Bietet das Atemmuskeltraining (AMT) auch Vorteile für Sportler, die ein intermittierendes Training absolvieren, wie z. B. Fußballer?
Welchen Nutzen das Atemmuskeltraining für Ausdauersportler hat, wurde bereits oft ausführlich besprochen. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Atemmuskeln, wenn sie ermüden, als eine Art Schutzreflex Blut aus der arbeitenden Muskulatur „stehlen“. Hierdurch wird die Sauerstoffversorgung reduziert und die sportliche Leistung unverhältnismäßig stark geschwächt. Aber bietet das AMT auch Vorteile für Sportler, die ein intermittierendes Training absolvieren, wie z. B. Fußballer?
Dieser Frage gingen US-Wissenschaftler von der Columbus State University nach. In einer aktuellen Studie untersuchten sie 27 Collegefußballer (20 Männer, 7 Frauen). Die Probanden wurden während der Nebensaison beliebig in eine Atemmuskeltraining (AMT)- oder eine Kontrollgruppe eingeteilt. Über einen Zeitraum von 5 Wochen absolvierte die AMT-Gruppe 10-mal wöchentlich ein 30-RM-Trainingsprotokoll mit einem Trainingsgerät für die Atemmuskulatur. Die Kontrollgruppe machte kein AMT.
Die anschließende Leistung wurde dann anhand der Stufe 1 des Jo-Jo-Tests zur Bestimmung der Ausdauerfähigkeit ermittelt (eine Variante des Shuttle-Run-Bleep-Tests, bei dem die Teilnehmer nach jedem Shuttle Run eine kurze aktive Pause von 10 Sekunden machen). Während und unmittelbar nach dem Jo-Jo-Test wurde die Kurzatmigkeit überprüft, um zu sehen, wie erschöpft die Probanden waren.
Am Ende des Trainingszeitraums hatte die AMT-Gruppe mehr Kraft in der Atemmuskulatur entwickelt als die Kontrollgruppe. Obgleich bei der Ermüdung der Atemmuskeln keine großen Unterschiede festgestellt werden konnten, erzielte die AMT-Gruppe deutlich bessere Ergebnisse im Jo-Jo-Test. Sie liefen im Durchschnitt 217 m weiter als die Kontrollgruppe. Diese Studie zeigt, dass das AMT nicht nur für Ausdauersportler eine sinnvolle Trainingsergänzung sein kann, sondern auch für Sportler und Sportlerinnen aus intermittierenden Sportarten.
Quellenangaben:
International Journal of Sports Medicine, 2008