Sport ist ein wichtiger Teil des Lebens für Menschen mit Diabetes, egal ob Typ 1 oder Typ 2. Regelmäßiges Training kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten sowie die Fitness zu verbessern.[1] Doch was ist bei körperlicher Aktivität zu berücksichtigen und welche Sportarten eignen sich für Betroffene? Hier gibt es mehr Informationen!
Diabetes und Sport: Wichtigkeit und Ziele
Diabetes ist eine chronische Erkrankung, bei der der Körper entweder zu wenig Insulin produziert oder das vorhandene Insulin nur eingeschränkt verwendet. Sport spielt mitunter eine bedeutende Rolle beim Umgang mit Diabetes, da er den Körper dazu bringt, mehr Insulin zu produzieren und die Zellen empfindlicher dafür zu machen. So lässt sich der Blutzuckerspiegel dauerhaft senken.[1]
Eine Kombination aus Ausdauerübungen und Krafttraining bringt oftmals die besten Ergebnisse.[2] Viele Menschen mit Diabetes setzen auf Schwimmen, Radfahren oder Joggen. Grundsätzlich sind alle Sportarten geeignet. Lediglich extreme Situationen wie beim Tauchen oder Fallschirmspringen sollten Betroffene vermeiden.[3]
Generell kann ausreichend Bewegung und Aktivität eine große Bereicherung für das Leben von Personen mit Diabetes sein, solange sie sich an die Empfehlungen ihres Arztes halten. Denn wer mit Diabetes Sport treiben möchte, sollte ein paar Punkte beachten:[3] [4]
- Überwachung des Blutzuckers: Betroffene sollten vor, während und nach dem Sport ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren, um sicherzustellen, dass er im optimalen Bereich bleibt.
- ärztlichen Rat einholen: Es ist wichtig, die Pläne zum Sporttreiben mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, um herauszufinden, ob das Vorgehen sicher und geeignet ist.
- Anpassung der Insulindosis/Medikamente: Beim Sport hat der Körper einen anderen Bedarf an Insulin, deshalb muss die Gabe des Hormons auf die Situation eingestellt sein.
- Kontrolle von Mahlzeiten: Vor dem Training müssen Menschen mit Diabetes ausreichend Kohlenhydrate zu sich nehmen, um ihren Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten.
- Notfallausrüstung bereithalten: Diabetiker sollten im Ernstfall benötigtes Equipment wie Glukose-Gel oder eine Insulinpumpe bei sich tragen.
- Auswahl geeigneter Übungen: Die Durchführung von sicheren Sporteinheiten ist empfehlenswert. Sportarten mit einem hohen Verletzungsrisiko eignen sich weniger.
- regelmäßig trainieren mit ausreichend Ruhezeiten: Eine Balance aus kontinuierlichem Üben und Zeit zur Erholung gilt als optimal.
Insgesamt ist es wichtig, dass Betroffene sowohl ihre Gesundheit als auch körperliche Bedürfnisse bei der Wahl ihrer Sportart und ihres Trainingsplans berücksichtigen, um eine erfolgreiche Aktivität zu gewährleisten. So lässt sich zum Beispiel auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nervenschäden reduzieren.[5] Auch trägt Sport dazu bei, das Wohlbefinden zu verbessern.[1]
Besonderheiten beim Sport für Menschen mit Typ-1-Diabetes
Für Menschen mit Typ-1-Diabetes spielt es eine besonders große Rolle, dass sie vor, während und nach dem Sport ihre Blutzuckerwerte überwachen.[3] Ein zu hoher oder zu niedriger Blutzuckerspiegel während des Trainings kann zu gefährlichen Stoffwechselentgleisungen (Unter- oder Überzuckerung) führen und ist auf jeden Fall zu vermeiden.
Ein guter Weg, um den Blutzuckerspiegel im Auge zu behalten, stellt das Tragen eines kontinuierlichen Glukosemonitors dar. Auch können Betroffene die Blutzuckerwerte vor und nach dem Training gezielt messen. Wichtig ist zudem, vor dem Sport eine angemessene Menge an Kohlenhydraten zu sich zu nehmen, um den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten.
Personen mit Typ-1-Diabetes, die regelmäßig Sport treiben, verringern dadurch womöglich langfristig die benötigte Insulindosis.1 Gerade zu Beginn einer neuen Sportart oder nach längerer Zeit ohne körperliche Aktivität ist ein Gespräch mit dem Arzt ratsam, um Gefahren zu erkennen und die Insulingabe auf den Bedarf beim Training anzupassen.
Sport und Typ-2-Diabetes
Menschen mit Typ-2-Diabetes profitieren von regelmäßigem Sport, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren und ihre körperliche Fitness zu verbessern.4 Sie sollten jedoch vor dem Beginn eines Trainingsplans ihren Arzt konsultieren, um sicherzustellen, dass die Aktivität für sie sicher und geeignet ist. Auf der Basis der individuellen Leistungsfähigkeit gibt er auch Empfehlungen, welche Art von Übungen am besten geeignet sind und wie oft die Sporteinheiten erfolgen sollten.
Ein kontrollierter Trainingsplan kann außerdem dazu beitragen, dass Betroffene Gewicht verlieren, was mitunter ebenfalls die Kontrolle des Blutzuckerspiegels erleichtert.4 Typ-2-Diabetes entsteht häufig durch Übergewicht, mangelnde körperliche Aktivität und eine ungesunde Ernährung.[6] Sport als eine Maßnahme zur Änderung des Lebensstils gehört zu den ersten Therapieschritten. Wer zusätzlich darauf achtet, was auf den Teller kommt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Blutzuckerwerte ohne Medikamente kontrollieren lassen.[1]
Quellenangabe
[1] „Bewegung und Sport bei Diabetes mellitus“. Die Techniker, https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/diabetes/bewegung-und-sport-bei-diabetes-mellitus-2015398. Zugegriffen 6. Februar 2023.
[2] „Krafttraining bei Diabetes mellitus Typ 2“. Germanjournalsportsmedicine.com, https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2011/heft01/spomed_1_2011_pdfe_02/Uebersicht_Koenig_korr_neu_bg.pdf. Zugegriffen 6. Februar 2023.
[3] „Diabetes Typ 1 und Sport“. Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/leben/typ-1-diabetes/diabetes-im-alltag/sport.html. Zugegriffen 6. Februar 2023.
[4] „Bewegung bei Diabetes Typ 2“. Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/leben/typ-2-diabetes/behandlung/bewegung.html. Zugegriffen 6. Februar 2023.
[5] „Wie wirkt Sport bei Diabetes?“ diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, https://www.diabetesde.org/gesund_leben_mit_diabetes/bewegung_tut_gut_bei_diabetes/wie_wirkt_sport_. Zugegriffen 6. Februar 2023.
[6] „Wie entsteht Diabetes Typ 2?“ Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/leben/typ-2-diabetes/grundlagen/entstehung-und-risikofaktoren.html. Zugegriffen 7. Februar 2023.