Junge Schwimmer profitieren von hochintensivem Intervalltraining

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Im Schwimmtraining werden oft große Umfänge mit moderaten Geschwindigkeiten trainiert. Eine Untersuchung zeigt nun, dass mit hochintensivem Intervalltraining bei Schwimmern im Alter zwischen 9 und 11 Jahren eine bessere Steigerung der der VO2max erreicht werden kann als mit Volumentraining. 

Im Schwimmen sind große Volumen im Training fast schon normal. Angesichts der eher kurzen Wettkampfstrecken stellt sich die Frage, inwiefern dies eine optimale Leistungsvoraussetzung sein kann. Es zeigte sich in verschiedenen Studien, dass hochintensives Intervalltraining sehr gute Trainingsanpassungen bei geringem Trainingsvolumen zur Folge hatte. In einer Studie der Deutschen Sporthochschule sollten die Auswirkungen eines 5-wöchigen hochintensiven Intervalltrainings (HIT) auf die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu einer Trainingsform mit großem Trainingsumfang (High-Volume-Training, HVT) untersucht werden. Bei einer Gruppe von 9- bis 11-jährigen Schwimmern wurden die Zeiten für 100 und 2000 m gemessen. Die VO2peak und die maximale Laktatkonzentration wurden dabei erfasst. Die Leistung in den 2000 m verbesserte sich dabei in Folge des HIT, während sich die 100-m-Zeit nicht verbesserte. Bei der Gruppe HVT verschlechterte sich die 100-m-Zeit sogar und bei 2000 m veränderte sich nichts. Die Sauerstoffaufnahme und die maximale Laktatkonzentration verbesserten sich bei beiden Gruppen. Die Autoren empfehlen darauf basierend die Methode des hochintensiven Intervalltrainings für Schwimmer, da die Steigerungen in einer kürzeren Trainingszeit erzielt werden können. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Studienzeitraum sehr kurz war und dass die Frage der Ermüdung in Folge der hohen Intensitäten noch unzureichend geklärt ist. In der Sportpraxis sollte der Einsatz solcher Trainingsmittel gerade bei jüngeren Sportlern vorsichtig erfolgen, da eine größere Ermüdung die Gefahr eines Übertrainings bergen kann. Außerdem stellt sich die Frage, inwiefern die Ergebnisse von 9–11 Jährigen, die über ein geringes Trainingsalter verfügen, generalisiert werden können.

Dennis Sandig

 

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European Journal of Applied Physiology, 2010, Bd. 4, Published ahead of print

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Über den Autor

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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