Die Wirkung von statischem Dehnen auf die Laufökonomie

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Rein zufällig wurde kürzlich eine weitere Studie über die Laufökonomie veröffentlicht, diesmal jedoch von britischen Wissenschaftlern. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der akuten Wirkung eines längeren statischen Dehnens auf die Laufökonomie.

Dazu liefen 10 trainierte männliche Laufsportler (durchschnittliche max. Sauerstoffaufnahme (VO2max 60 mls/kg/min) 10 Minuten bei 70 % VO2max auf dem Laufband. Es gab 2 Studiengruppen, die entweder

– ein längeres statisches Dehnen vor und nach dem Laufen oder

– kein Dehnen vor oder nach dem Laufen (Kontrollgruppe) absolvierten.

Die Dehngruppe machte mit jedem Bein nacheinander 8 verschiedene Dehnübungen und hielt die Dehnung für 40 Sekunden. Das Dehnprogramm wurde 3-mal wiederholt. Während des Laufens auf dem Laufband wurde (zur Bestimmung des Energieaufwands) durchgehend sowie zusätzlich noch an einem separaten Tag der Atemgasaustausch mittels eines automatischen Gasanalysesystems gemessen. Außerdem wurden bei allen Teilnehmern vor und nach dem statischen Dehnen die Dehnfähigkeit, die isometrische Kraft und die Vertikalsprungleistung aus dem Stand gemessen.

Die Ergebnisse zeigten, dass statisches Dehnen eine signifikante Wirkung auf die neuromuskuläre Funktion hat. Die Dehnfähigkeit wurde verbessert (womit zu rechnen war), während die isometrische Kraft und die Vertikalsprungleistung abnahmen (auch dies stimmte mit früheren Studienergebnissen in Bezug auf die akute Wirkung des statischen Dehnens überein). Auf die Laufökonomie, die Sauerstoffaufnahme, die Ventilationsrate, die Geschwindigkeit und die Art des Energieverbrauchs sowie die Herzfrequenz beim Laufen hatten die Dehnübungen allerdings keinen Einfluss, was darauf schließen lässt, dass sie die Laufökonomie nicht verbessern können. 

Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass längeres statisches Dehnen trotz der Veränderungen bezüglich der neuromuskulären Funktion keinen Einfluss auf die Laufökonomie hat. Unter Berücksichtigung der vorgenannten Studie scheint es (vermutlich eher überraschend), dass Sportler, die ihre Laufökonomie verbessern wollen, hierzu nicht nur statisches Dehnen, sondern auch Krafttraining in Betracht ziehen sollten.

 

Quellenangaben:

Journal of Sports Science, 2008

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