Im Rahmen der Preisverleihung der Dirk Nowitzki Stiftung am gestrigen Sonntag wurden drei soziale Projekte erstmals ausgezeichnet und mit einem Preisgeld besonders honoriert. Basketball-Experte, Ramy Azrak, war einer der auserwählten Gäste in einem noblen Gutshof in Wörth bei Würzburg.
(Info: Das Interview mit Dirk Nowitzki wird heute (17. September 2012 um 20.15 Uhr) bei „Blickpunkt Sport“ ausgestrahlt.)
Die Nowitzki-Stiftung

trainingsworld Basketball-Experte zu Gast bei der Dirk Nowitzki Stiftung
„Wir hatten insgesamt 60 tolle Projekte zu Auswahl, denen ich an dieser Stelle allen für das enorme Engagement gratulieren möchte“, erklärte Silke Nowitzki, die Schwester des NBA-Superstars und Vorsitzende der Stiftung. „Die Dirk Nowitzki Stiftung fördert Projekte und Initiativen, die es allen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, durch Sport und Bewegung aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und gute Startchancen für eine positive Entwicklung zu erhalten“, steht es auf der Homepage geschrieben. „Sein Spaß am gemeinsamen Spiel mit Kindern und Jugendlichen und der Gedanke, ihnen etwas von seinem eigenen Erfolg und seinen Erfahrungen zurückgeben zu können, führten zur Gründung der Dirk Nowitzki Stiftung im Jahr 2005“, heißt es weiter. Unterstützung erhält die Stiftung durch prominente Jurymitglieder, u. a. die Familienministerin Kristina Schröder, ex Basketball-Nationalspieler Marvin Willoughby und Dr. Ulrich Ott, Kommunikationschef der Ing-Diba.
Bildung durch Sport und Spiel
Kurz vor der Preisübergabe kam dann der erste große Höhepunkt des Nachmittags: Dirk Nowitzki betrat den Saal und wurde unter den knapp 100 geladenen Kindern und Erwachsenen frenetisch empfangen. Als bestes Projekt übergab er „Free Style Kassel – your place your game“ den Ehrenpreis. Bei dem Projekt suchen an 6 Tagen in der Woche mehr als 200 Jugendliche das freie Angebot der Institution auf. „Viele Jugendliche, die nicht an einem Sportverein partizipieren, können in diesem Projekt miteinander neben Fußball, Basketball und Tisch-Tennis auch ausgefallene Sportarten wie Parkour ausprobieren“, lobte Johannes B. Kerner per Live-Schaltung, der auch einer der namhaften Jury-Mitglieder ist. Marvin Willoughby findet die Idee „Bildung auf einen anderen Weg, nämlich durch Sport und Spiel zu vermitteln“ besonders gelungen. Die junge Hazal (13) performte mit ein paar Jugendlichen, die das Kasseler Angebot regelmäßig aufsuchen, eine Hip-Hop-Choreographie und meinte anschließend mit angestrengter Stimme: „Ich finde das Projekt einzigartig, weil Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Ländern zusammen kommen und verschiedene Sportarten ausprobieren“. Die drei geehrten Projekte (Platz 2: Sportgrundschule Freiburg 1844 e.V., Platz 3: Kiks up) werden übrigens auch in Zukunft von der Dirk Nowitzki Stiftung unterstützt werden.
Dirk macht eine gute Figur und zeigt Humor
Nach dem offiziellen Teil der Festlichkeit zeigte sich Dirk Nowitzki genauso bodenständig und sympathisch, wie er auch bei den meisten Menschen im Fernsehen rüberkommt. Zuerst rutschte er mit den kleinsten der Kleinen auf einer Riesen-Hüpfburg mehrmals herunter und begeisterte damit nicht nur die Kinder sondern auch die Erwachsenen. Im Anschluss versuchte er sich an Hula Hoop Reifen und auch in weiteren Fun-Modulen machte er eine gute Figur. Vor dem abschließenden Basketball Freiwurf-Contest, wo er noch mal seine Treffsicherheit unter Beweis stellte, beantwortete er unter Moderation des Kinder-Moderators Willi Weitzel, vielen besser bekannt unter „Willi wills wissen“, alle Fragen der Kinder. Die erste Frage stellte jedoch Willi Weitzel: „Wobei schaltest Du eigentlich ab?“. „Bei Willi wills wissen“, antwortete der gebürtige Würzburger und bewies auch seinen Humor. „Nein im Ernst, freie Stunden verbringe ich gerne mit Freunden, lese auch mal was oder lasse mich massieren“. Der Star der Dallas Mavericks verriet auch, dass er sich noch ganz genau an seinen ersten Dunking erinnere. „Das war während des Aufwärmens bei einem Jugendspiel, da war ich etwa 1,95 Meter groß. Ich war so euphorisch und habe meine Mitspieler gefragt, ob die das gesehen haben. Danach war ich so aufgedreht, dass im Spiel nichts mehr ging“. Seinen ersten Korb hatte er schon mit 8 Jahren am Haus der Eltern hängen, auch wenn er sich bekanntlich erst im Altern von 14 Jahren für den Leistungssport Basketball entschied und vorher lieber Handball und Tennis spielte. In dem Elternhaus hat er bis heute sein Zimmer im Keller, wo er auch noch wohnt, wenn er in Deutschland zu Besuch ist.
Pizza mit ganz viel Käse und Salami
Auf die Frage, welches sein Lieblingsgericht sei, erzählt der Superstar den Kindern, dass er besonders Pizza mit ganz viel Käse und Salami liebe und ergänzte: „Mein seit nunmehr sechs Jahren umgestellter Ernährungsplan macht es leider nicht mehr möglich Pizza zu essen, zumindest nicht während der Saison. Früher habe ich alles gegessen, ich wollte hauptsächlich Masse. Ab einem bestimmten Alter muss man schon mehr auf seinen Körper achten.“ Der Hauptteil seiner Ernährung besteht aus „Fleisch, Fisch, Salaten und vor Trainingseinheiten und Spielen vor allem Kohlenhydraten“. Die für einen Ernährungsplan nötige Disziplin hatte Nowitzki in der Schule scheinbar noch nicht. „Bei der Wahl meines zweiten Leistungskurses, neben Sport, habe ich auf meinen Noten geschaut und überall eine 4 gehabt, außer in Chemie und dann war klar, den Kurs wähle ich“. Heute würde Nowitzki vieles anders machen, mehr für die Schule investieren und auch mal ein Buch lesen, anstatt nur, wie er es früher getan hat, die Zusammenfassungen kurz vor der Prüfung zu lesen.
Die Begegnung mit dem NBA-Superstar wird wohl nicht nur den Kindern lange in Erinnerung bleiben.
Info: Das Interview mit Dirk Nowitzki wird heute (17. September 2012 um 20.15 Uhr) bei „Blickpunkt Sport“ ausgestrahlt.