Koffein gilt als wirkungsvolle Substanz im Ausdauersport. Hersteller von Sportgetränken und Energiegels geben deshalb Koffein zu, um die Ausdauerleistungsfähigkeit zu steigern. Doch steigert das die Leistung von Sprintern?
Bei der Zugabe von Koffein in Sportgetränke und Energiegels um die Ausdauerleistungsfähigkeit zu steigern, steht in der Regel nicht die stimulierende Wirkung des Koffeins im Vordergrund, sondern das Steigern der Konzentration von Freien Fettsäuren im Blut. Es wird vermutet, dass Koffein so die Kohlenhydratspeicher schont und die Fettutilisation steigert. In Bezug auf die stimulierende WIrkung von Koffein ist interessant, ob diese bei Kurzzeitbelastungen leistungssteigernd wirkt. Eine englische Studie untersuchte den Einfluss einer Koffeinsupplementierung in unterschiedlichen Dosen auf die Sprintleistung von Läufern.
Der Aufbau
Das Studiendesign war dabei randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert. 17 gut trainierte Männer (Alter: 24 ± 6 Jahre, Größe: 1.82 ± 0.06 m, Gewicht: 82.2 ± 6.9 kg) führten 7 maximale Sprinttests auf einem elektromagnetisch gebremsten Radergometer durch. Der erste Test diente dabei der Eingewöhnung. Alle anderen Tests beinhalteten die Einnahme einer Gelatinekapsel, welche entweder Koffein oder ein Placebo (Maltodextrin) enthielt, jeweils 1 Stunde vor Testbeginn. Um dosisabhängige Effekte messen zu können, wurden Koffeindosen von 2, 4, 6, 8 und 10 mg / kg Körpergewicht genutzt. Es gab keine signifikanten Unterschiede (p < 0.05) der Koffeinkonzentration im Blutplasma vor jedem Test. Allerdings gab es eine Substituierung-x-Zeit-Interaktion (p < 0.001), wobei höhere Koffeindosen höhere Koffeinplasmawerte nach der Substitution erzeugten.
Die Ergebnisse
Im Vergleich zu den Placebos hatte die Koffeingabe keinen signifikanten Einfluss auf die erreichte Peak-Leistung (p = 0.11), mittlere Leistung (p = 0.55) oder die Zeitdauer bis zum Erreichen der Peak- Leistung (p = 0.17). Außerdem gab es keine signifikante Auswirkung der Koffeingabe auf die Laktatkonzentration (p = 0.58). Allerdings zeigte sich ein signifikanter Zeit- Effekt (p = 0.001) bezüglich der Laktateliminierung über die 50-minütige Pause nach der Supplementierung von 1.29 ± 0.36 zu 1.06 ± 0.33 mmol/l.
Fazit
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass eine Koffeinsupplementierung unabhängig von der Dosis keinen Effekt auf die Leistung bei Kurzsprints auf dem Radergometer hat.
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Quellenangabe:
The Journal of Strength and Conditioning Research, 2012, Bd. 26 (4), S. 1001–1005.