Bochum (SID) –
Hansa Rostock taumelt weiter Richtung Drittklassigkeit. Der Aufsteiger aus Mecklenburg verlor sein Auswärtsspiel beim VfL Bochum etwas unglücklich mit 1:2 (0:1) und wartet seit nunmehr neun Spielen auf einen Sieg. Zudem rutschte Hansa in der Tabelle auf den letzten Platz ab und hat nun schon fünf Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsrang. Der Trainerwechsel von Peter Vollmann zu Wolfgang Wolf hat angesichts von nur einem Zähler aus drei Partien zumindest auf dem Papier kaum Wirkung erzielt.
„Wir hätten hier einen Punkt verdient gehabt, aber leider konnten wir den nicht mitnehmen. Aber wir werden weiterarbeiten und positiv nach vorne blicken“, sagte Rostocks Kapitän Sebastian Pelzer.
Spielerisch wusste Hansa vor allem in der zweiten Halbzeit zu überzeugen, als der Klub durch den ersten Treffer des Neuzugangs Freddy Borg (63.) noch zum zwischenzeitlichen Ausgleich kam. Zuvor hatte Giovanni Federico (19.) den VfL in Führung gebracht. Bochums eingewechselter Neuzugang Nika Gelaschwili erzielte dann aber mit seiner zweiten Ballberührung per Hackentrick das 2:1 (75.) für den VfL.
Der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Marek Mintal vergab in der 43. Minute die große Chance für Hansa zum früheren Ausgleich, als er einen Handelfmeter vergab. Bochums Trainer Andreas Bergmann wetterte über den umstrittenen Elfmeterpfiff derart heftig, dass er von Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) aus dem Innenraum verwiesen wurde.
Vor 12.819 Zuschauern versteckten sich die Gäste, die mit drei neuen Spielern in der Startelf begannen, nicht. Nach etwa zehn Minuten wachte jedoch auch Bochum auf und kam nicht unverdient zur Führung. Nach einem feinen Freistoßtrick hatte Federico etwas Glück, dass der Ball vom Innenpfosten ins Rostocker Tor prallte. Danach hatte Stürmer Mirkan Aydin das 2:0 auf dem Fuß (34.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Rostocker den Druck und hatten gleich in der 46. Minute eine gute Chance durch Neuzugang Freddy Borg. Der Schwede zielte bei seinem Linksschuss aber genau auf VfL-Torhüter Andreas Luthe. Die Gastgeber stellten dagegen das Fußballspielen fast ein und kassierten folgerichtig den Ausgleich.
Als beste Spieler zeichneten sich beim VfL Nuthe und Hólmar Örn Eyjólfsson aus. Rostock hatte in Borg und Edisson Jordanov seine auffälligsten Spieler.
Überschattet wurde die Partie durch Ausschreitungen von Hooligans. Bereits vor dem Spiel hatten aggressive Hansa-Anhänger Gegenstände auf Polizisten geworfen. Ein Aufeinandertreffen von Fans beider Klubs führte zu Ausschreitungen, welche die Polizei nur durch den Einsatz von Tränengas und Mehrzweckschlagstöcken unterbinden konnte. Mit dem Spielbeginn versuchten Rostocker Fans dann die Bochumer Ostkurve zu stürmen. Zahlreiche Einsatzkräfte verhinderten dies. Auch auf dem Rückweg zum Bahnhof mussten beide Fanlager von der Polizei auseinandergehalten werden. Insgesamt wurden 42 Personen verletzt, davon fünf Polizisten und neun Sicherheitskräfte. 19 Personen wurden in Gewahrsam genommen.