Langsames Training

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Seit einiger Zeit stufen Experten den Nutzen von langen, langsamen Workouts für Ausdauerläufer niedriger ein zugunsten kürzerer hoch intensiver Trainingsrunden. Jetzt hat allerdings eine spanische Studie, die 8 gut trainierte Ausdauerläufer während der 6 Monate vor ihren nationalen Querfeldeinmeisterschaften verfolgte, Zweifel auf diese Weisheiten geworfen.

Die Forscher fanden heraus, dass die Läufer den größten Teil ihrer Trainingszeit bei niedriger Intensität trainierten (unter 60 % VO2max). Aber sie fanden ebenso Beweise dafür, dass die Gesamttrainingszeit bei niedriger Intensität mit verbesserten Leistungen bei den hochintensiven Ausdauerdisziplinen verbunden war.

Die Pulsfrequenzen der Läufer wurden mit einer Fernmesstechnik namens Telemetrie aufgezeichnet. Die Aufzeichnung erfolgte ununterbrochen während jeder Trainingseinheit zwischen August und Februar vor den Meisterschaften, in denen sie entweder über die Kurzstrecke (4.175 km) oder die Langstrecke (10.130 km) antraten.

Die Forscher quantifizierten die angefallene Gesamtzeit, die von jedem Läufer in Zone 1 (niedrige Intensität), in Zone 2 (gemäßigte Intensität, 60–85 % VO2max) und in Zone 3 (hohe Intensität, über 85 % VO2max) trainiert wurde und bezogen dies dann auf die abschließende Wettkampfleistung. Ihre zwei Schlüsselentdeckungen waren:

  • Dass diese regional bzw. national antretenden Ausdauerläufer den Hauptteil (71 %) ihrer Trainingszeit in Zone 1 und lediglich 8 % in Zone 3 verbrachten;
  • Dass die gesamte in Zone 1 verbrachte Trainingszeit mit verbesserten Zeiten über beide Wettkampfstrecken in Verbindung gebracht werden konnte, insbesondere bei den Läufen über die lange Distanz.

„Unsere Entdeckungen suggerieren“, folgerten die Forscher, „dass die Gesamttrainingszeit bei niedriger Intensität mit verbesserter Leistung während der hochintensiven Ausdauerdisziplinen verbunden sein könnte, zumindest wenn die Dauer des Wettkampfes etwa 35 Minuten beträgt. Weitere vermittelnde Studien sind erforderlich, um unsere Entdeckungen zu bekräftigen.“

Sie könnten diese unerwarteten Resultate nicht so ohne weiteres erklären, schlagen aber vor, dass Athleten sich auf eine Art „Krafteinteilung“ einlassen sollten, die über einen sehr langen Zeitraum stattfindet. „Ebenso wie sich Athleten ihre Energieressourcen innerhalb eines Wettkampfes einteilen müssen… scheint es, als ob sie auch ein bestimmtes Niveau an Krafteinteilung über lange Zeitabschnitte einhalten müssen, damit die Balance des Trainingstresses und der Trainingsanpassung vorteilhaft bleiben.“

Medicine & Science in Sports & Exercise, Bd. 38 (3), S. 496–504
 

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Trainingsworld

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