Distale Fibularfraktur – Der Außenknöchelbruch

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 40 % aller distalen Fibularfrakturen sind sportbedingt. Die typischen Symptome sind Schwellungen, Blutergüsse, stechende Schmerzen beziehungsweise Knochenschmerzen. Außerdem ist das Auftreten mit dem Fuß wegen der starken Schmerzen nahezu unmöglich.

Wie ist das obere Sprunggelenk aufgebaut?

Das obere Sprunggelenk ist die gelenkige Bindung zwischen dem Schienbein, dem Wadenbein und dem Sprungbein.(1) Tibia und Fibular bilden eine Gelenkgabel, die auch Malleolengabel genannt wird. Der Innenknöchel wird durch die Tibia, also den inneren Malleolus, und der Außenknöchel durch die Fibular, den äußeren Malleolus, gebildet. Zwischen den beiden Knochen verläuft die Membrana interossea und im distalen Teil sind sie durch ein vorderes und ein hinteres Syndesmoseband verbunden. Dadurch wird hohe Stabilität, Belastbarkeit und Beweglichkeit gewährleistet.

 

Wie kommt es zu einem Bruch?

In den meisten Fällen kommt es durch ein Umknicken, beziehungsweise eine Luxation des Sprungbeines, zu einer Fibularfraktur. Das Sprungbein tritt aus der Malleolengabel hervor, wobei es zum Bruch des Außenknöchels sowie eventuell zu weiteren knöchernen und ligamentären Begleitverletzungen kommt.

Neben dem klassischen Umknicken kommt es ebenfalls zum Bruch, wenn der Unterschenkel dreht und der Fuß dabei fest am Boden bleibt. Vor allem bei Ballsportarten kommt es häufig zum „Umknicken“. Die mildere Variante der Verletzung ist das Supinationstrauma, hierbei sind die Bänder auf der Außenseite des Sprunggelenkes verletzt, oder das Pronationstrauma mit Beteiligung der Innenbänder. (Fußverletzungen und wie Sie diese vermeiden können)

  

Welche Klassifikation gibt es?

Für die Einteilung der Fraktur ist die Höhe des Bruches sowie die Beteiligung der Syndesmosebänder entscheidend. Die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen hat die Einteilung nach Danis-Weber übernommen und weiter differenziert:

– Weber A: Fraktur unterhalb der Syndesmose, Syndesmose intakt

– Weber B: Fraktur auf Höhe der Syndesmose, Syndesmose kann verletzt sein

– Weber C: Fraktur oberhalb der Syndesmose, Syndesmose mitverletzt

 

Eine weitere Einteilung erfolgt nach Lauge-Hanson, hier wird mehr auf die Fußposition im Moment des Traumas geachtet.

 

Gibt es Begleitverletzungen?

Neben der Fraktur und dem Riss der Syndesmosebändern kann es zu weiteren Stauchungen als Verletzung kommen. Diese Stauchungen können zu Knorpelverletzungen führen. Meist reißt „nur“ das vordere Syndesmoseband, das hintere ist wesentlich stabiler. Eine Besonderheit der Weber B oder C-Fraktur ist das Volkmann´sche Dreieck. Hierbei bricht an der Fibular eine dreieckeförmige Kante ab.

 

Wie kann die distale Fibularfraktur behandelt werden?

Wichtig für die Behanldung der Fibularfraktur ist die Schwere und Art des Bruches. Für die Erste-Hilfe wird nach der PECH- Regel (2) gehandelt. Bei einer Fraktur ohne Knochenverschiebung kann konservativ behandelt, also mit Gips versorgt und ruhiggestellt werden. Wenn es allerdings zu starker Dislokation der Bruchenden kommt oder der Knochen vertrümmert ist, sollte operativ verfahren werden. Eine weitere Operationsindikation ist, wenn Gefäße und oder Nerven beteiligt sind. Für die Fixation werden Schrauben oder Platten genutzt. Anschließend wird auch hier mit einem Gips für circa 6 Wochen geschient. Danach sollte die Beweglichkeit durch Physiotherapie, im Speziellen der manuellen Therapie, wiederhergestellt werden. Wichtig sind Kräftigung und Gangschule.

 

Angi Peukert

 

Quellenangaben:

1. http://www.solitude24.de/pdf_wissen/sprung.pdf

2. http://www.dr-gumpert.de/html/oberes_sprunggelenk.html

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Angi Peukert

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