Wenn die Temperaturen zu hoch sind, sollten Marathonrennen abgesagt werden – eine Studie.
Wenn es bei Marathonveranstaltungen unerwartet hohe Temperaturen gibt, besteht die Gefahr, dass es zu einer größeren Zahl an gesundheitsgefährdenden Zwischenfällen bei den Läufern kommt. Deshalb kann es sinnvoll sein, dass zum Schutz der Starter komplette Veranstaltungen abgesagt werden oder die Empfehlung ausgesprochen wird, nicht zu starten.
In einer retrospektiven Studie wurde die Anzahl der Starter, der Finisher und der medizinischen Behandlungsfälle untersucht. Diese wurden in Beziehung zu einem Index gebracht, mit dem die Beanspruchung durch das Klima erfasst werden kann. Mit dem „Wet Bulb Globe Temperature“- Index (WBGT-Index) kann der Hitzestress erfasst werden.
Vor allem Marathonveranstaltungen, die bei Temperaturen von > 40° C stattfanden und bei denen die Start-WBGT bei > 21° lag, endeten mit einem Rennabbruch aufgrund der hohen Zahl von Überhitzungsfällen.
Die Quote der Nichtfinisher kann gegen die Start-WBGT aufgetragen werden, und die daraus resultierende Kurve ermöglicht es, eine Empfehlung über das Nichtstarten bei verschiedenen Veranstaltungen zu treffen. Die WBGT hat sich als internationaler Anhaltspunkt bewährt und wurde 2009 auch bei der IAAF-Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin angewendet.
Medicine and Science in Sports & Exercise, 2010, Bd. 42 (2), S. 226–232