Programmdesign im Functional Training – Interview mit Dennis Sandig

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Erkenne deine Stärken und Schwächen, erstelle deinen individuellen Trainingsplan und steigere deine sportliche Leistung.

Wer durch funktionelles Training fit und leistungsfähig werden möchte, braucht ein individuelles Programm. Denn Kraft, Mobilität und Stabilität können sich nur dann optimal entwickeln, wenn das Training auf den aktuellen körperlichen Zustand abgestimmt ist und sich an den persönlichen Stärken und Schwächen orientiert. Dazu haben wie Dennis Sandig, Referent für Bildung und Wissenschaftskoordinator bei der Deutschen Triathlon Union, im folgenden Interview befragt.

Du arbeitest im Leistungssport für die Deutsche Triathlon Union – warum beschäftigst Du Dich mit Functional Training?

Dennis Sandig: „Functional Training beschäftigt mich schon seit vielen Jahren. Schon als ich noch selbst aktiv war, fand ich Krafttraining eine super Ergänzung zum Radsport. Während des Studiums und auch danach als Trainer im Radsport und auch mit Triathleten war mir Kraft und Athletiktraining immer wichtig. Aber irgendwie gab es einen Missing-Link – es kam mir noch nicht alles rund vor, wenn meine Athleten beispielsweise in der Beinpresse saßen.“

…und den Missing Link hast Du dann gefunden?

(lacht): „So kann man es sagen. Ich besuchte für das Magazin Trainingsworld die FMS Ausbildung zum Functional Movement Screen bei Eberhard Schlömmer. Zwei Tage wurde intensiv über Bewegungsmuster, Beweglichkeit und Training gesprochen. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken und Ideen. Mir fielen so viele Dinge ein, die mir in der täglichen Arbeit mit Athleten und bei speziellen Dingen, wie dem Bikefitting oder bei Aerodynamiktests mit Profis auffielen. Zurück in Frankfurt begann sofort mit einem FMS Kit erste Erfahrungen zu sammeln.“

Was fiel Dir denn bei der Arbeit mit den Athleten so auf?

„Ich merkte schnell, dass selbst Triathlonprofis, die eigentlich dafür bekannt sind regelmäßig Athletiktraining zu machen mit Defiziten im Bereich der Beweglichkeit in der Schulter oder Hüfte aufwiesen. Auch andere Einschränkungen wie die Ansteuerung der „Hüftstrecker“ fand ich in der Praxis immer wieder.

Mir wurde klar, dass ein Athletiktraining immer auf den Athleten und seine speziellen Anforderungen hin ausgerichtet ein muss. Nur bei meinen damaligen Kollegen stieß ich eher auf Widerstand. Für sie bestand Krafttraining für Ausdauersportler einfach aus Maximalkraft und ein paar „Kernübungen“. Aber mir war schnell klar, dass Training einfach komplexer ist.“

Du bist also weiter am Thema drangeblieben?

„Dadurch, dass ich für die Trainingsworld bei allen Perform Better Summits war, ergab sich die Gelegenheit immer mehr Input zu sammeln. Es gab die Möglichkeit für Trainingsworld auf den Summits mit Größen wie Gray Cook, Michael Boyle und eben Eberhard Schlömmer zu sprechen. Das Feuer in mir war geweckt.

Dann durfte ich mit Eberhard einen ersten gemeinsamen Vortrag zum Thema „Functional Training“ halten und im Nachgang ergaben sich dann die ersten Gedanken zu einem Buch, in dem wir uns mit dem „Programmdesign“ widmen wollten.“

Worum geht es bei einem Programmdesign und was nimmt man aus Eurem Buch mit?

Im Grunde genommen geht es genau um die Fragestellung, die mich seit dem ersten Seminar mit Eberhard bewegte. Wie wird ein Training individuell auf einen Menschen und seine Defizite hin ausgerichtet? Und genau das wollen wir mit unserem Buch ermöglichen.

Egal ob Coach oder Trainierender. Wir versuchen mit einer Vielzahl von Tests, die man ohne großen Aufwand durchführen kann, einen Überblick zu den athletischen Voraussetzungen zu erhalten. Darauf basierend soll dann das Programm im Functional Training hin ausgerichtet werden. Wir versprechen damit nicht, dass man automatisch stärker oder schneller wird. Aber wir sind uns sicher, dass Dein Training dadurch einfach besser und zielgerichteter wird.

Wir wollen quasi die Grundlagen dafür schaffen, dass die Voraussetzungen bestmöglich sind, um dann im Fußball, Triathlon oder welcher Sportart auch immer, spezifisch einfach besser trainieren zu können. Ohne verletzungsbedingte Ausfälle, ohne Überlastungen und mit dem bestmöglichen Übertrag für Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer.

Wir bedanken uns für das Interview!

Dennis Sandig arbeitet als Referent für Bildung und als Wissenschaftskoordinator bei der Deutschen Triathlon Union. Dort ist er unter anderem für die Aus- und Fortbildung der Trainerinnen und Trainer zuständig. Als Autor war er unter anderem für das Functional Training Magazin tätig.

Das Buch zum Thema

Programm Design im Functional TrainingWer mit funktionellem Training fit und leistungsfähig werden möchte, braucht ein individuelles Programm. Denn Kraft, Mobilität und Stabilität können nur dann optimal entwickelt werden, wenn das Training auf den aktuellen körperlichen Zustand abgestimmt ist und sich an den persönlichen Stärken und Schwächen orientiert.

Eberhard Schlömmer und Dennis Sandig stellen 30 Tests vor, um das eigene Fitnesslevel zu analysieren. Mithilfe der über 60 Übungen werden gezielt die richtigen Trainingsinhalte ausgewählt. Egal ob Büromensch, Läufer oder Radfahrer – mit diesem Buch können sowohl allgemeine als auch sportartspezifische Pläne erstellt werden.

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