Sport wirkt in der Sekundärprävention

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Unser Gesundheitssystem darf sich nicht weiter alleine auf das Behandeln von Krankheiten konzentrieren. Ernährungs- und bewegungsmangelinduzierte Erkrankungen sind weiter auf dem Vormarsch. Das Gute ist, dass die Entwicklung jedoch umzukehren sind.

In einer australischen Studie konnte dies bei einer Gruppe Aborigines gezeigt werden. In den Städten entwickeln die Ureinwohner aufgrund des modernen Lebens Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ II, die im australischen Outback so gut wie nie vorkommen. Erkrankte Menschen, die zurück zu ihrer ursprünglichen Lebensform gelangen, können die Entwicklungen jedoch zu 100% umkehren. In der Sekundärprävention von atheriosklerotischen Erkrankungen ist nach den aktuellen Leitlinien eine medikamentöse Therapie bestehend aus kombinierten Wirkstoffen angezeigt. 

Die Studienlage zur Therapie mit Betablockern, Aspirin, Statinen und anderen Pharmazeutika ergibt im Mittel eine Risikoreduktion um 30 %, einen Vorfall im Herz-Kreislauf-Bereich zu erleiden. Unter den nicht medikamentösen Maßnahmen kommt der sportlichen Aktivität große Bedeutung zu. Trotz der Schwierigkeit die Wirkung sportlicher Aktivität zu erfassen zeigt eine Arbeit deutscher Forscher, dass eine Risikoreduktion von 25-30 % bezogen auf die Gesamtmortalität angenommen werden kann. Sport stellt eine nicht zu unterschätzende Maßnahme in der Sekundärprävention von Herzkrankheiten dar! Gefährlich ist hingegen in erster Linie das Bauchfett, das hormonaktiv ist und die Insulinsensibilität herabsetzt. Bei Männern zeigt sich, dass ein Bauchumfang unter 102 zu einem verringerten Risiko führt, an Diabetes Typ II zu erkranken. Für Menschen, die in diesem Bereich arbeiten zeigt dies jedoch auch, dass Ernährung und Bewegung nicht isoliert betrachtet werden dürfen! 

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Quelle:

Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 2010, Bd. 61 (3), S. 68–71.

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Über den Autor

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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