Smartphones und Tablets sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Dabei sind sie viel mehr als eine Kommunikationsplattform in der Hosentasche. Zwar beherrschen alle das Telefonieren, E-Mailen und Nachrichten schreiben, meist ermöglichen diese jedoch noch viel mehr.
Die vielen Programme, die für die am weitesten verbreiteten Plattformen Android (google) und iOS (Apple) programmiert wurden, sind der echte Mehrwert eines Smartphones. Mit Musik geht vieles leichter. Da dies auch für das Lauftraining gilt, liegt es nahe, beim Training das Smartphone mit der Musiksammlung mitzunehmen. Seit geraumer Zeit bieten Sportartikelhersteller und Programmierer spezielle Apps an, mit denen Sie nicht nur Spaß haben können, sondern mit denen Sie Ihr Training dokumentieren und überwachen können. Dabei werden Bordmittel des Smartphones wie das GPS-Modul oder Zubehör aus dem Sportfachhantel genutzt, um Daten zu erheben. So verwandeln Sie Ihr Smartphone in einen Sportcomputer, mit dem Sie im Bedarfsfall sogar Kontakt zu einem persönlichen Trainer aufnehmen können. Spezielle Taschen, in denen Sie Ihr Smartphone beispielsweise am Arm tragen können erleichtern die Nutzung. Welche Daten benötigen Sie? Wenn Sie Ihr Training in Zukunft mit Ihrem Smartphone überwachen möchten, müssen Sie sich zunächst einmal fragen, welche Informationen Sie eigentlich interessieren. Oftmals überschneiden sich die Möglichkeiten der Bordmittel und der externen Sensoren. So können Sie Ihre Strecke, Ihre Laufgeschwindigkeit und die daraus ermittellbaren Rechenwerte wie Durchschnittsgeschwindigkeit, maximale Laufgeschwindigkeit und Zeit pro 1000m einmal über die integrierten GPS-Empfänger des Smartphones oder aber über externe Schuhsensoren messen. Die Genauigkeit ist bei beiden Systemen recht zuverlässig und schwankt nur um wenige Meter pro gelaufener Stunde. Allerdings ermöglicht das Aufzeichnen der Daten via GPS zusätzlich das Ansehen der Strecke auf einer Karte und das Erfassen von Höhenmetern. Laufsensoren wie das SportKit von Nike Plus hingegen beschränken sich auf die reinen Trainingsdaten. Interessant ist, dass die Herzfrequenzgurte der Firma Polar mittlerweile auch Bluetooth 4.0 beherrschen. So kann auch der Puls unter Belastung an eine Vielzahl von Trainingsanwendungen gesendet werden. Mehrwert: Trainingsdokumentation und Steuerung der Intensität Wenn Sie mit einer Trainingsanwendung arbeiten und die EKG-genaue Herzfrequenzmessung via eines der von Polar angeboteten Gurte erfassen, erweitern Sie Ihr Smartphone zu einem wichtigen Werkzeug, mit dem Sie Ihr Training effektv gestalten können. Wenn Sie im Vorfeld eine Leistungsdiagnostik absolviert haben, können Trainingsintensitäten und Trainingsbreiche abgeleitet werden und Sie können gezielter an Ihren Schwächen und Ihren Stärken arbeiten. Wenn Sie außerdem die Tagebuchfunktionen nutzen, sind Sie in der Lage eines der wichtigsten Trainingsprinzipien, nämlich das der Trainingsdokumentation, ganz einfach per Knopfdruck umzusetzen. So können Sie Ihr Training im Anschluss an einen Trainingsabschnitt analysieren und mit Ihrem Trainer besprechen. Die Sportartikler: Nike+ und miCoach Nikes Lösung arbeitete lange Zeit mit einem Schuhsensor, der die Messdaten aus dem Schuh drahtlos an Ihr iPhone oder an Ihren iPod Touch sendete. In der aktuellen Version 4.0 arbeitet die App mit dem integrierten GPS Ihres Smartphones. Allerdings muss das Programm sehr häufig kalibriert werden, um annähernde Genauigkeit zu erreichen. Wenn Sie ambitioniert trainieren, sollten Sie eher auf professionelle Lösungen vertrauen. Die Armbanduhren mit integrierter GPS-Lösung scheinen hier genauer zu arbeiten. Ein Vorteil der Nike App ist, dass die absolvierten Läufe in einem Online Portal hochgeladen und gespeichert werden können. Zudem können Freunde Sie anfeuern, wenn Sie Laufen und Ihr Training Ihren Facebook-Freunden mitteilen. Auch Mitbewerber Adidas entwickelte eine eigene App, die Ihr Training mithilfe des GPS-Moduls Ihres Smartphones aufzeichnet. Allerdings bietet Adidas gleich eine Fülle zusätzlicher Zubehörteile an, die ergänzend die Beschleunigung, die Geschwindigkeit und die Herzfrequenz messen sollen. Die Speedcell kann dabei mit Hilfe eines Adapters auch direkt an Ihrem Mac oder PC ausgewertet werden. Beide Systeme schwächeln jedoch noch in den Details und es wird nicht klar, ob es sich um sinnvolle Trainingstools oder eher um verspielte Apps mit Facebook-Anknüpfung und Gamecenter-Verbindung handeln soll. Es wird hier versucht seriöses Training mit dem Ansatz der Gamification zu verbinden. Leider endet dies in Abstürzen und ungenauen Trainingsergebnissen. Gamification „Gamification“ soll motivieren und bei der Alltagsbewältigung helfen. Belohnung und spielerische Ausführungen liegen klar im Trend. Allerdings muss klar sein, dass es eben um den Spaß und weniger um seriöses Training geht. Einen solchen Ansatz verfolgt die App Zombies! Run! Hier geht es weniger um das Analysieren oder das Aufzeichnen des Trainings, sondern darum den Sportler zu motivieren und anzutreiben. Sie hören beim Laufen über Ihre Kopfhörer Geräusche von Zombies, die Sie verfolgen. Frei nach dem Motto – wer von Zombies verfolgt wird, rennt schneller. So soll das Laufen mehr Spaß machen. Runtastic (pro) – der Klassiker Runtastic bietet dem ambitionierten Sportler viele nützliche Möglichkeiten. So können Sie während der Belastung Ihre Strecke, Ihre Herzfrequenz und Ihre Geschwindigkeit sehen. Im Netz können die Ergebnisse ausgewertet werden, wobei die Seite mit sinnvollen Möglichkeiten punktet. Es ist möglich, Trainingsbereiche einzurichten und den Herzfrequenzverlauf eines Trainings nach diesen Zonen auszuwerten. Alles in allem eine sehr sinnvolle Lösung, gerade für ambitioniertere Sportler. Neben der App, die das GPS des Smartphones nutzt, bietet der Hersteller mittlerweile eigenes Zubehör wie eine Armbanduhr und Sensoren an. Fazit Trainingsanwendungen bieten mittlerweile viele interessante Möglichkeiten. Allerdings ist nicht jede App für ambitionierte Sportler geeignet. Für sie ist das Training mit einer Pulsuhr und professionellem Zubehör zu empfehlen. Für Gelegenheitsläufer, Gesundheitssportler und Hobbyathleten bieten Apps Motivation oder interessante Messfunktionen. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Dennis Sandig