Rafael Nadal ist nach seiner Verletzung am rechten Handgelenk wieder zurück auf der ATP-Tour. Seit seinem vorzeitigen Ausscheiden in Wimbledon Anfang Juli hat Nadal kein Match mehr absolviert. Das erste Match verlor er und gleich kam Kritik auf.
Vor einer Woche hat er dann sein Comeback beim ATP-Turnier in Peking gegeben, wo er im Viertelfinale in drei Sätzen an Martin Kilzan gescheitert ist. Viele Journalisten und auch Experten waren enttäuscht von dem Nadal-Comeback und haben ihn für diese Saison schon abgeschrieben, wo Nadal doch in der Vergangenheit immer der König der Comebacks gewesen ist.
Comeback: Nadal enttäuscht beim ersten Turnier
Seit dem Turnier in Shanghai leidet Rafael Nadal an einer Blinddarm-Entzündung. Es wird versucht die Entzündung mit Antibiotika zum Abklingen zu bringen, an sonsten droht eine Operation. Dies würde bedeuten, dass die Saison inklusive der Tour-Finals in London gelaufen ist.
Viel wichtiger ist jedoch das eigentliche Comeback bei dem ATP-Turnier in Peking, wo Nadal gegen die Nummer 56 der Welt, Martin Kilzan, im Viertelfinale verloren hat. Viele Experten waren enttäuscht von dem Abschneiden des Rafael Nadals und haben sich über Aussagen von Onkel Toni verwundert. Dieser sagte in einem Interview, dass Rafael Nadal die Rückhand mit 80 % seiner Kraft spielen kann und haben sich gefragt, warum er in diesem Zustand überhaupt sein Comeback gibt.
Verletzung am Handgelenk anders als Verletzung an den Knien
Darf ein Rafael Nadal nach einer dreimonatigen Verletzungspause nicht verlieren? Anscheinend nicht. In der Vergangenheit ist Rafael Nadal immer der König der Comebacks gewesen und hat von jetzt auf gleich nach einer längeren Verletzungspause sein bestes Tennis gespielt. Viele Kritiker haben sich hier die Frage gestellt, wie das möglich ist. Jetzt sind Stimmen da und fragen, warum er gegen die Nummer 56 der Welt verliert.
Zunächst einmal ist nicht jede Verletzung gleich. In der Vergangenheit hatte Nadal immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen. Sein oberer Bewegungsapparat war aber schmerzfrei und er konnte immer wieder aus dem Stand heraus leichtes Schlagtraining absolvieren. Auch andere Schlagübungen mit dem Schläger sind möglich gewesen. Genau so wie leichtes Joggen, so dass Rafael Nadal nur auf intensive Laufbewegungen verzichten musste. Diese Defizite sind nach der Verletzung im Training relativ schnell wieder aufzuholen.
Dieses Mal war es jedoch das Handgelenk. Zwar das Rechte (Nadal ist Linkshänder), aber bei der Rückhand macht er extrem viel Spin eben mit seiner rechten Hand. Im Rahmen seiner Verletzungspause hat Nadal auf Schlagtraining völlig verzichtet. Denn auch für die Vorhand braucht er die rechte Hand. Zum positionieren, anvisieren und Balance halten. Das fehlende Schlagtraining in diesen drei Monaten kann auch ein Rafael Nadal nicht so schnell wieder kompensieren.
Der mentale Aspekt spielt eine wichtige Rolle
Besonders der mentale Aspekt spielt nach so einer Verletzung eine wichtige Rolle. Auch ein Rafael Nadal kann die Verletzung nicht völlig ausblenden. Er spiele in Peking sehr verhalten, für seine Verhältnisse schon fast passiv. Sicherlich hat er hin und wieder Schmerzen gehabt, so dass er verunsichert war, ob das Handgelenk der Belastung standhält oder nicht. Die Muskulatur im rechten Handgelenk wird sich des Weiteren zurückgebildet haben. Auch diese kommt erst mit intensivem Training wieder. Und eines ist im Profisport genau so wie im Breitensport auch: Das Wichtigste ist die Matchpraxis. Matches, Matches, Matches. Nadal muss sich sein Selbstbewusstsein zurück erspielen und das brauch Zeit.
Das Nadal jetzt anscheinend durch eine Blinddarmentzündung erneut gestoppt wird und wieder eine Pause einlegen muss ist natürlich bitter. Aber spätestens zu den Australian Open wird Nadal wieder zum engen Favoritenkreis zählen und seine Kritiker zum Schweigen bringen. Da bin ich mir sicher. Das Comeback von Rafael Nadal ist also alles andere als gescheitert. Er braucht einfach Zeit um wieder herein zu finden. Sollte Nadal sich keiner Operation am Blinddarm unterziehen müssen, dann zählt er auch bei den Tour-Finals in London zum ganz engen Favoritenkreis.