Krafttraining ist in vielen Ausdauersportarten lediglich eine Ergänzung im Training außerhalb der Saison. Im Winter findet man in Radmagazinen immer noch die Empfehlung im Fitnessstudio eher „Kraftausdauer“ zu trainieren.
Studien zeigen jedoch, dass Ausdauersportler mit dem Ziel die Maximalkraft zu steigern das Training mit Hanteln angehen sollten.
Eine norwegische Untersuchung befasste sich mit den Auswirkungen eines Maximalkrafttrainings auf die Arbeitsökonomie bei Wettkampfradsportlern. Als Messparameter dienten die Arbeitsökonomie (CE) bei 70% der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max), Arbeitseffizienz bei 70% VO2max sowie die Zeit bis zur Erschöpfung bei maximaler Belastung. Gemessen wurden außerdem das Einerwiederholungsmaximum (1RM) und die Kraftentwicklung (RFD) bei Kniebeugen. 16 Wettkampfradsportler (12 Männer, 4 Frauen) wurden zufällig in eine Trainings- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt, 13 Sportler (10 Männer, 3 Frauen) schlossen die Studie ab. Die Trainingsgruppe (7 Männer, 1 Frau) führte 3 Mal wöchentlich für insgesamt 8 Wochen neben ihrem Ausdauerprogramm zusätzlich Kniebeugen durch, jeweils mit 4 Sätzen und 4 maximalkräftigen Wiederholungen je Satz. Die Kontrollgruppe führte während der gleichen Zeit ihr normales Ausdauerprogramm durch.
Zusätzliches Maximalkrafttraining für zu signifikanten Verbesserungen
Das zusätzliche Training führte zu signifikanten (p < 0.05) Verbesserungen bei 1RM (14.2%), RFD (16.7%), CE (4.8%) Arbeitseffizienz (4.7%) sowie der Zeit bis zur Erschöpfung (17.2%). Es wurden keine Veränderungen für VO2max und Körpergewicht gemessen. Die Kontrollgruppe verbesserte sich bei der Arbeitseffizienz, allerdings war diese Verbesserung (1.4%) signifikant (p < 0.05) kleiner als die in der Trainingsgruppe. Keiner der anderen gemessenen Parameter wies in der Kontrollgruppe eine Veränderung auf.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein zusätzliches Maximalkrafttraining über 8 Wochen zu zahlreichen signifikanten Verbesserungen der Ausdauerleistung bei Radsportlern führt und dass ohne negative Effekte auf die Sauerstoffaufnahme und das Körpergewicht.
Quelle:
The Journal of Strength and Conditioning Research, 2010. 24 (8), S. 2157-2165.