Intervall- und „Sweet-Spot“-Training lassen sich effektiv allein über einen Leistungsmesser ansteuern. Ihre Herzfrequenz reagiert etwas zeitverzögert, so dass sie darüber keine Informationen erhalten.
Wenn Sie in ein Intervalltraining starten, dauert es eben kurze Zeit, bis Ihr Organismus auf die Belastung reagiert. Die Leistung hingegen zeigt die direkte Aktion Ihres Körpers. Wenn Sie also einen Leistungsmesser nutzen, können Sie intensive und extensive Intervalle über die tatsächliche Belastung ansteuern. Wenn Sie ein 5 minütiges Intervall im Entwicklungsbereich (EB) fahren wollen, kann es sein, dass Sie die Zielbereiche über die Herzfrequenz erst erreichen, nachdem Sie schon eine Minute im Intervall fahren. Ein Leistungsmesser zeigt hingegen unmittelbar an, wenn die Belastung steigt. Allerdings bedeutet dies nicht im Umkehrschluss, dass die Herzfrequenz an dieser Stelle „überflüssig“ ist, denn sie gibt dennoch sehr wertvolle Informationen über die Beanspruchung des Körpers und über Ermüdung und Ihre Form. Es kann im Training also nicht um die Frage „Leistung ODER Herzfrequenz“ gehen sondern um die Arbeit mit beidem. So richtig wertvoll wird ein Leistungsmesser dann, wenn Sie bei der Auswertung Ihres Trainings auf beide Parameter und deren Entwicklung zurückgreifen können.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten!
Der Einsatz eines Leistungsmessers in Ihrem Radtraining kann aus unterschiedlichen Gründen Sinn machen. Zum einen lassen sich im Intervalltraining Belastungen besser ansteuern. Sie können außerdem in Ihrem Grundlagenausdauertraining je nach Ziel Einheiten über die Leistung und andere über die Herzfrequenz ansteuern. Während des Trainings zeigen Ihnen zudem die meisten Leistungsmesser viele weitere interessante Informationen an. Die pedalbasierten Systeme von Polar und Garmin und auch die Infocrank von Verve geben unmittelbar Rückmeldung zur Verteilung der Leistung von rechtem und linkem Bein. Ungleich- mäßiges Treten wird so unmittelbar in Ihrer Anzeige sichtbar. Auch viele Rechenwerte aus der Leistung lassen sich mit modernen Radcomputern anzeigen. Die Radcomputer von Garmin und auch das Navi2Coach von Osynce sind Ant+ kompatibel und zeigen während des Trainings die Durchschnittsleistung über 3, 10 oder 30 Sekunden an. So haben Sie unmittelbar während Ihrer Ausfahrt viele nützliche Informationen direkt auf Ihrem Display verfügbar. Auch zur Formüberprüfung können Sie Ihren Leistungsmesser nutzen. In Zeitfahren, in denen Sie über eine bestimmte Zeit die maximale Leistung treten, lässt sich direkt überprüfen, ob Sie in der Lage waren Ihre Leistung zu steigern.
Wie Sie die Daten interpretieren
Den größten Wert bietet Ihnen ein Leistungsmesser im Anschluss an Ihre Trainingsausfahrt. Wenn Sie noch nie mit einem Leistungsmesser gearbeitet haben, werden Sie zu beginn von den vielfältigen Möglichkeiten nahezu überrannt werden. Neben den vielen verschiedenen graphischen Darstellungen gibt es auch einige sehr interessante Rechenwerte, die Ihnen ein Leistungsmesser bietet. Je nachdem, ob Sie mit einem Trainer arbeiten oder nicht, müssen Sie sich an das Thema „Auswerten der Daten“ heranwagen. Empfehlenswert ist dabei das Nutzen der kostenlosen Software „Golden Cheetah“, die eine Fülle an Informationen bietet.
Zielsprint
Alleine vom Montieren eines Leistungsmessers werden Sie sicher nicht profitieren können. Sie müssen sich erst einmal in die Thematik reinarbeiten oder aber mit einem professionellen Trainer zusammenarbeiten. Dann kann ein Leistungsmesser jedoch seinen wahren Wert entfalten. Potenzial bieten sie dennoch, vor allem dann, wenn Sie die Informationen auch in Ihre Arbeit mit einem Trainer oder in ihre persönliche Planung fließen lassen. Das Geld für einen Leistungsmesser gehört sicher zu den sinnvollsten Investitionen wenn Sie Ihr Rennrad zusammenstellen.
Tipps für Ihr Training
– Nutzen Sie die Parameter Herzfrequenz und Leistung gemeinsam
– Grundlagentraining steuern Sie besser über die Herzfrequenz
– Intervalle lassen sich mit der Leistung genauer steuern
– Nutzen Sie qualitativ hochwertige Auswertungssoftware
– Erfassen Sie auch subjektive Eindrücke zum Training
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