Revolutioniert FUNiño den Kinderfußball?

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Immer mehr Vereine schließen sich mit FUNiño einer interessanten Alternative und notwendigen Innovation zum herkömmlichen Trainings- und Spielbetrieb im Kinder- und Jugendfußball an. Steht das Training im Kindesalter doch häufig noch für verkrustete Strukturen und frustrierte Kids.

Der Spielbetrieb als Motor zur Talententwicklung

Der typische Straßenfußballer ist längst ausgestorben, und es gibt kaum noch echte Alternativen zum heutigen Stereotypen im Profifußball. Eine Auszählung von über 500 Ergebnissen der E-Jugendspiele offenbart, dass ca. 40-50% der Spiele mit einem Ergebnisunterschied von vier oder mehr Toren enden. Bei den unterlegenen Teams bilden wir auf diese Weise eine „Losermentalität“ aus, bei den Gewinnerteams züchten wir Überheblichkeit.

Dort wo seitens des Verbandes bewusst keine Tabellen geführt werden, werden Sie häufig verdeckt von den Trainern und Betreuern selbst geführt.Und weil viele ambitionierte Trainer den Erfolg bereits im Kinderfußball zu wichtig nehmen, bleiben bis zu 70% der Nachwuchskicker auf der Strecke.[1]

Doch damit ist jetzt Schluss!

Reform beim Bayerischen Fußball-Verband

Allein in Bayern spielen 176.500 Jungs von der F- bis zur A-Jugend Fußball. Während in der E-Jugend noch 38.000 Jungs aktiv kicken, bleiben in der A-Jugend aber nur noch 19.600 übrig. [2] Um dieser „Drop-Out-Quote“ entgegen zu wirken, spielen die G-Junioren (U 6/U 7) und die F-Junioren (U 8/U 9) ab der kommenden Saison im FUNiño-Modus nur noch Drei-gegen-drei auf vier Minitore oder zwei etwas größere – ohne Torwart. Statt Ligen gibt es Turniere und Kinderfestivals. [2]

Was ist FUNiño

Erfunden wurde das Projekt vom ehemaligen Hockey-Nationalspieler und späteren Bundestrainer Horst Wein. Was in Spanien, Südamerika und inzwischen auch England schon zum Trainings-Alltag bei Kindern gehört, steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Die Rede ist von FUNiño, einer progressiven Spielart, die den Kids von Anfang an Ballgefühl, Technik, Koordination, Raumgefühl, taktisches Verständnis lehrt, ohne Spaß und Erfolg aus den Augen zu lassen. „Fun“ steht hierbei für „Spaß“, und „niño“ für „Kind“.

Gespielt wird dabei 3 gegen drei auf 4 Tore (2x1m) ohne Torwart. Das Spiel auf 4 Tore führt zu einer Ausnutzung des Raumes und zu zahlreichen Spielverlagerungen. Dadurch entstehen ständig neue Situationen, was zur idealen Schulung der Wahrnehmung und Reaktionsschnelligkeit führt.

Was sind die Vorteile von FUNiño

Beim herkömmlichen Spielbetrieb dominieren meist wenige Kinder das Spielgeschehen auf dem Platz. Die zwei stärksten Spieler eines Teams haben bis zu 80 % der Ballkontakte. Viele Kids sitzen häufig auf der Bank. Die Frustration darüber ist der Grund für die Drop-Out-Quote von bis zu 70% bis zum Erreichen des Teenager-Alters.

Der größte Vorteil ergibt sich daraus, dass nach jedem Tor durchrotiert wird. Die typischen Bankdrücker gibt es nicht mehr! Jedes Kind kommt zum Einsatz, jeder Spieler ist gefordert, Stillstand gibt es keinen. Es gibt auch keine festgesetzten Positionen. Dadurch ist jedes Kind gleichermaßen im Angriff und in der Abwehr aktiv.

Somit werden optimale Lernerfolge ermöglicht, viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen vermittelt und die Spieler altersgemäß körperlich pefekt auf den späteren Spiel- und Wettkampfbetrieb vorbereitet.

FUNiño vs 7 gegen 7

FUNiño versus 7-gegen-7

© BDFL | Prof. Dr. Dr. Matthias Lochmann

Die Abbildung oben zeigt, wie auf annähernd gleichen räumlichen Verhältnissen mit einer veränderten Nutzung von Leibchen, Toren, Bällen und Hütchen wesentlich effizientere Nutzungsmöglichkeiten vorhandener Spielflächen für ausbildungsfördernde Maßnahmen umgesetzt werden können.

Weitere Vorteile finden Sie hier:

Die Vorteile von funino gegenüber herkömmlichen Spielbetrieb beim kinderfußball

© BDFL | Prof. Dr. Dr. Matthias Lochmann

Die Spielregeln von FUNiño

  • Die Abmessungen eines Funiño-Spielfeldes betragen zwischen 20m-25m x 25m-3m. Im Idealfall bietet ein normales Fußballfeld acht Funiño-Feldern, und somit 48 Spieler(n)/-innen Platz.
  • Auf jeder Grundlinie werden zwei Tore (2m x 1m) aufgestellt. Der Abstand zwischen den Toren beträgt 14 Meter.
  • Die Schussgrenze wird durch eine parallel zur Grundlinie verlaufende Linie markiert, die sechs
    Meter von der Grundlinie entfernt ist. Innerhalb diese Schussgrenze dürfen Tore erzielt werden.
  • Tore zählen nur dann, wenn der Ball vorher von einem Angreifer in die Angriffszone und von dort ins Tor gespielt wurde. Der Ball muss dabei vollständig die Torlinie überschritten haben.
  • Nach jedem Treffer muss ein Spieler rein-, und einer rausrotieren.
  • Es ist nicht erlaubt, länger als zwei Sekunden auf einer Torlinie zu verharren, um das Tor zu verteidigen.

Und was sagen die Fußball-Experten und erfahrenen Trainer zu FUNiño?

Der Sportwissenschaftler und Sportmediziner Prof. Dr. Dr. Matthias Lochmann hat einen Lehrstuhl für Sportbiologie und Bewegungsmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Er sieht in Funiño den Straßenfußball des 21. Jahrhunderts. Als Befürworter dieser Spielart ist er überzeugt davon, dass kein anderes Spielsystem die Kinder auf spielerische Art mehr fordert als Funiño. Sowohl im Bereich der konditionellen Merkmale als auch hinsichtlich Kraftausdauer, Schnelligkeit und Spielintelligenz. [3]

Fazit

FUNiño ist das Spielsystem der Zukunft im Fußballbereich für Kinder. Bleibt zu hoffen, dass die Fußballvereine in Deutschland endlich bereit sind, alte Strukturen zu ändern, und sich für das neue Konzept genauso begeistern, wie unsere Nachwuchskicker. Das Horst Weins Ansätze so verkehrt nicht sein können, haben die Spanier in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen.

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Quellen:

[1] Wettkampfsystem 4.0 – Der Spielbetrieb als Motor zur Talententwicklung © BDFL | Prof. Dr.Dr. Lochmann

[2] https://www.kicker.de/news/fussball/junioren/startseite/745531/artikel_reform-in-bayern_kein-torwart-bis-zur-e-jugend.html

[3] Fair-Play-Liga 4.0: https://www.facebook.com/FUNino4.0/videos/1474933306168263/

 

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