Trainingslager Schwimmen: Master Praxis-Lehrgang in Halle/Saale (Teil 2)

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Der zweite Teil von Monika Sturm-Constantins Bericht über ihren Aufenthalt im Master-Trainingslager für Schwimmer in Halle/Saale.

(Hier gibt es den ersten Teil des Artikels über die Inhalte des Trainingslagers und über Montag.)

 

Dienstag, 3. Januar

Mein Wecker hat mich um 7:15 Uhr aus dem Schlaf gerissen, ich habe gut geschlafen, aber in neuer Umgebung schläft man ja oft die erste Nacht etwas unruhig.

Nach gemütlichem Frühstück mit Brötchen, Brot, Wurst, Käse, Müsli und Obst sind wir gut gestärkt in Richtung Schwimmhalle gezogen. Manche sind gelaufen, andere mit dem Auto gefahren.

Zuerst stand gemeinsame Gymnastik auf dem Programm, damit Doris sicher gehen kann, dass jeder weiß, was zu tun ist. Die Gruppe hatte netterweise die Möglichkeit am Vormittag im Kanal zu schwimmen. Jeder durfte 2 x in den Kanal, einmal langsamer und dann 0,2 m/sec. schneller im 2. Durchgang. Die Zeit im Kanal von 20-30 sec kam jedem viel länger vor – und es ist ziemlich anstrengend.

Nach einer anspruchsvollen Trainingseinheit konnte jeder die Zeit bis zur nächsten Einheit frei gestalten.

Eine kleine Gruppe ist mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren und kam in den Genuss einer Stadtführung mit Isolde. In recht kurzer Zeit haben wir die Stadt kennengelernt und die wichtigsten historischen Ereignisse erzählt bekommen und viele schöne Teile der Stadt gesehen.

Um 15 Uhr waren wir wieder an der Schwimmhalle, um die nächste Einheit zu trainieren.

Mit leicht schweren Armen und Beinen sind wir auch die 3. Trainingseinheit gut durchgeschwommen. Am Ende gab es eine Schulung in Delfintechnik, die von den schon in der Halle eingetrudelten Nationalmannschaftmitgliedern des SV Halle kritisch beäugt wurde.

Jeder konnte danach selbst entscheiden, wo und wie er den Abend verbringt. Ein Teil der Gruppe ist in die Stadt gefahren und hat dort gegessen, der Rest ist im Ruderhaus geblieben. Die Abendgestaltung war wieder individuell, diejenigen, die im Ruderhaus gegessen haben, bekamen Brötchen, Wurst, Käse und Soljanka mit Saurer Sahne und Zitrone serviert. Sehr lecker. Danach kamen natürlich noch Leckereien auf den Tisch, um die Naschkatzen zufrieden zu stellen.

Da viele müde waren, hat sich die Gruppe dann weiter aufgespaltet. Einige sind früh ins Bett, andere haben noch gemütlich zusammen gesessen.

 

Mittwoch, 4. Januar

Frühstück um 7:30 Uhr und Trainingsbeginn der 4. Einheit um 9 Uhr.

Nach dem Aufwärmen ab ins Wasser zum Einschwimmen. Dann wurde noch einmal intensiv an der Startsprung-Technik gefeilt. Es wurden viele Start und Sprints gefilmt, die abends besprochen wurden. Nach einer kurzen Schwimmpause gab es dann die Einführung in die Technik des Rücken-Starts. Einigen ist er gut gelungen, andere haben tapfer mit der für manche ungewohnten Technik gekämpft.

Direkt im Anschluss gab es eine Pilates-Stretch-Stunde für alle, die wir alle sehr genossen haben. Doris hat die Stunde: „Die Rache von Rapunzel“ genannt….

Die freie Zeit bis zur nächsten Einheit (5. Einheit) wurde individuell genutzt. Manche sind in die Stadt, um etwas zu essen, andere als Selbstversorger ins Ruderhaus zum gemeinsamen Mittags-Snack. Richtig schön fand ich die kleine Pause im Zimmer.

Um 15 Uhr die nächste Einheit – mit müden Armen bei den meisten…. Ein kurzweiliges Training, bei dem alles gegeben wurde, was noch an „Körnern“ vorhanden war.

Abends kamen alle Teilnehmer im Ruderhaus zusammen, denn es wurden die Videos von „zwischendurch“, den Startsprüngen und dem Schwimmkanal besprochen. Doris hat sich für jeden viel Zeit genommen und ausführlich die größeren und kleineren Fehler besprochen und auch etwas Positives zu jedem gesagt.

 

Donnerstag 5. Januar

Frühstück wie immer und dann bei Regen ins Schwimmbad.

In der Einheit am Vormittag (6) recht viel Brust geschwommen. Alle haben dies auch mitgemacht und so wurden bei manchem Muskelgruppen beansprucht, die oftmals ohne Brusttraining nicht beansprucht werden.

Mittagspause mit Snacks im Ruderhaus und einem kleinen Mittagspäuschen.

Die zweite Einheit des Tages (7) stand unter dem Motto HIT-Training. Dieses Training hatten sich einige Teilnehmer gewünscht um es einmal kennenzulernen. Beim HIT-Training absolviert der Athlet kurze und intensive Trainingseinheiten, die durch gezielte Pausen bis hin zur fast völligen Erholung ergänzt werden. Diese Trainingsform unterscheidet sich grundlegend vom in Masterskreisen bevorzugten umfangorientierten Training.

Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen kommen zum Ergebnis, dass HIT-Training den zeitlichen Trainingsaufwand reduziert. Gerade für Mastersschwimmer also, die im Vergleich zur offenen Klasse nur auf begrenzte Beckenzeiten zugreifen können, eine wichtige Ergänzung, nicht aber eine ausschließliche Alternative zum herkömmlichen Trainingsaufbau.(1)

Es wurden nicht viele Meter geschwommen, aber dafür sehr intensiv, unter anderem Sprints mit Startsprung mit und ohne T-Shirt. Sehr gemein – aber effektiv.

Danach eine wohlverdiente Stretching-Einheit mit Rapunzel.

Abendessen individuell, ein Teil im Ruderhaus mit leckerem Kalbsgeschnetzelten und Rösti und die anderen in der Stadt. Noch einmal schlafen, einmal trainieren und schon ist der Lehrgang vorbei.

 

Freitag, 6. Januar

Es ist Feiertag in Sachsen-Anhalt; aber für uns hat das keine Auswirkungen. Tasche packen, frühstücken und ab zum letzten Training.

Diesmal gab es 2 Trainingspläne zur Auswahl. Einen mit mehr Metern – und einen mit weniger. Jeder konnte sich den Plan wählen, den er/sie schwimmen wollte. Bei fast allen waren die Arme ziemlich „dick“ und müde. Bei manchen wollten die Beine nicht mehr – aber auch das letzte Training in dieser wunderschönen Trainingshalle hat viel Spaß gemacht.

Am Ende hat sich Doris noch von allen verabschiedet und Isolde hat uns schon einmal für den nächsten Lehrgang im Januar 2013 herzlich eingeladen.

Nun sollten alle gut nach Hause kommen und erst einmal die Trainingsreize verarbeiten. Einige haben nächstes Wochenende den nächsten Wettkampf, andere erst in ein paar Wochen.

Auf jeden Fall hat der Lehrgang allen gut gefallen und es gab von Seiten der Trainerin viel Input für jeden Teilnehmer. Nun liegt es an jedem einzelnen, individuell an der Technik zu feilen und hoffentlich die Bestzeiten zu verbessern. Aber das Wichtigste sollte nach wie vor die Freude am Schwimmsport sein.

 

Bericht von „Rapunzel“ Monika Sturm-Constantin, Bad Homburger SC. AK 45

 

Lesetipps zum Thema http://de.wikipedia.org/wiki/Halloren

 

Quellenangabe:

1. http://www.mastersinfo.de/wp-content/uploads/2010/08/Info_HIT_Koeln_20101002_01jg.pdf

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Über den Autor

Monika Sturm-Constantin

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