Vibrierende Hanteln bringen keinen Trainingsvorteil!

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Vibration wird in vielen Trainingsbereichen als Ergänzung bzw. Steigerung des eigentlichen Trainings angesehen. Passt dies auch im Hanteltraining? Wissenschaftler haben sich hiermit befasst und kommen zu einem eindeutigen Ergebnis.

Eine amerikanische Studie untersuchte den Einfluss von vibrierenden Kurzhanteln (Shake Weight®, nachfolgend SW) auf die Trainingsergebnisse im Vergleich zu herkömmlichen Kurzhanteln. Die SW werden unter dem Gesichtspunkt vermarktet, dass Sie in kürzerer Zeit als herkömmliche Kurzhanteln zu besseren Muskelkraftwerten führen. 

Kraftübungen für Brust Bizeps und Triebs

Die vorliegende Studie untersuchte die EMG Aktivität (EMG) der getesteten Muskeln beim Training mit SW und mit herkömmlichen Kurzhanteln (DB), wobei die gleichen Übungen durchgeführt wurden. 12 Männer (22.9 ± 1.6 Jahre) und 13 Frauen (23.0 ± 1.9 Jahre) nahmen freiwillig an dieser Studie teil. Die Probanden führten dabei Übungen für die Brust (CS), Bizeps (BS) und Trizeps (TS) durch, wobei Sie einmal die SW und einmal die DB benutzten. Die Übungen selbst blieben gleich. Das isometrische, willkürliche Kontraktionsmaximum (MVIC) wurde für alle Muskeln ermittelt. Die EMG Aktivität für die Muskeln Pectoralis major (PM), Trizeps brachii (TB), Bizeps brachi (BB), Deltoideus pars clavicularis (AD), Trapezius (TR) und Rectus abdominis (RA) wurde während der Übungen gemessen und die Werte für beide Hantelvarianten verglichen. Dabei wurde die EMG Aktivität jedes Muskels mittels prozentualer Kraft vom MVIC bewertet. 

Keine signifikanten Unterschiede zu normalen Hanteln

Die wiederholte ANOVA Analyse zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen SW und DB bei allen Übungen, ausgenommen bei BB (p < 0.05). Während der Übung CS war die EMG Aktivität für DB im Bizeps brachii größer im Vergleich zu SW (50.8 ± 28.9%; 35.8 ± 30.8%). SW hatte keine signifikanten Vorteile gegenüber DB für alle Übungen und Muskelgruppen. Außerdem erreichte keine Muskelgruppe bei der SW Variante ein MVIC über 60%, was wissenschaftlich gesehen, das Minimum an Spannung darstellt, um überhaupt Kraftzuwächse zu erzielen. Hanteln, die vibrieren, sind nicht geeignet, um langfristige Kraftzuwächse zu gewährleisten. Sie sind vielmehr eine Art Spielzeug und kein sinnvolles Trainingsgerät. 

Quelle:

The Journal of Sports Science and Medicine, 2012. 11, S. 703-708.

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Über den Autor

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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