Leistungsdiagnostik im Breitensport: Informationen aus dem Labor

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Eine Leistungsdiagnostik gibt Ihnen Informationen darüber, wie Ihr Training wirkt und ob Sie etwas verändern oder anpassen müssen. Das Wissen um die körperlichen Reaktionen und Anpassungen ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Trainingsplanung.

Das gilt für sämtliche Trainingsformen. Diagnostiken liefern auch bei speziellen Fragestellungen rund um das Training von Herzpatienten oder Diabetespatienten sehr wertvolle Informationen. Die Informationen aus einer Leistungsdiagnostik sind eine Hilfestellung für das Planen zukünftiger Trainingseinheiten. Dabei ist es unwichtig, ob Ihr Trainingsziel darin liegt, Ihre Bestleistung zu steigern oder ob Sie einfach gesund trainieren möchten. Die Ergebnisse einer Leistungsdiagnostik zeigen Ihnen den Weg zu einem besseren Training. Die Informationen aus einer Leistungsdiagnostik ermöglichen: 

– die Leistungsfähigkeit Ihres Muskelstoffwechsels zu beurteilen 

– Ihre Trainingszonen zu bestimmen 

– Ihre Trainingspläne und -methoden 

– Ih
rer Leistungsentwicklung anzupassen 

– Ihre Trainingseffektivität zu steigern 

– Über-/Unterforderung zu vermeiden 
 

– Hilfe annehmen 
 

Der Begriff „Leistung“ schreckt gerade Freizeitsportler ab die meinen, dass sie „doch nur ein wenig Bewegung“ aufnehmen wollen. Dabei kann eine Leistungsdiagnostik nicht „gut“ oder „schlecht“ ausfallen. Sie bietet einfach nur eine Hilfestellung und hilft, den Körper und seine Funktionen zu verstehen. Gerade eine Spiroergometrie hat dabei den Vorteil, dass die Ergebnisse sehr viel über die Funktionen Ihres Körpers aussagen. Das haben auch Krankenkassen erkannt und verschiedene Kassen unterstützen die Sportler bei Tests. So werden Zuschüsse bezahlt, wenn die Sportler ihre Tests bei einem Sportmediziner durchführen. Je nach Kasse sind das bis zu 70 €.

Welche Leistungsdiagnostiken gibt es? 

Je nach Fragestellung gibt es verschiedene Testvarianten. Gerade für Ausdauersportler gibt es Testverfahren, die sehr viele Informationen liefern. Im Rahmen einer Spiroergometrie werden die Atemgase, das ventilierte Volumen und die Atemfrequenz gemessen. Über verschiedene Berechnungsmethoden lassen sich auch der Fettstoffwechsel und die Kohlenhydratverbrennung beurteilen. Das Bild, das aus so einer Diagnostik abgeleitet werden kann ist sehr komplex. Aussagen zur Funktion der Atmung sind ebenso möglich wie zur Leistungsfähigkeit. Wird hingegen aus dem Blut die Laktatkonzentration gemessen, kann das Stoffwechselverhalten beurteilt werden. Aus der Laktatkonzentration unter Belastung werden Schwellen berechnet, in deren Bereich sich die Stoffwechselsituation im Körper ändert. Während bei der Spiroergometrie die Veränderungen direkt gemessen werden, sind bei einer Laktatdiagnostik mathematische Modelle die Grundlage für das Beurteilen der Auswertung. Beides hat seine Berechtigung und beides kann sehr spannende Ergebnisse liefern. Welche Diagnostik für Sie die richtige ist, ist dabei nicht pauschal zu beantworten. Die menschliche Physiologie ist zu komplex, als dass eine einfache Antwort zielführend wäre. Eine Spiroergometrie ist aber für die meisten Sportler das Mittel der Wahl, da sie sowohl Sporteinsteiger sehr sensitiv abbilden kann, aber auch bei Leistungssportlern sehr viele Informationen liefert.

Lesen Sie auch Teil 1 und 3:

Wie wichtig ist Leistungsdiagnostik im Breitensport?

Die Unterschiede zwischen Laufband und Feldtest

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About Author

Dennis Sandig

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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