Warum die Flüssigkeitsaufnahme vor dem Wettkampf so ausschlaggebend für Leichtgewichtsruderer ist

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Im Gegensatz zu ihren Schwergewichtkollegen müssen Leichtgewichtsuderer bei einem Wiegen vor dem Wettkampf ihr „Gewicht manipulieren“, um den geforderten Wert einzuhalten. Dadurch wird oft ein kurzzeitiger Gewichtsverlust vor dem Wiegen erforderlich.

Das verlorene Gewicht wird dann unmittelbar vor dem Rennen selbst durch Flüssigkeit, Kohlenhydrate oder andere Nahrungsmittel ersetzt. Doch wie sieht die effektivste Nahrungsstrategie für diese Zeitspanne aus?

Australische Wissenschaftler haben einige Zeit darauf verwandt verschiedene „Rückgewinnungsstrategien“ an 2.000 m-Ruderern zu untersuchen, um Antworten auf diese Frage zu finden. Sie haben 12 Wettkampfruderer untersucht, die an 4 Läufen à 2.000 m auf der Rudermaschine teilgenommen haben. Zwischen jedem Versuch lag eine Erholungsphase von 48 Stunden. Beim 1. Versuch wurden die Ruderer nicht angewiesen, ihr Gewicht zu reduzieren. Für den 2. Versuch, mussten sie jedoch ihr Körpergewicht um 5,2 % reduzieren und den erreichten Wert auch vor dem 3. und 4. Versuch auf die Waage bringen.

Für jeden der 3 Körpergewicht-Reduktionsversuche nahmen die Ruderer vor dem Versuch und nach dem Wiegen einen der folgenden Drinks oder Snacks zu sich:

  • Flüssigkeit pur (bestehend aus 0 Kohlenhydraten, 0,6 mg/kg Natrium und 28,5 mg/kg Flüssigkeit)
  • Kohlenhydrate und Natrium (mit ca. 10 kcal/kg, 2,2 g/kg Kohlenhydrate und 32,9 mg/kg Natrium plus 7,2 ml/kg Flüssigkeit)
  • eine Kombination aus Wasser und Kohlenhydraten/Natrium (10 kcal/kg, 2,3 g/kg Kohlenhydrate, 33 mg/kg Natrium und 28,5 ml/kg Flüssigkeit)

Bei der Messung der darauf folgenden Leistungen fanden die Wissenschaftler heraus, dass der Kohlenhydrat-Natrium-Snack zu bedeutend langsameren Leistungen führte (auf 2.000 m durchschnittlich 4,13 Sekunden langsamer) als die Zufuhr von Flüssigkeit pur und die Kombination aus Flüssigkeit, Kohlenhydraten und Natrium. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Kombination aus Flüssigkeit plus Kohlenhydrat und Natrium zwar zu den besten Leistungen führte, diese jedoch nur unbedeutend über denen der Gruppe lagen, die nur Flüssigkeit zu sich genommen hatte.

Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass die Zufuhr von Kohlenhydraten und Natrium in der Erholungsphase zwischen dem Wiegen und der Ruderleistung zwar wichtig ist, die Flüssigkeitsaufnahme jedoch einen größeren Einfluss auf die Leistung von männlichen Leichtgewichtruderern hat, die sich einem kurzzeitigen Gewichtsverlust unterzogen, um die spezifischen Körpergewichtsvorgaben zu erfüllen. Die Botschaft scheint klar – Ruderer, die ihr Gewicht manipulieren, sollten den Ersatz der Flüssigkeit als erste Priorität nach dem Wiegen ansehen

 

Medicine & Science in Sports & Exercise 2007, Bd. 39 (1), S. 184–191
 

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