Wie wichtig ist Leistungsdiagnostik im Breitensport?

0

Es gibt Veranstaltungen mit kurzen Strecken und auch längere Herausforderungen, so dass jeder einen passenden Wettbewerb finden kann. Aber in welcher Intensität sollten Sie nun trainieren? Was sagt Ihnen ein Pulsmesser? Und wie funktioniert eigentlich Ihr Körper?

Das Ausdauertraining gesund ist, wissen die meisten Menschen. Nur die wenigsten schaffen es jedoch, regelmäßig Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Umso spannender ist es, dass es zunehmend Wettbewerbe für Freizeitsportler gibt, an denen jeder teilnehmen kann. Jedermannradrennen und Triathlon-Veranstaltungen boomen. Dabei geht es keineswegs nur um „extreme“. 

Die Fülle an Geräten mit denen sich Ihre Herzfrequenz messen lässt, nimmt unentwegt zu. Neben den bekannten Herstellern von Pulsmessgeräten, wie der Firma Polar aus Finnland, steigen mittlerweile auch große Unternehmen aus anderen Richtungen in den Bereich der Trainingsgeräte für Freizeitsportler ein. Garmin, TomTom und Panasonic sind Beispiele für Firmen, die Lösungen zum Messen der Herzfrequenz anbieten. Teilweise können die Geräte sogar Strecken anzeigen und haben Navigationssoftware an Bord, die Sie bei Radtouren unterstützt. Was aber nutzt Ihnen die Information zu Ihrer Herzfrequenz? Ist eine hohe Herzfrequenz schädlich? Ein niedriger Puls besonders gut? „Kommt drauf an“ lautet die richtige Antwort – eine Leistungsdiagnostik kann Ihnen helfen, Ihr Training und Ihren Körper besser zu verstehen und so Ihre Belastung effektiv zu steuern. 

Warum ist eine Leistungsdiagnostik so wichtig? 

Ganz einfach: Weil die physiologischen Reaktionen und Veränderungen Ihres Körpers ganz unterschiedlich ausfallen können. Ihre Trainingsanpassungen sind so individuell wie Ihr persönlicher Fingerabdruck. Es gibt keine pauschalen Trainingsempfehlungen, die für sämtliche Sportler anwendbar wären. Selbst wenn die Voraussetzungen ähnlich sind und der Trainingszustand fast identisch, sind möglichen Variationen im Training nahezu unermesslich. Manche Sportler sind in der Lage intensive Trainingsinhalte besser wegzustecken als andere. Andere Sportler wiederum profitieren am ehesten davon, längere Ausdauertrainingseinheiten mit niedriger Intensität in ihr Training einzubauen. Das Trainingsalter und die Vorerfahrungen sind beim Erstellen eines Trainingsplanes ebenso wichtig wie die Ziele und zeitlichen Verfügbarkeiten eines Sportlers. Genau aus diesem Grund sind Leistungstests mittlerweile nicht nur im Spitzensport fest etabliert. 

Gerade im Freizeit- und Leistungssport profitieren Sportler davon, genaue Messwerte aus dem Labor im Training einzusetzen. Pauschale Faustformeln, die anhand der maximalen Herzfrequenz die Trainingsbereiche feststellen, haben sich als nicht zielführend erwiesen. Auch Ableitungen der Trainingsbereiche über die Herzfrequenzvariabilität sind sehr fehleranfällig und entsprechen oft nicht der Realität unter Belastung. Gerade Sportler, die noch keine große Trainingserfahrung haben, profitieren vom regelmäßigen Durchführen einer Leistungsdiagnostik.

Lesen Sie weiter in Teil 2 und 3:

Informationen aus dem Labor

Die Unterschiede zwischen Laufband und Feldtest

Teilen

Über den Autor

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

Leave A Reply