Auch der beste Skifahrer muss erst einmal lernen, wie man sich auf den rutschigen Brettern steht, bevor er die schwarzen Pisten dieser Welt hinunterfahren kann. Wenn Sie selber einem Kind das Skifahren beibringen möchn, finden Sie hier Übungen für das erste Mal auf Skiern.
Bei Kindern ist es wichtig, klein anzufangen und erst auf flachen Hügeln oder sogar der Ebene zu üben. So können sich die zukünftigen Skifahrer langsam an den ungewohnten, rutschigen Untergrund und die Bretter an den Füßen gewöhnen. (Lesen Sie auch den ersten Teil des Artikels. Skifahren mit Kindern – Grundlagen)
Übung 1 – Das unbekannte Element
„Die Kinder müssen sich zunächst mit dem Material, dem ungewohnten Untergrund und dem zusätzlichen Gewicht an den Füßen vertraut machen“, sagt Clara Kersten, Skilehrerein in Malbun/Liechtenstein. „Bevor wir mit den Kindern liften oder fahren, sollen sie sich zunächst auf ebenem Boden mit den Skiern vertraut machen.“ Die erste und vielleicht auch wichtigste Übung besteht daher einfach darin, den Kindern Skier anzuziehen und sie zunächst an der Hand und später alleine auf ebener Fläche herumrutschen zu lassen.
Übung 2 – die ersten Rutscher
Immer nur auf der Ebene herumzurutschen, macht auf Dauer keinen Spaß. Daher sollte man sich für die folgenden Übungen
einen flachen Hang suchen. Gut ist, wenn man wie in Malbun einen Übungshang für Kinder mit Förderband hat – das bei Kindern auch Zauberteppich genannt wird -, das die jungen Skifahrer problemlos nach oben bringt. Ansonsten ist es gut, wenn man einen Teppich auf den Schnee legt, auf dem die Kinder nach oben gehen können. Liften fällt vielen noch schwer und auf dem rutschigen Hang nach oben zu gehen, ist noch schwieriger. Als Aufstiegshilfe ist ein Teppich daher gut geeignet, damit die Kinder vom schwierigen und anstrengenden Aufstieg nicht frustriert werden.
„Sobald die Kinder sicher auf den Skiern stehen, möchten sie natürlich auch den Berg hinunter fahren“, sagt Clara. Zu Beginn lernen die Kinder das Geradeausfahren. Hierbei sind die Ski parallel nebeneinander wie „Pommes“ oder „Eisenbahnschienen“. Die Kinder legen die Hände auf die Knie und fahren den leicht geneigten Hang mit geradem Auslauf hinunter. Wenn ein Kind etwas ängstlich ist, nimmt die Skilehrerin oder der Skilehrer es an die Hand. Gut ist, wenn am Ende des Hangs bzw. am Ende der zu fahrenden Strecke ein Teppich liegt, der das Kind abbremst. So muss das Kind nicht selber anhalten und kann schon weitgehend alleine fahren.
Übung 3 – das Anhalten
Wichtig ist, dass die Kinder auch aus eigener Kraft anhalten können. Daher lernen sie als nächstes das Bremsen mit dem Pflug. „Dazu müssen die Kinder die Pflugstellung der Ski beherrschen“, erklärt Clara. „Sie sollen sich vorstellen, ihre Ski wie ein Pizzastück oder ein Bug von einem Schiff zu halten.“ Die Stellung der Ski kann man zunächst im Stehen üben und anschließend bei langsamer Fahrt. Dabei fährt das Kind dann in der Parallelstellung los, um nach wenigen Metern die Skienden auseinander zu führen, bis sie angehalten haben. Als Spielform ist das „Stoppspiel“ sehr beliebt, bei dem die Kinder erst Schuss fahren und wenn der Skilehrer „Stopp“ ruft, müssen die Kinder im Pflug bremsen.
Christian Riedel
Quellenangaben:
1. www.bergbahnen.li/
2. www.schneesportschule.li