Wie Ihre Gehirnaktivität die Leistung beeinflusst

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Einige Forschungsarbeiten zeigen, dass eine kurze Exposition (1 Minute oder mehr) einer 10-Hz audiovisuellen Flimmerstimulation den Alpharhythmus der Gehirnwellenaktivität eines Sportlers so beeinflussen kann, dass die kognitiv-motorische Leistung in der Folge verstärkt wird und eine Leistungssteigerung eintreten kann.

Italienische Forscher, die dieses Phänomen weiter untersuchen wollten, haben die Wirkung einer 10-Hz-Stimulation bei 14 Top-Fechtern und bei 14 Nichtsportlern bei visuell-räumlich-motorischen Anforderungen getestet (die Probanden mussten auf Bilder von Fecht- und Karateangriffen reagieren). Die Aufgabe wurde unter 3 Bedingungen ausgeführt:

  • nach einem vorab verabreichten audiovisuellen 1-minütigen Flimmerstimulus von 10-Hz (experimentelle Bedingung)
  • nach einem vorab verabreichten Stimulus von 15-Hz (Placebo-Bedingung; die Probanden durchliefen dasselbe Verfahren, aber mit einer Frequenz, von der keine nachweisbare Wirkung erwartet wurde);
  • ohne Stimulation (Baseline-Bedingung).

Im Vergleich zur Baseline-Bedingung erhöhte die vorab verabreichte 10-Hz-Stimulation die Alphawellenaktivität im Gehirn, die mit schnelleren Reaktionszeiten bei der folgenden Aufgabe korrelierte; die vorab verabreichte 15-Hz-Stimulation erbrachte keine derartige Wirkung. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass, je größer die Erhöhung der Alphaleistung durch die 10-Hz-Stimulation war, desto stärker in Folge die Verbesserung der Reaktionszeit war.

Interessanterweise wurden die maximalen Wirkungen der erhöhten Alphaaktivität im rechten posterior-parietalen Gehirnbereich beobachtet, der den sensomotorischen integrativen Kortex überlagert, d.h. den Teil des Gehirns, der an der sensomotorischen Verarbeitung beteiligt ist. Die Forscher erzielten ähnliche Ergebnisse bei einem anderen Prästimulationsexperiment, bei dem 8 Top-Karatesportler auf Bilder von Karateangriffen reagieren mussten. Sie schlussfolgerten daraus, dass „eine audiovisuelle Prästimulation von 10-Hz eine plausible Begründung für die Modulierung von Alpharhythmen zur Stärkung der sportlichen Leistungen eines Athleten“ sein kann.

Clinical Neurophysiology, Juni 2007

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