Würzburg steht Kopf: Nowitzki „überwältigt“

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Nach der Pressekonferenz ging die Party für das „German Wunderkind“ weiter. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt stand am Abend noch ein Empfang auf dem Balkon der Residenz auf dem Programm. Eigentlich sind solche Veranstaltung am Weltkulturerbe nicht erlaubt, aber für den Empfang des Basketball-Helden machten die Würzburger eine Ausnahme.

Ganz entspannt hatte auch Nowitzkis Vater Jörg neben dessen Schwester Silke in der ersten Reihe Platz genommen. „Wir freuen uns sehr, dass wir Dirk wieder ein paar Tage zuhause haben“, sagte der stolze Vater: „Es ist unwahrscheinlich, dass man so etwas hier auf die Beine stellen konnte und er so toll in seiner Heimat empfangen wurde.“

Anstatt über die Zukunft nachzudenken, stand am Dienstag aber alleine das Feiern im Vordergrund. Die Fans von Europas aktuell bestem Basketballer standen schon eine Stunde vor dem Beginn der öffentlichen Pressekonferenz bei über 30 Grad in der prallen Sonne, um als erste Zugang zur Arena zu bekommen. In weißen und blauen Nowitzki-Trikots mit der Rückennummer 41 huldigten die Anhänger ihrem Idol und ließen ihn zunächst kaum zu Wort kommen.

Den Pokal, den Nowitzki als wertvollster Spieler der Finalserie bekommen hatte, durfte der Blondschopf nicht mit nach Deutschland bringen. „Er wird gerade in New York mit meinem Namen graviert“, sagte Nowitzki. Eine Chance, den goldenen Meisterpokal mit nach Europa zu bringen, gab es auch nicht. Mavericks-Klubbesitzer Mark Cuban habe ihn seit dem Sieg im sechsten Finalspiel nicht mehr aus der Hand gegeben. „Es gibt im Internet sogar Fotos, wo er ihn mit auf dem Klo hat“, sagte der 127-malige Nationalspieler.

Immer noch dick bandagiert war nach einem Sehnenriss in der Finalserie dabei der linke Mittelfinger des „Jahrtausendtalents“ (O-Ton Bundestrainer Dirk Bauermann). „Er muss auch noch ein paar Wochen gerade gehalten werden“, sagte Nowitzki. Offen bleibt deswegen auch, ob Nowitzki in diesem Sommer für die deutsche Nationalmannschaft bei der EM in Litauen spielen wird. „Jetzt mache ich erstmal Urlaub, dann treffe ich die Entscheidung“, sagte der 33-Jährige. Ein Rücktritt stand trotz der Erfüllung seines größten Lebenstraums nicht zur Debatte, dafür sei der Würzburger zu „wettbewerbssüchtig“.

Trotz aller Erfolge und eines zweiwöchigen Partymarathons in Amerika bleibt Nowitzki trotzdem ganz bescheiden. Im lässigen grünen Shirt und kurzer beiger Hose saß er auf der Bühne und beantwortet völlig entspannt über eine Stunde geduldig die Fragen der Fans und der über 140 anwesenden Journalisten. „Ich hebe nicht ab“, sagte der 33-Jährige, der als erster Deutscher die NBA-Meisterschaft gewann.

16 Tage nach dem Gewinn des Titels in der nordamerikanischen Profiliga mit den Mavericks gegen die Miami Heat ist der 33-Jährige zurück in Franken und wurde in der Heimat von 3000 Fans förmlich auf Händen getragen. Nowitzki wurde mit MVP-Sprechchören empfangen und bekam im Blitzlichtgewitter stehend Ovationen, als er die Arena betrat, in der er vor 14 Jahren zum Beginn seiner Profikarriere mit DJK Würzburg den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hatte.

Würzburg (SID) – Dirk Nowitzki strahlte über das ganze Gesicht, als er die Bühne in der Würzburger Arena betrat. Minutenlang wurde der Basketball-Superstar der Dallas Mavericks von seinen Fans frenetisch gefeiert und seine Heimatstadt lag „Dirkules“ beim ersten Auftritt in Deutschland nach dem Gewinn der NBA-Meisterschaft zu Füßen. „Es ist absolut überwältigend, was hier los ist“, sagte der sichtlich gerührte Nowitzki: „Damit habe ich nicht gerechnet. Den Tag werde ich den Rest meines Lebens nicht vergessen.“

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