln? Während Rad-Begeisterte sich vor einigen Jahren noch für eine Variante entscheiden mussten, können sie heute einfach beides tun – mit demselben Rad. Gravelbiken ist DER Trend in der Radszene und der perfekte Sport für alle, die gerne Asphalt unter den Reifen spüren, aber auch in die Natur abtauchen wollen. Gravelbiken steht für das Fahren auf losem Untergrund und bedeutet übersetzt auch genau das: Schotter-Radeln. Weil „Schotter-Rad“ aber nun mal nicht sonderlich elegant klingt, verwendet man – wie so oft – auch im deutschsprachigen Raum den englischen Begriff.

Mit dem Gravelbike entdecken wir Orte, die wir mit dem Rennrad nur schwer oder nie erreichen könnten. Diese neue Spielart des Roadbikens eröffnet ungewöhnliche Perspektiven und erweitert unseren Horizont. Es geht um mehr als die Jagd nach Höhenmetern und Kilometern: Es geht ums pure Abenteuer, ungewohnte Freiheit und das Ausloten neuer Wege. Aber wo steigt man am besten auf den Sattel und den neuen Trend auf?

Im Herzen der Dolmiten: Gravelbiken in Südtirol

Egal ob rund um die drei Zinnen in Sexten, Innichen, Toblach und Niederdorf oder am Ursprung der Sella Ronda in Alta Badia: Die Südtiroler Dolomiten sind das reinste Gravel-Paradies. Einer, der den Gravel-Trend in den Dolomiten von Anfang beobachtet hat, ist Klaus Irsara: „Als das mit dem Graveln hier bei uns begonnen hat, haben alle meine Freunde gesagt ‚Nein, das hier ist keine Gravel-Region! Wir sind eine Mountainbike– und Rennrad-Region‘.

Gravelbiken in Südtirol

©Paola Finali, Hotel Melodia del Bosco

Heute muss ich sagen: Die lagen alle falsch!“ Klaus ist Hotel-Chef im Melodia del Bosco in Alta Badia und selbst begeisterter Rennradfahrer und Gravelbiker. „Gravler, die hierherkommen, sind begeistert. Alta Badia verbindet einfach Panorama, Herausforderung und Abenteuerfeeling und bei unseren Gästen kommt das sehr gut an“, erzählt er. Wie gut sich die Dolomiten für die neue Offraod-Leidenschaft eignen, wissen auch Paolo und Philipp – ihres Zeichens Juniorchef und Chef des Roadbikehotels Ostaria Posta in San Vigilio, die ihre Gäste täglich auf Geheimtouren rund um den Kronplatz und quer durchs UNESCO Welterbe begleiten.

Der Blick über das Gipfelpanorama der Dolomiten ist unvergleichlich – nicht umsonst ist die atemberaubende Berglandschaft UNESCO Welterbe. Hier greifen Alpenpässe mit Schotter- und Wiesenwegen ineinander und ermöglichen so den ultimativen Gravel-Genuss.

Mehr zum Thema: Kraftausdauer am Berg für Rennrad und MTB

Bregenzerwald: Hobbysportler trifft auf Profi-Gravler

Mit zahlreichen Gravel-Routen samt außergewöhnlichem Panorama überzeugt auch der Bregenzerwald. Ein riesiges Netz an Wald-, Wiesen- und Forstwegen durchzieht den „Wold“, wie ihn die Locals liebevoll nennen, und bildet das perfekte Gravelbike-Revier in Vorarlberg bis ins Allgäu. Abgerundet wird das Erlebnis mit der von traditionell Bauern gepflegten Kulturlandschaft bis hinauf in die Berge, dem harmonischen Miteinander von alter und neuer Holzarchitektur und der bodenständigen, traditionellen Küche Vorarlbergs.

Gravelbiken im Bregenzerwald

(c) Martin Granadia – buero balanka – Bregenzerwald Tourismus

Ein ganz besonderes Schmankerl finden Gravel-Fans Ende Juni im Bregenzerwald. Denn hier hat sich ein lässiges Gravelbike-Event etabliert: Beim Into the Wold vom 30. Juni bis 3. Juli 2022 steht das Erlebnis im Mittelpunkt. Rennen fahren kann jeder – into the Wold trauen sich nur echte Gravelenthusiasten. Bei dem Event werden Gravel & Genuss verbunden – mit einer umfassenden Tour mit Gleichgesinnten und der Verpflegung durch heimische Spitzenköche. Das Ziel der Veranstalter: Müde Beine, volle Bäuche, offene Herzen – klingt verlockend, oder?

Slowenien: Auf dem Allrounder durch den Nationalpark

Als Rennrad-Destination ist Slowenien mit seinem malerischen Savinja Tal und dem tiefblauen See Bled schon einigen ein Begriff, insgesamt aber noch eher unbekannt. Und als Gravel-Region ist es ein wahrer Geheimtipp! Fernab vom touristischen Treiben auf abenteuerlichen Schotterwegen und ruhigen Wiesenpfaden geht es auf dem Gravelbike durch die atemberaubende Landschaft Sloweniens.

Besonders abwechslungsreiche und anspruchsvolle Gravel-Touren gibt es im Triglav National Park – dem größten Schutzgebiet Sloweniens. Hier finden Offroad-Biker ein ganzes Bilderbuch voller Naturjuwele: Ob die kristallklaren Seen, plätschernden Bäche oder der eindrucksvolle Bergriese Triglav mit seinen stattlichen 2.864 Metern – ein Panoramablick jagt den nächsten, die Stille im Naturpark lässt dich dabei die laute Welt für einen Augenblick vergessen.

Weitere Gravel-Regionen findest du hier

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