Neues gibt es im Bereich des Sports immer wieder. Seien es komplett neue Sportarten oder neuartige Methoden, das Training anzureichern, zum Beispiel durch das Tragen von Fitnesstrackern. Das Entscheidende an etwas Neuem ist aber: Handelt es sich um einen Fitnesstrend oder ein Kurzzeitphänomen? Ein Trend ist eine Entwicklung, die nachhaltig und tiefgreifend ist. Ein Kurzzeitphänomen ist dagegen nach einer kurzen Erfolgsphase wieder passé.
Um zu prognostizieren, welche Fitnesstrends uns im nächsten Jahr erwarten, hat das American College of Sports Medicine (ACSM) seine alljährliche Umfrage durchgeführt. Welche Trends im Bereich Sport und Fitness haben also die besten Chancen, sich im nächsten Jahr durchzusetzen?
Wie lief die Umfrage ab?
Das ACSM hat 40 potenzielle Fitnesstrends zusammengestellt. Diese bestehen aus den 25 Toptrends des letzten Jahres sowie 15 potenziellen Fitnesstrends, welche die Herausgeber der ACSM-Fitnesszeitschrift selbst bestimmt haben. Alle 40 Trends wurden in einem Fragebogen kurz vorgestellt, den man an mehr als 114.000 Personen schickte, die professionell in der Fitnessbranche tätig sind. Berücksichtigt wurden dabei mehrere Länder von jedem Kontinent. Die Aufgabe der Teilnehmer war es nun, jeden Trend auf einer Skala von 1 (sehr geringes Trendpotenzial) bis 10 (sehr hohes Trendpotenzial) zu bewerten. Insgesamt kamen mehr als 4100 ausgefüllte Fragebögen zurück.
Das Ergebnis: Die zehn größten Fitnesstrends für 2018
Platz 1: High-Intensity Interval Training (HIIT)
Bei HIIT handelt es sich um eine Trainingsmethode, bei der man kurzzeitig mit besonders hoher Belastung trainiert, dann kurz pausiert, und dann das Ganze wiederholt. In der Regel dauert eine Trainingseinheit nicht länger als 30 Minuten. Daran könnte es auch liegen, dass sich HIIT zunehmender Beliebtheit erfreut: Es nimmt nur wenig Zeit in Anspruch und kann daher auch von vielbeschäftigten Leuten in den Alltag integriert werden.
Platz 2: Gruppentraining
Einen großen Sprung nach vorne macht das Gruppentraining: Von Platz sechs auf Platz zwei. Beim Gruppentraining leitet ein Fitnesstrainer eine Gruppe von mehr als fünf Leuten (bei weniger Teilnehmern handelt es sich laut ACSM um ein „group personal training“). Gruppentraining kann bei vielen verschiedenen Sportarten angewandt werden, wie zum Beispiel Aerobic oder Trimmradfahren. Diese Art von Training zieht seinen Reiz daraus, dass der Fitnesstrainer die Teilnehmer anleitet, motiviert und Fehler schnell korrigiert.
Platz 3: Tragbare Technologie
Letztes Jahr noch auf Platz eins, rutscht dieser Trend zwei Plätze nach hinten. Tragbare Technologie umfasst Devices wie Fitnessarmbänder, Smartwatches und GPS-Tracker. Typische Vertreter aus diesem Bereich sind Apples iWatch und Fitnessarmbänder von Herstellern wie Fitbit und Garmin. Laut ACSM lässt sich nur schwer prognostizieren, wie sich die tragbare Technologie im nächsten Jahrzehnt weiterentwickeln wird.
Platz 4: Bodyweight Training
Beim Bodyweight Training handelt es sich um einen vergleichsweise jungen Trend. Es tauchte in der Umfrage erstmals 2013 auf. Eigentlich handelt es sich beim Bodyweight Training um nichts Neues. Tatsächlich benutzen Menschen schon seit langer Zeit beim Sport ihr Eigengewicht als Widerstand. Salonfähig wurde das Training mit dem eigenen Körpergewicht jetzt wieder dadurch, dass Fitnessclubs und Fitnessexperten wie Mark Lauren es zeitgemäß vermitteln und verpacken.
Platz 5: Krafttraining
Krafttraining ist so etwas wie ein moderner Klassiker. Seit der ersten Durchführung der Studie vor zwölf Jahren rangiert Krafttraining unter den vorderen Plätzen. Viele junge Männer trainieren in Fitnessstudios ausschließlich mit Gewichten. Dennoch wird Krafttraining zunehmend auch von anderen Gruppen, zum Beispiel von Senioren und jungen Frauen, praktiziert. Immer mehr Fitnessexperten integrieren Krafttrainingseinheiten in ihre Programme, zum Beispiel mit Kurzhanteln oder Kettlebells.
Platz 6: Berufe in der Fitnessbranche
Das Interesse, selbst im Sport- und Fitnessbereich zu arbeiten, scheint unter jungen Leuten weiterhin ein Trend zu sein. Es existieren immer mehr Lehrgänge, Schulungen und Studienfächer, die auf eine professionelle Karriere in der Fitnessbranche ausgelegt sind. Hinzu kommt, dass es über soziale Medien relativ einfach ist, auf eigene Angebote und Dienstleistungen hinzuweisen.
Platz 7: Yoga
Mit einer Ausnahme (2008) bleibt Yoga eine Konstante in der Umfrage der größten Sport- und Fitnesstrends. Yoga hat den großen Vorteil, dass es viele verschiedene Unterkategorien wie Power Yoga und Yogalates besitzt. Dadurch richtet sich Yoga an Menschen mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen und Fitnesszielen. Zahlreiche Bücher, Videos und das Yoga-Angebot in Fitnessstudios tragen zur dauerhaften Beliebtheit von Yoga bei.
Platz 8: Personal Training
Personal Trainer sind in vielen Fitnessbereichen gefragt. Sie sind entweder Angestellte in einem Fitnessstudio, zuständig für die Fitness der Mitarbeiter in einem bestimmten Unternehmen, oder arbeiten selbstständig. Personal Trainer werden unter anderem von Menschen engagiert, die gezielt an ihrem Muskelaufbau arbeiten oder Gewicht verlieren möchten.
Platz 9: Fitnesstraining für ältere Menschen
Menschen altern heute anders als ihre Vorgängergenerationen. Sie sind, auch dank besserer medizinischerVersorgung und Ernährung, im hohen Alter noch relativ beweglich. ACSM empfiehlt, dass Fitnessstudios dies berücksichtigen und spezielle Programme für diese Altersgruppe anbieten.
Platz 10: Funktionelle Fitness
Bei funktioneller Fitness handelt es sich um ein Training, das darauf abzielt, die Koordination, das Gleichgewicht und die Ausdauer zu verbessern. All dies zielt darauf ab, alltägliche Tätigkeiten besser erledigen zu können. Deshalb behaupten viele Teilnehmer der Umfrage, dass funktionelle Fitness insbesondere ein Training für ältere Menschen sei.