Studie: Gewichtheben und Kettlebells im Vergleich

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Functional Training liegt im Trend! Gerade die Verfechter der Kettlebells weisen immer wieder auf die besonderen Effekte bezüglich der Kraftfähigkeiten hin. Die Studienlage ist hier relativ dünn, so dass Behauptungen und Gegenbehauptungen in der Diskussion dominieren.

Eine Studie konnte nun zeigen, dass sich die Kraft insbesondere mit kraftbetonten Übungen wie dem Gewichtheben effektiver steigern lässt, als mit Kettlebells. Anpassungen koordinativer Art lassen sich durch die Kettelbells in selbem Maße erzeugen. Eine kalifornische Untersuchung befasste sich mit dem kurzfristigen Einfluss zweier verschiedener Trainingsmethoden über sechs Wochen auf die Parameter Sprunghöhe, Kraft und Körperzusammensetzung. 

Getestet wurden 30 gesunde Männer in 2 Gruppen 

Dazu wurden 30 gesunde Männer randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe (a) Gewichtheberübungen (n = 13; Alter 22.92 ± 1.98 Jahre; Körpergewicht 80.57 ± 12.99 kg; Größe 174.56 ± 5.80 cm) und Gruppe (b) Kettlebelleübungen (n = 17; Alter 22.76 ± 1.86 Jahre; Körpergewicht 78.99 ± 10.68 kg; Größe 176.79 ± 5.08 cm). Die Gruppen trainierten jeweils zweimal pro Woche für insgesamt sechs Wochen. Für das Training wurde ein linear periodisiertes Modell genutzt. In Woche 1-3 betrug das Trainingsvolumen 3 x 6 (Kettlebell Swings bzw. High Pulls), 4 x 4 (Beschleunigungsschwünge bzw. Power Cleans) und 4 x 6 (Goblet Squats bzw. Nackenkniebeugen). Das Volumen wurde während der Trainingswochen 4-6 gesteigert zu 4 x 6, 6 x 4 und 4 x 6. Die Probanden wurden getestet und vermessen für die Parameter Größe (cm), Gewicht (kg) und Körperzusammensetzung (Kaliper). Die Kraft wurde mittels 1 RM bei der Nackenkniebeuge ermittelt, die Explosivkraft anhand des 1 RM beim Umsetzen und der Sprunghöhe. 

Gewichtheberübungen verbessern Kraft mehr

Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass beide Trainingsmethoden zu signifikanten Verbesserungen der Parameter Kraft und Explosivkraft führen. Die Gewichtheberübungen sind zur Verbesserung der Kraftfähigkeit besser geeignet. Keine der beiden Methoden führte zu einer Veränderung der gemessenen Anthropometriewerte. 

Quelle:

The Journal of Strength and Conditioning Research, 2012. 26 (5), S. 1199-1202.

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Über den Autor

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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