Brachte ich Sie in Teil 2 dieser Kolumnenserie über Indoor-Klettern in den Vereinigten Staaten sicher ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ist nun mein Ziel, Ihnen das Umfeld Ihres Trainingsaufenthaltes so perfekt als denkbar zu gestalten.
Der perfekte Kletteraufenthalt in den USA beginnt, wie ich in Teil 2 abschloss, mit dem Transport zu Hotel, bzw. zu Kletter-GYMs und Co. Bis auf wenige Ausnahmen wie New York, Portland oder San Francisco hinkt das öffentliche US-Verkehrsmittelnetz dem europäischen leider weit hinterher. Sprich: Via Taxi kommen Sie, speziell wenn Sie z. B. zu 2. reisen, meist schneller, stressfreier und vor allem sicherer ans Ziel. Glauben Sie mir ruhig: Sollten Sie in L.A. den Bus nehmen, rate ich Ihnen, zumindest vor Einbruch der Dunkelheit zurück im Hotel zu sein. Eine Alternative sind natürlich auch Leihwagen, welche in unterschiedlichsten Kategorien, bis zum komplett ausgebauten „Motor-Home“, bereits vor der Abreise gebucht werden können.
Und klar: Das erste Bild in dieser Kolumne ist nicht der übliche „günstigste Weg, um zur Kletterhalle zu gelangen“. Dennoch hatte ich in L.A., durch die Verkettung einiger (sehr) optimaler Umstände, das Glück, eine Limousine samt Nobel-Chauffeur zu einem normalen Taxitarif buchen zu können. Auch für Sie gilt: Nur Mut! Denn Sie sehen: Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist, mit ein wenig „zur rechten Zeit am rechten Ort sein“ sehr wohl ein Platz, an dem auch die eine oder andere „American dream story“ zur Realität wird. Mir ging es jedenfalls schon des Öfteren so!
Ein wichtiger Tipp den Rücktransport zum Airport betreffend: Sammeltaxi-Services können – früh genug gebucht – fast in allen US-Städten für den perfekten Abschluss Ihrer Traumreise pünktlich, stressfrei und budgetschonend direkt als „pick up service“ vors Hotel beordert werden. Informieren Sie sich vor Ort.
Hotels und Unterkünfte oder Climbers Penthouse
Stichwort Hotel? Richtig! Wie Sie in Teil 1 dieser Kolumnenserie erfuhren: Wild in Nationalparks zu campieren, würde ich inzwischen, aufgrund der hohen Strafen in den USA, absolut niemanden mehr ans Herz legen. Und klar: Sollten Sie einen Campingbus oder sogar ein Wohnmobil mieten, sind Campingplätze, welche in den USA meist auf Top-Qualitätsstandard (inkl. Pool, etc.) gang und gäbe sind, Ihr Ziel. Ansonsten gilt: Hotels, Motel sind quasi die idealen „Climbers-Penthouses“, speziell wenn auch die lieben Dollar nicht in Strömen für die Unterkunft fließen sollen.
Will heißen: Googlen Sie einfach nach Hotelnamen wie z. B. Motel 6, Super 7, Super 8 etc. und Sie stoßen rasch auf die klassischen „Autohotelketten“. In verschiedensten Einfach- oder auch (erschwinglichen) Luxuskategorie werden hier Zimmer mit oder ohne Küche & Co. geboten. Mein Fazit nach mehreren Aufenthalten in solchen (Nicht)-Frühstückshotels: Günstig, unproblematisch und vor allem aufgrund der Kochgelegenheit auch genial für …
Klettergerechte Verpflegung oder … NO breakfast in America?!
Im vorigen Absatz dürfte Ihnen bereits mein (Nicht)- vor der (anscheinend) wichtigsten Mahlzeit es Tages, dem Frühstück, aufgefallen sein. Über die Sinnhaftigkeit bzw. den Unsinn einer Hauptmahlzeit morgens vor dem Klettertraining werde ich mich übrigens in einer der kommenden Kolumnen hier auf www.trainingsworld.com ausgiebig befassen. Doch soviel vorweg: Die meisten Topkletterer starten oft nur mit Kaffee oder einer (sehr) leicht verdaulichen und hochwertigen Snack-Mahlzeit erst einmal direkt in den Klettertag.
Interessiert an einem kleinen Sporternährungs-Urlaubsabenteuer quasi „nebenbei“? Nun, speziell in Amerika gibt’s dazu aus Athletensicht gleich 2 gute Gründe und in den allermeisten Unterkünften auch sofort die Lösung, welche ich Ihnen im Folgenden unter Punkt 3 kurz beschreibe.
1. High-fructose corn syrup – einfach erklärt ein extrem hochglykämischer, künstlich hergestellter Zucker, der nicht satt, dafür im Nu wieder hungrig macht, steckt in den Staaten so gut wie in allen süßen Frühstücksbeigaben, egal ob Honig, Schokoaufstrich oder der Marmelade.
2. Die Frühstückskultur in Amerika ist ohnehin kaum existent. In US-(Sport-)Familien bzw. auch bei meinen Mentoren, bei denen ich bei mehreren Besuchen leben durfte, zeigte sich immer wieder dasselbe Bild: Die einzige gemeinsam und in genussvoller Ruhe eingenommene Mahlzeit des Tages ist das Abendessen. Auch in den Kaffees finden Sie kaum vernünftige Alternativen und somit …
3. … wie versprochen … die Lösung: Kaufen Sie sich selbst, am besten am Abend vor einem Klettertag, was Sie „unbedingt brauchen“ und brechen Sie möglichst rasch zu einem (genialen) Kletter- und Abenteuertag auf. Ich persönlich liebte es, auch das Abendessen, bzw. mein „XL-Kämpfer-Dinner“, selbst einzukaufen und in der „Zimmerküche“, welche mir oft sogar eine Kochgelegenheit bot, anzurichten. Wie vorhin erwähnt: Warum Sie an solchen Tagen, an denen Sie unter Tags auch einmal eine Mahlzeit einfach durch einen „American milk coffee“, ein Jogurt oder ein Stück Obst ersetzen, sogar leichter, stärker und leistungsfähiger sind, beantworte ich Ihnen in Kürze hier auf www.trainingsworld.com. Nutzen Sie den Urlaub für dieses „Kämpfer-Diät-Abenteuer-Experiment“ – doch Vorsicht, (rasche) „Gewöhnungsgefahr“ ist garantiert 🙂 – ich schreibe aus Erfahrung!
Und als Abschluss noch einmal zurück zum Hauptthema dieser Serie und zu meinen eigenen, bzw. Ihren künftigen US-Trips: Eine besondere Perle aus meinem 2012/13-Winter in den Staaten präsentiere ich Ihnen bereits in der nächsten Kolumne. L.A., den „Walk of fame“, Hollywood, den berühmte „Muscle Beach“ und „on Top“ noch Kletter-Erlebnisse genießen? Sie dürfen gespannt sein … in Kürze hier auf www.trainingsworld.com – ich sage nur „JA, es geht“!
Ihr Jürgen Reis