Aktive und passive Regeneration 

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Um den Körper optimal wiederherzustellen und auf die nächste Trainingseinheit vorzubereiten, sollte man sich gut um den Bewegungsapparat und das Bindegewebe kümmern. Dies kann auf zwei verschiedene Arten geschehen: als aktive oder passive Regeneration.

Die einzelnen Maßnahmen werden entweder als kurze Abschnitte in das tägliche Trainingsprogramm integriert oder als eigenständige Einheiten in den Trainingsplan aufgenommen. 

Bei der aktiven Regeneration geht es darum, die Durchblutung zu verbessern und den Abbau und Austausch von geschädigtem Gewebe und Stoffwechselzwischenprodukten wie zum Beispiel Laktat zu beschleunigen. Außerdem wird dabei ein neuer Trainingsreiz gesetzt, der sich sowohl auf physikalischer als auch auf mentaler Ebene von den üblichen Trainingsreizen unterscheidet. Ziel der aktiven Regeneration ist es, Bewegungen auszuführen, die den vollen Bewegungsumfang des Bewegungsapparates ausreizen, ohne dass die Last auf die Gelenke erhöht wird. Zudem sollte die Muskulatur aktiviert werden, denn durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung kommt es zu Druckschwankungen im Bindegewebe, die eine Art Pumpfunktion erzeugen. Dabei wird der Lymphfluss angeregt und der Flüssigkeitsabtransport aus dem Gewebe beschleunigt. 

Aktive Erholung mit Radfahren und Aquagymnastik

Zwei für alle Sportler sinnvolle Arten der aktiven Erholung sind Radfahren, Spinning und Aquagymnastik. Beide Aktivitäten schonen die Gelenke, die sich dabei zugleich von der Belastung durch das Laufen erholen können. Im Wasser ergeben sich für den Körper gleich mehrere positive Effekte. Der Auftrieb des Wassers ermöglicht es den Muskeln und Nerven des Körpers, sich zu entspannen. Außerdem wirkt sich der hydrostatische Druck ähnlich auf den Körper aus wie das Tragen von Kompressionsstrümpfen. 

Passive Erholung als Erholung

Im Rahmen einer aktiven Erholung kann man auch andere Sportarten oder Aktivitäten betreiben. So kann eine Wanderung eine tolle Möglichkeit sein, um dem Stress des Laufens zu entgehen, aber gleichzeitig ein Grundlagentraining zu absolvieren. Versuchen Sie, Abwechslung in das Programm zu bringen und monotones Trainieren zu vermeiden. 

Neben der aktiven Erholung kann auch die passive Erholung dazu beitragen, die Gewebegesundheit zu verbessern und die Regenerationsfähigkeit des Körpers zu erhöhen. Wie der Name schon sagt, muss man bei dieser Form der Erholung nicht selbst aktiv werden.

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Über den Autor

Dr. Lutz Graumann

Dr. Lutz Graumann ist Sportmediziner und betreut Militärs, Spitzensportler und Klienten aus der Industrie. Er ist der aktuelle Präsident der „International Association of Performance Medicine“. Seine Publikationen erscheinen regelmäßig in nationalen und internationalen Fachmagazinen. www.sportmedizin-rosenheim.de

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