Fechtlexikon: Die Buchstaben A bis E

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Die wichtigsten Fachbegriffe des Fechtsports werden von trainingsworld Fechtsport-Expertin Dr. Caroline Trautmann in vier Teilen vorgestellt. Hier finden Sie die Buchstaben A wie „Angriff“ bis E wie „En garde“.

A

Angriff

Offensive Aktion, mit denen Treffer gesetzt und gegnerische Treffer verhindert werden sollen. Bei dem Angriff wird die gegnerische Trefffläche durch eine Vorwärtsbewegung und gleichzeitige Streckung des Waffenarmes bedroht; die Ausführung der Bewegung erfolgt schnell und sehr genau.

 

Ausfall

Der Ausfall gehört zu den wichtigsten Körperbewegungen im Fechten und ist die häufigste Annäherungsbewegung des Fechters beim Angriff, die mit einem plötzlichen Vorschnellen des Oberkörpers verbunden ist. Der Abstoß erfolgt mit dem Standbein (hinters Bein); dabei bestimmt die Größe der Kraft während des Abstoßes die Schnelligkeit und Weite des Ausfalls. Das Ausfallbein bremst die Vorwärtsbewegung ab. Im Ausfall dient der nicht waffenführende Arm dazu, das Gleichgewicht zu erhalten. Die Bewegung des nicht waffenführenden Armes erfolgt von oben nach unten/hinten. Die Rückkehr in die Fechtstellung erfolgt durch einen aktiven Abstoß des Ausfallbeines und gleichzeitiger Beugung des Standbeins.

Durch den Ausfall versucht der Fechter in eine enge Mensur zu gelangen, um einen Treffer zu erzielen.

 

Ausfallbein

Das vordere Bein eines Fechters in der Fechtstellung wird als Ausfallbein bezeichnet. Beim Rechtshänder ist das rechte Bein das Ausfallbein, beim Linkshänder das linke Bein.

 

Appel

Einfache Beinbewegung mit dem Ausfallbein, Vortäuschung einer Angriffsbewegung, um eine gegnerische Reaktion zu provozieren.

 

B

Battuta

Der Schlag auf die gegnerische Klinge, wodurch diese aus ihrer bedrohenden Richtung entfernt wird . Der Klingenschlag dient dazu, den gegnerischen Angriffsaufbau zu stören und die eigene Absicht zu verschleiern und den Angriff vorzubereiten.

 

Ballestra

Sprung vorwärts mit anschließendem Ausfall (Sprung vor – Ausfall).

 

Beinarbeit

Die Beinarbeit gehört zu den technischen Grundelementen der Körperbewegungen. Die Bewegungen werden immer aus der Fechtstellung/Körperstellung heraus ausgeführt wie z. B. Schritt vor, Schritt zurück oder Ausfall.

 

Beintempo

Die Variation von Schnelligkeit der Beinbewegung.

 

Berührung

Berührungen sind in der Regel neutral. Die Benennung erfolgt nach der Position, die der Fechter einnimmt z. B. Quartberührung.

 

Bindung

Erfassen und Beherrschen der gegnerischen Klinge mit der eigenen Klinge, um die gegnerische Klingenspitze aus der bedrohenden Angriffslinie abzudrängen. Nach erfolgreicher Bindung kann der Angriff beispielsweise durch einen Stoß fortgesetzt werden (Bindungsangriff).

 

Bingo

Ist eine Angriffshandlung, bei der er sich um einen Wurfhieb ohne Klingenkontakt (Bindung) über die Glocke des Gegners handelt.

 

Blößen

Teile der Trefffläche. Es gibt 2 obere und 2 untere Blößen, die jeweils nach innerer bzw. äußerer Körperlage unterschieden werden.

 

Brusthieb

Der Brusthieb wird im Säbelfechten unterteilt in

a) aufgelegten Brusthieb

b) durchgezogenen Brusthieb

 

C

Cavation

Umgehung der gegnerischen Klinge mit der eigenen Waffe (Waffenspitze) um die Glocke des Gegners herum

 

CEE

Confédération Européenne d` Escrime – Europäischer Fechtverband

 

Coupé

Ein Coupé ist beim Fechten ein Angriffs- oder Verteidigungsstoß, der über die Spitze der gegnerischen Waffe hinweg geführt wird. Die Bewegung darf nur aus dem Handgelenk erfolgen, da durch ein Zurückziehen das Angriffsrecht verloren ginge. Die Klinge wird rasch angehoben und der Stoß wird über die gegnerische Klinge geführt.

 

D

Degen

Aus der ursprünglichen Duellwaffe wurde die heutige Sportwaffe. Der Degen gehört zu den Stoßwaffen

 

Deutscher Fechterbund

Der Deutsche Fechter-Bund e. V. ist ein Verband der Verbände. 20 Landesfachverbände sind derzeit Mitglied im nationalen Dachverband der Fechter. Neben dem Hochleistungssport gehören auch der Jugend-, Breiten- und der Seniorensport zum Aufgabengebiet des DFB.

 

Doppeltreffer

Sind gegenseitige Treffer, die beim Degenfechten gewertet werden.

 

E

Einladung

Je nachdem, welche Auslage (gemeint ist die Lage der Klinge) eingenommen wird, ist ein Teil der Trefferfläche/Blöße ungedeckt; d. h. der Gegner ist eingeladen, die ungedeckte Blöße zu treffen. Ziel ist es, mit einer Einladung den Angriff mit einer Parade-Riposte abzuwehren und dann selbst den Gegner zu treffen.

 

Elektrische Trefferanzeige

Elektrische Anzeigegeräte (Treffermelder) sorgen im Sportfechten bei allen drei Waffen für eine bessere Wahrnehmung der fechterischen Aktionen. Eine rote bzw. eine grüne Lampe signalisieren auf der gültigen Trefffläche des einen bzw. des anderen Fechters aufgekommene Treffer.

 

En Garde

Wird vom Obmann genannt und entspricht dem Kommando „Fechtstellung“ zu Beginn oder bei Fortsetzung eines Gefechtes.

 

Lesen Sie auch: Regeln im Fechtsport 

 

Caroline Trautmann

 

Quellenangaben

1. http://de.wikipedia.org

2. http://www.fechten.com

3. http://www.fechten.org

4. http://www.skg‐im.net

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Caroline Trautmann

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