Wakeboard fahren gibt es als Sportart seit den 1980er Jahren und es entwickelte sich aus einer Mischung von Wasserski und Wellenreiten. Seit 2005 ist Wakeboardfahren bei den World Games vertreten. Als olympische Disziplin hat es sich derzeit noch nicht durchgesetzt.
Der deutsche Wasserski- und Wakeboardverband e.V. (DWWV) organisiert derzeit 55 Vereine mit knapp 3000 Mitgliedern und ist Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Es gibt einen Bundestrainer, einen Verbandsarzt, zwei Leistungsstützpunkte und eine Sportdirektion.
Deutschland weltweit Spitze in Wasserski und Wakeboard
Deutschland ist weltweit Spitze Derzeit gibt es alleine in Deutschland über 70 Anlagen für Wasserski und Wakeboard Sportler. Bayern besitzt aktuell mit 13 Anlagen die höchste Dichte, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen mit 11 Anlagen (Daten: www.surfda.com, www.wasserski.de). Im internationalen Vergleich besitzt Deutschland damit die meisten offiziell gelisteten Anlangen (58), gefolgt von Großbritannien (17), den USA (14) und den Niederlanden (13) (www.cablewakeboard.net).
Fahren hinterm Boot und am Kabelzug
Sowohl hinter dem Boot, als auch an einem Kabelzug können außer dem Wakeboard noch weitere Sportgeräte genutzt werden. Dazu gehören Wasserski, Monoski, Wakeskate, Table, Trick-Ski, Kneeboard und Barfußfahren. Beim Wakeboard selbst gibt es zudem verschiedene Bindungen von einfachen Schlaufen bis hin zu kompletten Boots, wie beim Snowboard fahren.
Boot vs Kabelzug
Als Antrieb für den Sportler kann ein horizontal verlaufende Kabelzug vergleichbare einem Skilift oder klassischer Weise ein Motorboot verwendet werden. Fährt der Sportler hinter einem Boot so dienen in erster Linie die durch das Boot erzeugten Wellen als Sprungschanze. Bei einer Kabelzug Anlage, die normalerweise an einem See aufgebaut ist, gibt es meistens verschiedene Hindernisse („obstacles“). Dazu gehören vor allem Sprungschanzen und Boxen ähnliche Objekte über die dr Sportler mit seinem Wakeboard rutschen kann.
Schutzausrüstung bei Wasserski und Wakeboard
Zur Standardausrüstung des ambitionierten Wakeboarders sollten zumindest ein Helm und eine Prallschutzweste oder eine Schwimmweste gehören. Bei den meisten Anlagen sind diese beiden Ausrüstungsgegenstände auch meistens Bedingung, um die Hindernisse befahren zu dürfen. Ergänzend können Handschuhe getragen werden um deine Blasen- und Hornhautbildung zu vermeiden.
Verletzungen beim Wakeboard fahren
Ob ein Sportler eher hinter dem Boot oder auf einer Anlage fährt kann ebenso wie die Verwendung von Schutzausrüstung einen großen Einfluss auf das Verletzungsmuster haben. In älteren Studien aus den USA dominieren Kopfverletzungen. Bei neueren und europäischen Studien dominieren Knieverletzungen. Knieverletzungen sind weder durch einen Helm, noch durch eine schützendste vermeidbar und auch wahrscheinlicher, je höher ein Sportler springt und landet.
Die Verletzungshäufigkeit ist insgesamt hoch.
74,4% – 98% der aktiven Sportler haben sich schon einmal verletzt. (2,3,4). Besonders häufige schwere Verletzungen sind Rupturen des vorderen Kreuzbandes (4 Übungen gegen Kreuzbandverletzungen), Schulterluxationen und Verletzungen des Sprunggelenks (4,5). Das vordere Kreuzband war je nach Studie zwischen 17-42% die meist häufigste schwerere Verletzung. Insbesondere in älteren Publikationen ist die Angabe von Kopfverletzungen unterschiedlicher Schwere mit 15-29% ebenfalls sehr häufig (6,7). Bis zu 21% aller Verletzungen waren je nach Studie Frakturen.Die häufigsten leichteren Verletzungen umfassen Prellungen und Zerrungen der Muskulatur.
Wann Verletzungen entstehen
Verletzungen entstehen in erster Linie bei Stürzen und Kollisionen mit einem Hindernis oder einem anderen Fahren. Kontakt zu anderen Fahrern erfolgt vor allem wenn auf einer Anlage der voraus fahrende Fahrer stürzt oder wenn zwei Fahrer eine Doppelleine nutzen und gleichzeitig parallel zueinander fahren.
Prävention von Verletzungen
Wakeboard fahren ist insgesamt eine risikoreiche Sportart, weswegen das Thema Verletzungsprävention eine große Rolle spielt. Dazu gehören allgemeine Maßnahmen wie ein umsichtiges Fahren mit Rücksicht auf andere Fahrer, ähnlich den Regeln für Ski- und Snowboardfahrer in den Wintersportgebieten. Das gilt ganz besonders beim Training auf einer Anlage, auf der meistens mehrere Sportler zeitgleich aber versetzt die gleiche Runde fahren.
Gut ausgebildete Kraft der Rumpfmuskulatur. Athletik Training. FMS
Literatur
1. Sabeti M, Sportmedizinische Aspekte im Wasserski- und Wakeboard-Sport. Sport-Orthopädie – Sport Traumatologie. 2012. Vol. 28(1). 8-11
2. Fehske K. et al. Verletzungen im Trendsport Wakeboarding – eine Analyse von Freizeit und Profifahrern. Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 2011
3. Schofer MD et al. Cable wakeboarding, a new trendy sport: analysis of injuries with regard to injury prevention. Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports. 2010
4. Carson WG. Wakeboarding Injuries. Am Journal of Sports Medicine. 2004. 32(1): 164-173 Starr HM, Sanders B. Anterior cruciate ligament injuries in wakeboarding: prevalence and observations on injury mechanism.
5. Hostetler SG et al. Characteristics of water skiing-related and wakeboarding-related injuries treated in emergency departments in the United States, 2001-2003. Am Journal of Sports Medicine. 2005. 33(7): 1065-70
6. Baker JI et al. A comparison of wakeboard-, waterskiing- and tubing-related injuries in the United States, 2000-2007. J Sports Sci Med. 2010. 9(1), 92-97