Die physiologischen und ästhetischen Anforderungen des Synchronschwimmens sind denen von Gymnastik und Tanzen ähnlich. Aber leiden Synchronschwimmer in gleichem Umfang unter Menstruationsstörungen wie weibliche Turner und Tänzer – oder haben sie mehr gemein mit herkömmlichen Schwimmern, die verhältnismäßig gut vor der “weiblichen athletischen Triade“ aus gestörtem Essverhalten, Amenorrhö (ausbleibenden Perioden) und Osteoporose geschützt sind?
Dies sind die Fragen, an die sich ein Forscherpaar des British Olympic Medical Centre, machte, um sie mittels einer Studie der britischen Synchronschwimmmannschaft zu beantworten. 7 Mitglieder der Seniorenmannschaft und 16 der Juniorenmannschaft füllten einen Fragebogen aus, der darauf ausgerichtet war, die Normalität ihrer Menstruationszyklen festzustellen und führten auch eine Reihe physiologischer Tests aus. Die Analyse zeigte, dass nur 3 der Personen oligomenorrhoisch waren (mit Menstruationszyklen von mehr als 35 Tagen) und keine war amenorrhoisch. Das Durchschnittsalter von Menarche (Einsetzen der Menstruation) war 13.7 Jahre. Durchschnittlicher Körperfettprozentsatz war 23 % und durchschnittliches VO2max war 47.2 ml/kg/min.
[MAM]“Synchronschwimmer teilen bestimmte physiologische Eigenschaften mit Turnern und Tänzern, bei denen Amenorrhö häufig vorkommt“ unterstreichen die Autoren. „Jedoch teilen sie auch andere Eigenschaften mit herkömmlichen Schwimmern, bei denen dies selten auftritt.“
Außerdem, liegt das Durchschnittsalter der Menarche in dieser Gruppe (13.7 Jahre) auf halbem Weg zwischen dem Durchschnittsalter, das bei Nichtathleten beobachtet werden kann (12.8 Jahre) und dem der anderen olympischen Athleten (14.8 Jahre). Diese Studie liefert folglich wenig Beweise, dass Synchronschwimmen erheblich die Gefahr von Menstruationsstörungen erhöhen könnte.“
Warum also sind Synchronschwimmer und Schwimmer im Allgemeinen, anscheinend vor Menstruationsstörungen geschützt? Die Forscher weisen auf 3 Haupttheorien hin:
Synchronschwimmen gefährdet daher nicht die Knochendichte. Da das Training für diesen Sport hauptsächlich nicht Gewicht tragend ist, so betonen die Forscher, trägt es jedoch auch nicht zur Bildung von stärkeren Knochen bei.
British Journal of Sports Medicine, 2001 Aug, Bd. 35(4), S. 242–244
Isabel Walker