Kryotherapie – Die heilende Kraft der Kälte

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Kryotherapie oder umgangssprachlich Kältetherapie wird von Jahr zu Jahr immer populärer und findet neben dem Einsatz im Leistungs- und Profisport zur Regeneration und Entspannung immer öfter Einzug in Medizin, Physiotherapie und Wellness. Wir erklären die wichtigsten Fakten und geben Einblick in die neuesten Trends. 

INHALTSVERZEICHNIS 

  1. Was ist Kryotherapie? 
  2. Wie wirkt Kälte? 
  3. Wo hilft Kryotherapie? 
  4. Welche Trends gibt es in der Kälteherapie 
  5. Kontraindikationen für Kältetherapie 

 Was ist Kryotherapie?

Hinter dem futuristischen Begriff versteckt sich nichts anderes als die Anwendung von Kälte zur Heilung und Schmerzlinderung oder zur Regeneration nach Belastungen. Jeder der sich nach einer Prellung im Sport bereits einen Beutel mit Eiswürfeln oder ein Cool pack auf die betroffene Stelle gelegt hat, ist bereits mit Kryotherapie in Berührung gekommen.  

Darüber hinaus gibt es aber durchaus modernere Anwendungsformen. Die bekannteste ist wohl die Kryokammer, in der Anwender bei bis zu -120°C etwa zwei bis drei Minuten in Badekleidung verbringen können. Diese werden vor allem im Profisport aber auch in speziellen Therapiezentren eingesetzt.  

Weitere neue Anwendungsformen sind Kältekompressen oder Kühlbandagen, die das klassische Kühlpack ersetzen und vor allem für die Heimanwendung und die Anwendung in Training und Physiotherapie äußerst praktisch sind.

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 Wie wirkt Kälte?

Das Ziel einer Kältetherapie ist der Wärmeentzug des zu behandelnden Gewebes. Die Kälte führt zu einer Gefäßverengung, einer Verringerung der muskulären Spannung und einer Deaktivierung der Entzündungsmediatoren. Das kann sowohl Schmerzlindernd und Abschwellend (vor allem wirksam bei Ödemen) wirken als auch Entzündungsprozesse stark verlangsamen.   

Je nachdem, wie lange ein Kältereiz auf Haut und Muskulatur einwirkt, ist die Wirkung unterschiedlich. Bei kurzzeitiger Kälte (bis 5 Minuten) wirkt die Kälte schmerzlindernd, bei längerer Kühlung (10 bis 30 Minuten) kann Kälte sogar entzündungshemmend wirken. 

Die Kälte verringert die Schmerzempfindlichkeit und verlangsamt die Nervenleitgeschwindigkeit für Schmerzreize. Das gilt auch für die Muskulatur. Zudem werden bei längerer Kühlung die Erschlaffungsphasen der Muskeln verlängert und so die Spannung gesenkt, so dass sich Muskelverspannungen und Verkrampfungen lösen. Kurze Kälteimpulse dagegen steigern die Muskelaktivität. 

In den Blut- und Lymphgefäßen wird die Durchblutung von der Kälte vermindert, da sich die Gefäße verengen und weniger Blut zirkulieren lassen. In den Venen erhöht sich dagegen der Blutfluss. Dadurch kommt es zu einer Förderung des Abflusses von Ödemen (Schwellungen). Außerdem wird der Stoffwechsel im gekühlten Gewebe herabgesetzt. 

Wo hilft Kryotherapie? 

Eine Kryotherapie ist ideal unmittelbar nach Verletzungen, Unfällen und Operationen zur Schmerzlinderung und Minderung von Schwellungen sowie zur Reduzierung vermehrter Einblutungen ins Gewebe. Ebenso können durch Kältetherapie bei degenerativen Gelenkbeschwerden wie Arthrose die Schmerzen gelindert und Schwellungen verhindert werden. 

Auch bei Sehnen- und Muskelansatzreizungen wie Tennisarm, Golfarm oder Sehnenscheidenentzündungen werden durch Kältetherapie die Schmerzen gelindert und eine schnellere Heilung wird unterstützt. 

Welche Trends gibt es in der Kältetherapie? 

Neben den aus dem Profisport bekannten Kryokammern geht der Trend in der Kältetherapie vor allem in Richtung mobiler und alltagstauglicher Produkte wie den Kältebandagen der Firma Freeze Sleeve. Diese liefern eine 360° Kältetherapie, erlauben volle Bewegungsfreiheit bei der Anwendung und können in jeder Tiefkühltruhe auf die perfekte Kühltemperatur gebracht werden.  

Was sind Kontraindikationen für Kältetherapie? 

Grundsätzlich sollte vor dem Einsatz einer Kältetherapie ein Check beim Arzt durchgeführt werden. Kältetherapie sollte nicht eingesetzt werden, wenn die zu behandelnde Person an einer der folgenden Erkrankungen bzw. Symptome leidet:
Periphere Durchblutungsstörungen, Kälteantikörpererkrankung, Vaskulitis, Lymphödeme, arterielle Durchblutungsstörungen, Sensibilitätsstörungen, lokale Erfrierungen, Raynaud Syndrom, Gefäßkrämpfe, Nieren- und/oder Blasenstörungen, systemische Sklerodermie. 

 

 

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