Die wichtigsten Fachbegriffe des Fechtsports werden von trainingsworld Fechtsport-Expertin Dr. Caroline Trautmann in vier Teilen vorgestellt. Hier finden Sie die Buchstaben F wie „Fechtbahn“ bis J.
F
Fechtbahn
Die Fechtbahn/Planche ist 14 m lang und 1,50 bis 2,00 m breit. Sie besteht aus einem elektrisch leitenden Material, wodurch Stöße auf den Boden abgeleitet und nicht durch den Treffermelder angezeigt werden. Zu Beginn eines Gefechts und nach jedem Treffer stellen sich beide Fechter jeweils an der Startlinie auf. Die Planche wird eingeteilt in: Mittellinie, Startlinie, Warnlinie und Endlinie. Auf den jeweiligen Startlinien nehmen die Fechter ihre Stellung nach jedem Treffer ein. Die Warnlinie der letzten zwei Meter der Fechtbahn dienen den Fechtern zur besseren optischen Orientierung. Überschreitet ein Fechter die Endlinie mit beiden Füßen oder verlässt er die Bahn innerhalb des letzten Meters seiner Bahnhälfte seitlich, erhält er einen Straftreffer. Verlässt ein Fechter mit einem oder beiden Füßen die Fechtbahn außerhalb des letzten Meters seitlich, wird er einen Meter zurück gestellt.
Fechtgruß
Zu Beginn und am Ende eines Gefechts oder einer Lektion grüßen beide Fechter mit der Waffe ihren Gegner, ( den Obmann und die Zuschauer).
Fechtstellung
Ist die Ausgangs- und Endposition aller Körperbewegungen. Zwischen Ausfallbein und Standbein ist ein Abstand von 1,5-2 Fußlängen; der Fuß des Ausfallbeins steht im rechten Winkel vor dem Standbein.(1) Die Beine sind gebeugt, der Körper ist aufrecht, der waffenfreie Arme zeigt nach hinten oben. Das Gewicht des Körpers sollte auf beide Beine gleichmäßig verteilt werden.
FIE
Fédération International d`Escrime (Internationaler Fechtverband)
Finte
Sie ist ein Scheinangriff, der den Gegner zu einer Parade verleiten soll, die man umgeht, um dann die freiwerdende Blöße beim Gegner zu treffen. Der Scheinangriff muss möglichst echt den Gegner bedrohen, damit dieser auch pariert. Wird die Finte ohne Klingenberührung ausgeführt, so wird diese als freie Finte bezeichnet.
Filo
Der Gleitstoß (Filo) ist eine besondere Form des Bindungsstoßes. Charakteristisch ist der von Beginn an permanente Kontakt ab der Bindung bis zum Aufkommen des Treffers.
Fleche
Unter Flechè wird ein Sturzangiff bezeichnet, der mit einem seitlichen Vorbeilaufen am Gegner endet. Der Flèche stellt die schnellste Form der Vorwärtsbewegung dar. Beim Säbelfechten sind Flèche-Angriffe nicht erlaubt.
Florett
Das Florett mit einer Gesamtlänge von 110 cm, (Klingenlänge 90 cm) und einem Gewicht von 550 g gehört zu den Stoßwaffen. Beim Florettfechten gilt das Treffervorrecht, d.h. ausgeführte Angriffe des Gegners müssen zunächst abgewehrt werden, bevor selbst der Fechter das Recht zum Angriff erhält.
G
Gefecht
Ein Gefecht ist ein Wettkampf zweier Fechter gegeneinander innerhalb einer Runde bei einer begrenzten Kampfzeit (5 Treffer innerhalb von 3 Minuten). In der Altersklasse A-Jugend aufwärts bis zu den Aktiven wird in Direktausscheidungen auf 15 Treffer gefochten.
Gegenangriff
Als Gegenangriffe werden offensive Aktionen bezeichnet bzw. Angriffe, die in die Vorbereitung des gegnerischen Angriffes hinein führen.
Gelbe Karte
Beim Fechten gibt es drei Sanktionsmaßnahmen, welche vom Obmann gegen einen Fechter mittels farbiger Signalkarten ausgesprochen werden, wenn dieser gegen eine Regel verstoßen hat. Als Sanktionsmaßnahmen gelten:
– eine Verwarnung (Angezeigt durch die Gelbe Karte),
– ein Straftreffer (Angezeigt durch die Rote Karte) und
– die Disqualifikation
Eine Gelbe Karte gibt es beispielsweise für:
– Defektes Material (Waffe, Körperkabel) zu Beginn eines Gefechts
– Verdecken der Trefffläche und Gebrauch des unbewaffneten Arms
– Seitliches Verlassen der Fechtbahn, um einen Treffer zu vermeiden.
Gleitstoß
Siehe „Filo“
Grundangriffe
Angriffshandlungen, die gegen nicht angreifende Gegner ohne unmittelbare Verbindung mit vorausgegangenen Angriffs- oder Verteidigungshandlungen durchgeführt werden. Grundangriffe werden unterteilt in :
– Direkte Angriffe
– Umgehungsangriffe
– Beseitigungsangriffe
Grundlagenausbildung
Konditionelle, Kooridnativ- technische und strategisch-taktische Fähigkeiten und Fertigkeiten werden geschult mit dem Ziel bessere Leistungen und Ergebnisse (im Wettkampf) anzustreben.
H
Halbkreisparade
Deckungs- und Verteidigungsbewegung mit der Klinge. Die gegnerische Klinge wird durch eine halbkreisförmige Klingenbewegung in diagonaler oder vertikaler Richtung abgewehrt.
Hieb
Angriffsform beim Säbelfechten, um einen Treffer zu erzielen. Es wird zwischen Arm-, Brust- und Kopfhieben unterschieden.
Hoffnungslauf
Ein Direktausscheid kann auch mit einem Hoffnungslauf durchgeführt werden. Jeder Fechter tritt zunächst in zwei Gefechten an. Diejenigen, die beide Gefechte gewinnen, sind für die nächste Ausscheidungsrunde qualifiziert. Alle Fechter, die beide Gefechte verloren haben, scheiden aus. Fechter mit einem Sieg und einer Niederlage haben noch die Möglichkeit, sich über ein drittes Gefecht, den sog. Hoffnungslauf, für die folgende Runde zu qualifizieren.
I
Inkontro
Auf beiden Seiten werden vom Treffermeldegerät Treffer angezeigt, aber ein Fechter hat beispielsweise die Angriffsaktion frühzeitiger begonnen
Intention
Siehe „Zwischenangriff“
J
——————–
Caroline Trautmann
Lesen Sie auch: Fechtlexikon: Die Buchstaben Q bis Z
Quellenangaben:
1. http://de.wikipedia.org
2. http://www.fechten.com
3. http://www.fechten.org
4. http://www.skg‐im.net