Worauf sollte ein Trainer achten, wenn er mit einer Jugendmannschaft Kraft trainiert? Ist Krafttraining im Jugendbasketball überhaupt sinnvoll oder schadet es vielleicht sogar mehr, als es hilft? Unser Basketballexperte Ramy Azrak klärt auf.
Bis heute vernachlässigen die meisten Jugendtrainer das Krafttraining mit Jugendlichen – auch im Basketball. In den Köpfen der meisten Breitensport-Trainer sind Sätze wie „Krafttraining ist für Kinder und Jugendliche schädlich“ oder „Man sollte frühstens mit 18 Jahren mit Krafttraining beginnen“ manifestiert. Heute weiß man, dass Krafttraining im Jugendalter sinnvoll ist, weil Kraft einen positiven Effekt auf die Leistung in allen Altersbereichen hat. Kraft ist die Grundlage von physikalischer Leistung oder einfacher ausgedrückt von Bewegung. Besonders beim Basketball, einer Sportart, in der Kinder früh lernen, sich in Positionskämpfen unter dem Korb zu platzieren und durchzusetzen, ist Kraft elementar.
Tipps für Trainer
Als Trainer sollten Sie im Umgang mit Kindern und Jugendlichen darauf achten, die verschiedenen Kraftformen frühzeitig zu entwickeln. Je früher man damit beginnt, desto mehr profitiert der Jugendliche im Erwachsenenalter. Die Basis für die Athletik wird im Kindes- und Teenageralter gesetzt.
Trotz der genannten Vorteile eines Krafttrainings im Jugendalter, sollten einige Dinge beachtet werden. Jugendliche befinden sich im Wachstum und die Belastbarkeit des sogenannten passiven Bewegungsapparates (Bänder, Sehnen, Knochen) ist noch nicht zu 100 % entwickelt. Folgerichtig sollte das Krafttraining mit Jugendlichen moderat sein, damit es nicht zu physischen Überforderungen kommt, die häufig zu Belastungsschäden führen. Ein intensives plyometrisches Sprungkrafttraining mit tiefen Froschsprüngen kann beispielsweise zu Knieproblemen führen.
Wenn man dies beachtet, dann wird Krafttraining zwangsläufig eine positive Wirkung auf die Leistungsentwicklung der Jugendlichen haben. Neben der Verbesserung der Performance verbessert Krafttraining die Knochendichte, die Haltung und dient als Verletzungsprophylaxe.
Aus motivatorischen Gründen sollte Krafttraining mit Jugendlichen primär spielerisch in der Sporthalle durchgeführt werden, beispielsweise in Form eines Zirkeltraining mit dem eigenen Körper oder zusätzlichen Kleingeräten.
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