Arthrose: Symptome, Therapie und Prävention

0

Arthrose-Patienten leiden meist unter Schmerzen, die mit fortschreitender Erkrankung schlimmer werden. Die Therapie besteht aus konservativen Verfahren bis hin zu einem operativen Eingriff. Sowohl bei der Prävention als auch bei der Therapie spielt Bewegung eine wesentliche Rolle.

Was ist Arthrose?

Die Enden der Knochen in einem Gelenk sind von einem Knorpel überzogen. Nutzt sich dieser ab, sprechen Experten von „Arthrose“ oder auch „Gelenkverschleiß“. Dies führt zu unterschiedlichen Beschwerden. Eine beginnende Arthrose bemerken Betroffene meist nur, wenn das Gelenk belastet wird. Stechende Schmerzen in Knie oder Hüfte sind dann häufige Symptome. Nach und nach können sich die Beschwerden verstärken. Die Gelenke fühlen sich mitunter steif an, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen. Typisch ist ein „Anlaufschmerz“: Der Patient läuft los und bemerkt nach wenigen Metern, dass es im Knie oder in der Hüfte „zieht“.

Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, haben die Betroffenen auch in Ruhe Schmerzen. Die Gelenke können außerdem druckempfindlich und geschwollen sein. Nicht immer geht die Erkrankung mit Beschwerden einher: So haben nur 25 Prozent der Menschen, die eine (im Röntgenbild sichtbare) Arthrose aufweisen, auch tatsächlich Schmerzen.

Wer ist Arthrosegefährdet?

Eine Arthrose kann jeden treffen, denn der wichtigste Risikofaktor ist das Alter. Rund 40 Prozent der 60- bis 70-Jährigen geben an, an einer Arthrose erkrankt zu sein.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • familiäre Veranlagung,
  • bestimmte gelenkbelastende Sportarten wie Fußball oder Handball,
  • Berufe, bei denen man häufig knien, hocken oder schwer heben muss,
  • Knieverletzungen wie ein Kreuzbandriss oder ein Meniskusschaden,
  • Gelenkerkrankungen zum Beispiel der Hüfte,
  • starkes Übergewicht.

Daneben kann eine Arthrose aufgrund von Verletzungen, Gelenkinfektionen oder einer Gelenkfehlstellung entstehen.

Wo tritt Arthrose am häufigsten auf?

Eine Arthrose kann jedes Gelenk betreffen. Am häufigsten sind Knie-, Hüft-, Finger- und Wirbelgelenkarthrosen. Auf die Therapie einer Arthrose des Hüft- und Kniegelenks soll im Folgenden näher eingegangen werden.

Wann muss eine Hüftarthrose operiert werden?

Etwa 15–20 Prozent der über 60-Jährigen in den westlichen Industrieländern sind von einer Cox(Hüft)arthrose betroffen. Die Therapie besteht aus verschiedenen Säulen:

Gewichtsabnahme: Übergewicht ist ein Risikofaktor für die Entstehung einer Arthrose; eine Gewichtsreduktion in Verbindung mit Bewegung ist daher eine wichtige konservative Therapie. Allerdings gibt es nur wenige Studien, die den Effekt der Gewichtsabnahme auf eine Coxarthrose untersuchen. Vor der Implantation einer Hüft-Totalendoprothese (HTEP) wird eine Gewichtsreduktion empfohlen, aber auch hier existiert keine klare Evidenz zur Gewichtsabnahme vor einer HTEP-Implantation.

Physikalische Therapie: Um die Gelenksfunktion zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren, soll eine Hydrotherapie, insbesondere die Therapie im Bewegungsbad, angewendet werden. Weitere physikalische Verfahren wie z. B. Elektro- und Ultraschalltherapie, Massage, Wärme/Kälte können die Symptome lindern.

Physiotherapie: Kernelement ist die Bewegungstherapie. Diese sollte Übungen zur Kräftigung und zur generellen Steigerung der körperlichen Belastbarkeit umfassen. Die Patienten sollten Instruktionen zum Selbstmanagement erhalten, z. B. eine Anleitung für Techniken zum Schmerzmanagement oder zur Entspannung, und zu regelmäßiger Bewegung animiert werden. Eine ergänzende manuelle Therapie kann die Gelenkbeweglichkeit verbessern und Schmerzen lindern.

Orthopädische Hilfsmittel: Gehhilfen können die betroffene Hüfte entlasten. Im Rahmen einer physiotherapeutisch angeleiteten Gangschule kann man dem Patienten erläutern, wie er durch den Einsatz von Gehhilfen eine falsche Wirbelsäulenhaltung oder ein unvorteilhaftes Gangbild vermeiden kann.

Komplementär- und Alternativmedizin: Eine zusätzlich zur Standardtherapie eingesetzte Akupunktur kann die Gelenksfunktion und die Lebensqualität bei Coxarthrose verbessern.

Medikamente: NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) und Coxibe können bei Coxarthrose eingesetzt werden, wenn andere Therapiemaßnahmen keine Schmerzlinderung bringen. Allerdings sollten die Wirkstoffe in der niedrigsten effektiven Dosis und so kurz wie möglich eingesetzt werden. Auch der Einsatz von weiteren Medikamenten wie Metamizol und Glucosamin ist denkbar.

Operation: Die Entscheidung zu einer operativen Therapie sollte individuell und von Patient und Arzt gemeinsam getroffen werden.

Was kann man gegen Gonarthrose tun?

Die Therapie der Gon(Knie)arthrose gliedert sich ebenfalls in verschiedene Bereiche. Gemäß der Leitlinie „Gonarthrose“ gehören dazu:

Medikamentöse Therapie: zum Beispiel mit Substanzen wie NSAR. Ist dieses nicht wirksam oder kontrainduziert oder ist das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht, kann mit anderen Medikamenten, z. B. Glucosamin oder Hyaluronsäure behandelt werden. Als letzten medikamentösen Versuch können stärkere Wirkstoffe wie Opioide zum Einsatz kommen.

Konservative Therapie: Physiotherapie (z. B. Laufbandtraining, Vibrationstherapie, kombinierte Programme), physikalische Therapie (z. B. transkutane elektrische Nervenstimulation, Lasertherapie, neuromuskuläre elektrische Stimulation), Ergotherapie, Naturheilkunde

Operative Therapie: gelenkerhaltend vs. gelenkersetzend

Was kann man vorbeugend gegen Atrhrose tun?

Was für die meisten Erkrankungen gilt, gilt auch für die Arthrose – hier aber in besonderem Maße: Das A und O der Prävention ist Bewegung. Nur durch regelmäßige Bewegung kann der Knorpel Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit beziehen. Körperlich aktive Menschen leiden seltener unter Arthrose. Um der Erkrankung vorzubeugen, sollte man weiterhin Über- und/oder Fehlbelastungen vermeiden und Übergewicht reduzieren. Außerdem lohnt es sich, mit dem Rauchen aufzuhören, denn Rauchen verschlechtert die Durchblutung der Gelenkhaut.

Unser Tipp aus der Redaktion

Die Fachzeitschrift body LIFE ist das führende Fachmagazin für Inhaber und Manager großer, mittlerer und kleiner Fitness-Anlagen jeglicher Art. Es enthält eine professionell abgestimmte Vielfalt an Artikeln versierter Fachautoren zu verschiedenen Themen:

  • Business & Best Practice
  • aktuelle und hilfreiche Informationen aus der Branche,
  • Infos über den Markt, über Produkte und Konzepte,
  • Medical Fitness
  • Training.

 

Die body LIFE gibt es seit über 30 Jahren. Seit jeher erfährt die body LIFE von ihrer treuen Leserschaft größte Aufmerksamkeit und höchsten Zuspruch.

JETZT MEHR ERFAHREN

Quellen:

  1. www.gesundheitsinformation.de/arthrose.html (zuletzt aufgerufen am 1.2.2021)
  2. www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/arthrose (zuletzt aufgerufen am 1.2.2021)
  3. S2k-Leitlinie „Koxarthrose“; Federführende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Abrufbar unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/033-001.html (zuletzt aufgerufen am 1.2.2021)
  4. www.dgu-online.de/patienten/haeufige-diagnosen/senioren/arthrose.html (zuletzt aufgerufen am 8.2.2021)
  5. S2k-Leitlinie „Gonarthrose“. Federführende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Abrufbar unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/033-004.html (zuletzt aufgerufen am 1.2.2021)

 

Teilen

Über den Autor

Leave A Reply