Myofasziales Taping: Spannungen und Schmerzen reduzieren

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Vor kurzem fand in München die erste Veranstaltung statt, die sich ausschließlich um das Thema Faszien drehte. Beim Fasziensummit waren nationale und international Experten vor Ort und präsentierten neueste Erkenntnisse. Wir haben mit Markus Erhard, Entwickler des myofascial Tapings, gesprochen.

trainingsworld.com: Herr Erhard, Sie sind beim ersten Fasziensummit in München bei der Auftaktveranstaltung dabei. Wie ist Ihr erster Eindruck? 

Markus Erhard: Es ist wirklich ein sehr hohes Niveau – einfach genial und super organisiert. Ich hatte ja gleich den ersten Vortrag zum Thema „Myofascial Taping“. Mir ging es insbesondere darum, aufzuzeigen, dass dies nicht mit kinesiologischem Taping zu tun hat.

Was unterscheidet Myofasziales Taping von Kinesiotape?

trainingsworld.com: Was unterscheidet Kinesio-Taping vom Myofascial Taping? 

Markus Erhard: Wichtig ist es vor allem schon einmal, das fasziale System zu kennen. Diagnostizieren zu können. Und dann natürlich Schlüsse daraus ziehen zu können. Das ist ein ganz neues Wissen, es sieht nur sehr ähnlich aus. Letztendlich ist es eine ganz andere Herangehensweise und die meisten Menschen können sich gar nicht vorstellen, wie unterschiedlich die Effekte sind. Es ist eine ganz andere Herangehensweise und es werden ganz andere Techniken angewendet.

Der Effekt beim myofaszialen Taping kommt sofort!

trainingsworld.com: Was sind die Effekte des myofaszialen Tapings? 

Markus Erhard: Da Gut ist, man hat gleich das Feedback, weil der Effekt beim Myofascial Taping sofort kommt. Es geht grundsätzlich darum, Scherzen zu beseitigen, Beweglichkeit wieder zu erweitern bzw. zu verbessern. Es geht darum herzufinden, wo eine myofaszialen Spannung ist, die Haltung zu „lesen“. Dann werden gezielte Tapes gesetzt und getestet, ob der Schmerz weniger und die Beweglichkeit besser geworden sind. Wenn vorher Schmerz da war und er ist dann weg, brauche ich niemanden mehr zu überzeugen. Der Effekt spricht für sich. Aber ich arbeite auch viel präventiv. Man kann schon Probleme lokalisieren und bevor es zum Schmerz kommt, Spannungen bearbeiten und normalisieren, so dass erst gar keine Dysfunktionen oder Schmerzen entstehen.

Die Spannung in Muskeln und Faszien wird reduziert

trainingsworld.com: Wo und wann wird das Taping am besten eingesetzt? 

Markus Erhard: Optimal ist es eigentlich im Sport. Es geht darum, die Gewebestrukturen gegeneinander zu verschieben, damit ich Rezeptorenschwellen erreiche, damit der Release, also die Entspannung des Muskels und er Faszie kommt. Die bleibt während der Bewegung, also au h bei jeder Sportart erhalten. Das ist der große Vorteil. Gerade in der Rehabilitation lässt sich das hervorragend einsetzen. Der Sportler ist schneller wieder fit oder schmerzfrei. Es macht einfach Spaß, wenn der Effekt so schnell eintritt.

trainingsworld.com: Wo findet man Experten für myofasziales Taping? 

Markus Erhard: Ich mache viele Ausbildungen, gerade für Physiotherapeuten, Arzte und Ostheopaten, also Menschen mit einem therapeutischen Background. Aber es kommen auch immer mehr Sportwissenschaftler, Fitness und Personal Trainer zu mir. Ich finde es gut, dass sich die Beteiligten daran interessieren. Schließlich sollte der Arzt wissen, was der Physiotherapeut macht und der sollte wissen, was der Trainer macht.

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Über den Autor

Dennis Sandig

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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