Konjugierte Linolsäure (CLA) ist ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel, wenn Athleten Körperfett reduzieren möchten. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass sie die schlanke Muskelmasse erhalten kann. Jedoch könnte sich die CLA-Supplementierung als ein zweischneidiges Schwert erweisen.
Im Rahmen dieser Studie wurde jungen, gesunden Mäusen CLA als Nahrungsergänzung verabreicht, um die Auswirkungen auf Körpergewicht und Muskelwachstum nach körperlicher Betätigung sowie den Turnover von Blutkörperchen in Zusammenhang mit oxidativem Stress zu betrachten (erhöhter oxidativer Stress weist auf eine erhöhte, trainingsbedingte Schädigung auf zellulärer Ebene hin – was nicht gerade günstig ist).
Die Studie
Die Mäuse wurden in 3 Gruppen aufgeteilt; eine Gruppe machte ein 6-wöchiges Ausdauertraining (auf einem Laufband). Hierbei wurden Dauer und Geschwindigkeit schrittweise erhöht. Eine 2. Gruppe absolvierte das gleiche Trainingsprotokoll, bekam jedoch während der gesamten Trainingsperiode täglich 0,425mgs CLA verabreicht. Die 3. Gruppe fungierte als Kontrollgruppe, die weder trainierte noch CLA bekam.
Die Studie kam zu folgendem Ergebnis
– Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten die Mäuse beider Trainingsgruppen eine deutliche Reduzierung des Körpergewichts und eine gleichmäßige Zunahme an Muskelmasse;
- – Die trainierten Mäuse, denen CLA verabreicht worden war, zeigten zwar im Vergleich zu den Mäusen ohne CLA-Supplementierung keinen stärkeren Körperfettabbau, dafür jedoch einen deutlich höheren Zuwachs an schlanker Muskelmasse;
- – Beide Gruppen mit trainierten Mäusen verzeichneten einen erhöhten Umsatz an roten Blutkörperchen. Die Mäuse, die CLA erhielten, zeigten außerdem jedoch eine starke Abnahme der Anzahl zirkulierender Zellen, den so genannten Lymphozyten – ein Indiz für einen signifikant erhöhten oxidativen Stress bei dieser Gruppe.
Man sollte jedoch bedenken, dass die Ergebnisse von Tierstudien in Folgestudien am Menschen nicht immer bestätigt werden.
Fazit
Die Leiter dieser Studie warnen jedoch: Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass CLA die Leistung von Ausdauersportlern verbessert, da es zu einer größeren Muskelhypertrophie kommt, dass aber gleichzeitig Schäden der Gesundheit durch oxidativen Stress entstehen.
Trotz der von den Pharmaunternehmen angeführten positiven Zunahme an Muskelmasse (Hypertrophie) raten wir Ausdauersportlern und Personen, die ihre Skelettmuskelmasse erhöhen wollen, von einer CLA-Supplementierung ab, da hierdurch offensichtlich der trainingsbedingte oxidative Stress zusätzlich verstärkt wird.
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Quellenangabe:
1. The Journal of Strength & Conditioning Research, 2007, Bd. 21 (1), S. 193-198